Xiaomi Mi 10T Lite Test und Daten: Preiswert, 120-Hertz-Display und 5G
Diese Spezifikationen hat das Xiaomi Mi 10T Lite
Hier listen wir die Eckdaten des Android-Smartphones auf.
Xiaomi Mi 10T Lite im Test: Einschätzung
Die T-Serie gilt bei Xiaomi als die Modellreihe für preisbewusste Flaggschiff-Nutzer, die in der Regel viel Hardware für eine geringe Investition bieten. Das Xiaomi Mi 10T Lite steht als dritter und kleinster Vertreter der T-Serie 2020 in dieser Tradition. Wir schauen in unserem Test auf das günstige Android-Smartphone aus China, welches sogar mit einer echten Besonderheit in der Preisklasse Unter-300-Euro aufwarten kann.
Design: Neues und Altbewährtes
Optisch unterschiedet sich das Xiaomi Mi 10T Lite nur unwesentlich vom mehr oder weniger direkten Vorgänger Xiaomi Mi 10 Lite. Das Gehäuse ist angenehm abgerundet, liegt gut in der Hand und ist mit 214 Gramm alles andere als ein Leichtgewicht. Eine der wenigen subtilen Änderungen ist die mittig im Display eingelassene Frontkamera – als Punch Hole und nicht als Notch – sowie die im Rahmen eingelassene Powertaste. Diese lässt sich gut erfühlen, drücken und beherbergt den Fingerabdrucksensor. Besagter Sensor reagiert schnell und zuverlässig in unserem Test.
Offensichtliche Unterschiede treten auf der Rückseite zu Tage: Die Kamera ist mittig platziert und die einzelnen Kamerasensoren mit Einfassung kreisrund angeordnet. Enorm positiv: Die untere Kante der Kamera ist waagerecht, sodass das Xiaomi Mi 10T Lite im Kurztest quasi kaum wackelt, wenn es auf dem Tisch liegt. Wer das Smartphone nicht ungeschützt nutzen will, findet im Lieferumfang eine transparente Silikonhülle.
Display: Da flitzen die Inhalte!
Knapp 6,67 Zoll misst das IPS-Display des Xiaomi Mi 10T Lite im Test, was für heutige Verhältnisse fast schon normal ist. Durch die IPS-Technologie ist Schwarz zwar von einem minimalen Grauschleier bedeckt. Farben, Helligkeit und Darstellung – die Auflösung liegt bei ausreichend scharfen 2400 mal 1080 Pixel – sind der Preisklasse entsprechend gut. Wo das Display für Wow-Effekte sorgt, ist die Bildwiederholfrequenz.
Satte 120 Hertz stellt das IPS-Panel des Xiaomi Mi 10T Lite im Test dar und liegt damit auf Flaggschiff-Niveau. Inhalte wirken enorm flüssig, gerade beim scrollen im Browser oder Apps mit Listen. Selbst in Spielen, welche 120 Hertz unterstützen, kann das Display seine Vorteile zeigen. Wer darauf verzichten kann und lieber mehr Ausdauer will, kann den Displaymodus bei 60 Hertz lassen. Denn: Die 120 Hertz müssen erst in den Einstellungen -> Display -> Bildwiederholrate explizit aktiviert werden.
Kamera: Schnappschuss-Knipse mit Nachtschwäche
Als Hauptkamera kommt, wie beim besser ausgestatteten Xiaomi Mi 10T, ein 64 Megapixel auflösender Sensor zum Einsatz. Standardmäßig nimmt die Software Fotos mittels Pixel Binning auf, sprich vier Pixel werden zu einem zusammengefasst. Bei einer maximalen Auflösung von 64 Megapixel resultiert dies in 16-Megapixel-Fotos.
So groß, dass auch Details ansehnlich zur Geltung kommen – sofern das Xiaomi Mi 10T Lite ruhig genug gehalten wird. Ein optischer Bildstabilisator fehlt dem Smartphone, weswegen die meisten Aufnahmen in Sachen Bildschärfe sowie Detailgrad nicht vollends überzeugen können. Da hilft der 64-Megapixel-Modus auch nur bedingt hinweg.
Verzerrungen werden selbst im Weitwinkel nur mäßig korrigiert und zum Bildrand hin lässt der Detailgrad sichtbar nach. Ränder bei Hell-Dunkel-Kanten werden zudem bei näherer Betrachtung sehr stark künstlich nachgezeichnet. Bei Dämmerung kann die Kamera-Software des Xiaomi Mi 10T Lite im Test die Stimmung jedoch insgesamt erstaunlich gut einfangen, wie auch unser Testfoto zeigt.
Aber Nachtaufnahmen leiden an sichtlichem Bildrauschen, vor allem zum Rand hin und wenn es kaum noch Lichtquellen gibt. Dann sind Fotos gelinde gesagt nicht selten zum direkten löschen. Für wirklich gute und brauchbare Nachtaufnahmen braucht es mitunter viel Geduld – und eine sehr ruhige Hand oder ein Stativ.
Gleiches gilt für die 16-Megapixel-Frontkamera: Auf den ersten Blick gute Fotos, denen es im Detail an Schärfe nebst Detailgrad, Kantenschärfe sowie Farbechtheit mangelt, was sicherlich auch an der sehr kleinen Blende mit f/2.45 liegt.
Kurzum, bei der Kamera des Xiaomi Mi 10T Lite hätte Xiaomi mehr herausholen können. Und es wird die Weisheit untermauert, dass möglichst viele Megapixel noch lange keine gute (Smartphone-)Kamera ausmachen. Software-Abstimmung, große Sensorfläche und der Rest sind mindestens genauso wichtig.
Leistung: Ausdauernd trotz 5G-Modem
Als eines der ersten Smartphones überhaupt ist das Xiaomi Mi 10T Lite im Test mit einem Snapdragon 750G ausgestattet – das G steht bei Qualcomm für Gaming. Im Prinzip implementiert Qualcomm ein paar Software-seitige Optimierungen, um die Leistung für Spiele zu optimieren.
Zusammen mit 6 GB RAM bietet das Xiaomi Mi 10T Lite im Test eine Performance ohne Grund zur größeren Kritik. Die Oberfläche ist flott, Spiele werden ordentlich auf den Bildschirm gezaubert und die Performance bei nahezu allen täglichen Aufgaben weiß zu gefallen.
Die 128 GB interner Speicher, von welchem ab Werk etwa 109,9 GB frei verfügbar sind, sollten für die meisten Anwender ausreichen. Bei Xiaomi nicht selbstverständlich: Eine microSD-Speicherkarte kann bei Bedarf den internen Speicher ergänzen. Dann allerdings auf Kosten einer eventuellen zweiten Nano-SIM. Der Mobilfunk-Standard 5G lässt sich übrigens nur auf der Haupt-SIM-Karte nutzen und nicht parallel auf beiden SIM-Slots. Damit ist das Xiaomi-Smartphone Dual-SIM-fähig.
Akku im Test
Bemerkenswert ist der 4820 mAh fassende Akku, welcher in Kombination aus Hardware und Software eine enorme Ausdauer ermöglicht. Zwei Tage bei mittlerer Beanspruchung sind keine Utopie, ein ganzes Wochenende abseits der Steckdose realistisch. Zumindest sorgte in unserem Xiaomi Mi 10T Lite Test der Akku für eine lange Nutzung.
Mit dauerhaft verbundenen Bluetooth-Geräten (Smartwatch, Kopfhörer, etc.) und/oder 120-Hertz-Modus des Displays sinkt die Ausdauer natürlich. Sehr willkommen: Das beiliegende Netzteil lädt den Akku des Xiaomi Mi 10T Lite im Test mit bis zu 33 Watt sehr flott auf.
Software: MIUI 12 und Android 10
Ausgeliefert wird das Xiaomi Mi 10T Lite in unserem Test mit Android 10 und dem darauf setzenden MIUI 12. Ein erstes Update mit Sicherheitspatch Oktober 2020 ist eingetrudelt im Testzeitraum, wie die weitere Versorgung aussieht, ist schwer zu sagen. Prinzipiell dürfte der monatliche Sicherheitspatch nicht ganz so zuverlässig verteilt werden, wie es bei echten Flaggschiff-Modellen der Fall ist.
Die MIUI-Oberfläche selbst hebt sich durch eine umfangreiche Themes-Engine und zahlreiche kleine Tools aus. Von einer App zum Bereinigen von Daten, bis hin zum Steuern diverser Heimelektronik über den integrierten Infrarot-Port: Das Xiaomi Mi 10T Lite hat im Test vielerlei mehr oder weniger nützliche Funktionen geboten.
Fazit zum Xiaomi Mi 10T Lite Kurztest: Starkes Paket mit Kamera-Schwächen
Unterm Strich ist das Xiaomi Mi 10T Lite ein verlockendes Mittelklasse-Smartphone: Tolles 120-Hertz-Display, sehr ausdauernde Laufzeit, für den Alltag mehr als ausreichend gute Leistung und eine hochauflösende Kamera, die tolle Fotos verspricht. Dies kann allerdings nur bei optimalen Lichtverhältnissen behauptet werden – bei schwachem Licht lässt die Bildqualität sehr deutlich nach, bis hin zu unbrauchbaren Fotos.
Wer daher weniger Wert auf Aufnahmen mit tollen Nachtqualitäten wert legt, 5G nutzen will und einen zuverlässigen, wenngleich schweren, Alltagsbegleiter sucht, ist mit dem Xiaomi Mi 10T Lite gut beraten.
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