Auch für Waschmaschinen und Kühlschränke

Xiaomi HyperOS: Diese Handys erhalten das neue Betriebssystem

Es ist ein Rundumschlag, den Xiaomi mit seinem neuen Betriebssystem HyperOS angekündigt hat. Es ist kein einfacher Aufsatz mehr wie MIUI. Stattdessen soll vom Handy über den Fernseher bis in die (Wasch)Küche alles unterstützt werden.
Xiaomi HyperOS

Xiaomis HyperOS kommt in viele Geräte.

Mehr als zweieinhalb Stunden hat sich Xiaomi bei seiner Präsentation vom neuen Betriebssystem HyperOS und den dazugehörigen Geräten beschäftigt. Das zeigt, wie weit der chinesische Hersteller mit dem Betriebssystem gehen soll. Es ist eine Ablöse nicht nur für Smartphones, sondern auch Smartwatches, Haushalts– und Unterhaltungsgeräte und reicht sogar bis in das Auto hinein.

Du kannst also in Zukunft einen Großteil Deiner Lebenswelt auf HyperOS aufbauen lassen, das nun deutlich mehr ist, als ein vergleichsweise einfacher Aufsatz wie Xiaomis MIUI, das wohl absehbar nur noch auf Altgeräten laufen wird. Inwiefern HyperOS tatsächlich ein eigenes Betriebssystem ist und wie stark es auf Android aufbaut, ist derweil noch unklar. Selbiges gilt auch für die Geräte, auf denen es laufen wird. Als gesichert gilt die kommende 14er-Generation und ein paar weitere, mittlerweile offiziell bestätigte Geräte.

Diese Xiaomi-Handys und Tablets erhalten HyperOS

Auf der offiziellen Webseite von HyperOS gibt es aber bereits eine Liste von älteren Smartphones, die für ein Update in Betracht kommen und intern bei Xiaomi getestet werden. Das Update soll für den chinesischen Markt zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 für folgende Geräte erscheinen:

Weitere Geräte könnten noch folgen, wie Xiaomi angibt. Auf der Community-Seite werden noch weitere Geräte genannt, darunter etwa die Xiaomi 12er-Serie und die Redmi K50-Serie. Doch für diese Modelle gibt es noch kein Startdatum, zumal dies keine Garantie für ein Update in Europa ist. Übrigens sind auch Smartphones von Poco für ein Update im Gespräch, allerdings noch nicht offiziell bestätigt.

Offiziell wird Android übrigens bei HyperOS nicht genannt und stattdessen auf die IoT-Vela-Plattform verwiesen. Der Betriebssystemkern (Kernel) soll sogar schneller als Androids Kernel sein, was darauf hindeutet, dass Xiaomi auch intern viel umgebaut hat. In der Pressemitteilung fehlt sogar ein Hinweis auf Android-Apps. Es ist aber davon auszugehen, dass Android-Apps beispielsweise auf Smartphones funktionieren werden. Auf der Waschmaschine mit HyperOS hingegen wohl eher nicht, die eher in den Bereich der Vela-Plattform gehört.

HyperOS wird parallel die Plattformen von Xiaomi vereinheitlichen und damit – so das Versprechen – auch eine Verwendung untereinander vereinfachen. Weitere Produkte, die Xiaomi für den Dezember ankündigte, waren unter anderem auch eine Sound Bar, mehrere Fernseher sowie eine Smart Kamera.

Im weiteren Verlauf sind zudem Haushaltsgeräte, wie etwa Waschmaschinen oder Kühlschränke zu erwarten, die ebenfalls auf HyperOS setzen. Das ist insofern interessant, weil eine einheitliche Plattform dafür sorgen sollten, dass Du die Geräte leicht Zuhause vernetzen kannst, sprich Deine etwa zuvor befüllte Waschmaschine rechtzeitig startest, damit der Waschvorgang etwa bei einer Heimfahrt abgeschlossen ist.

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Ob in Zukunft auch Poco-Handys mit dem neuen Betriebssystem ausgestattet werden? Spekulationen deuten daraufhin.

Features und Funktionen im neuen HyperOS

KI-Vorbereitungen in HyperOS

Mit einer Hypermind genannten Funktion will Xiaomi auch das Thema Künstliche Intelligenz belegen. Dank eines großen „Foundation Models“ hat die interne KI bereits Daten, um erste Funktionen umzusetzen. Darunter etwa das Transkribieren oder auch den intelligenten Scan von Dokumenten. Während der Vorstellung hat Xiaomi auch zahlreiche Funktionen zur Bildmanipulation gezeigt.

Die KI soll nach einer Lernphase aber auch im Haushalt helfen, sofern Du der KI erlaubst, Dein Verhalten zu analysieren. Als Beispiel wird etwa das Anschalten eines Lichts genannt. Kommst Du nach Hause und schaltest nach dem Aufschließen der Tür immer ein bestimmtes Licht an, dann übernimmt die KI das nach einer Weile des Lernens.

HyperOS braucht für Smartphones mindestens 2 GB Arbeitsspeicher

Technisch heißt das, dass Xiaomi laut Ankündigung 200 Prozessorplattformen unterstützen wird. Vom IoT-Gerät, das nur 64 KB Arbeitsspeicher hat bis zum High-End-Gerät wie Smartphones mit maximal 24 GB Arbeitsspeicher. Beim Smartphone liegt das RAM-Minimum übrigens bei 2 GB. Dazu kommen 20 Dateisysteme.

Im Bereich Smartphone will Xiaomi zudem besonders sparsam mit dem Festspeicher umgehen. 8,75 GB ist das Betriebssystem für das kommende Xiaomi 14 Pro groß. Nach Angaben von Xiaomi schlägt man damit Apple, dessen iOS 11,36 GByte benötigen soll. Andere Betriebssysteme sind noch größer, so Xiaomi.

Dadurch sollen die Geräte weniger Strombedarf haben und auch in Lastszenarien wie Spielen, schneller reagieren. Insbesondere auch im Vergleich zu Android. Vor allem bei der gleichzeitigen Nutzung verschiedener Rechenkerne, von denen moderne Smartphones viele haben, soll HyperOS effizienter als der Vorgänger sein.

Weitreichende Betriebssysteme

So eine weitreichende Verbreitung in derartig vielen Lebensbereichen ist für ein Betriebssystem sehr ungewöhnlich. Zumal alles im eigenen Heim miteinander vernetzt werden soll. Üblicherweise bleiben die Systeme in eng gesteckten Marktbereichen. Bei Apple ist etwa iOS nur über Verwandte in Fernsehern (über Apple TV) oder Tablets und Lautsprechern zu finden. Für die Macs gibt es hingegen noch ein eigenes Betriebssystem und auch WatchOS ist vergleichsweise unabhängig, wobei natürlich die Entwicklungsteams sich Teile der Betriebssysteme teilen.

Android ist hier etwas weiter verbreitet und nicht zuletzt durch AndroidTV auch in vielen Fernsehern zu finden. Dazu kommt so manches Bezahlterminal für die Kartenzahlung. Android kennst Du aber auch von so mancher Fluggesellschaft. Panasonic gehört zu den Anbietern, die Android in den Inflight-Entertainment-Systemen nutzen.

Auch die Windows-Familie ist weit verbreitet und ist etwa in vielen Kassensystemen und Fahrkartenautomaten zu finden.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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