Alles rund um den Upload erklärt

Upload-Geschwindigkeit: Welchen Upstream benötige ich am Handy?

Je höher die Bandbreite, desto schneller lädst Du Inhalte auf Dein Handy herunter. Doch auch der Upstream ist wichtig, möchtest Du zum Beispiel Bilder verschicken, Videotelefonie nutzen oder gar Backups Deines Smartphones in der Cloud ablegen. Nur wie hoch sollte die Upload-Geschwindigkeit sein? Und was passiert, wenn Dein Datenvolumen aufgebraucht ist? Mit unserem Artikel verschaffst Du Dir einen Überblick.

Upload-Geschwindigkeit

Was bedeutet Upload-Geschwindigkeit?

Die Download-Geschwindigkeit bzw. Bandbreite ist den meisten bekannt. Diese gibt an, wie schnell Du etwas herunterladen kannst – aufs Smartphone, aber auch aufs Tablet oder auf den Laptop. Dank 5G, LTE und flotten DSL- oder Glasfaseranschlüssen sind wir mittlerweile 50 MBit/s und (deutlich) mehr gewohnt.

  • Das ermöglicht es uns, beispielsweise bei einer Internetverbindung mit 300 MBit/s eine 1 Gigabyte große Datei in weniger als 30 Sekunden herunterzuladen.

Anders herum verhält es sich bei der Upload-Geschwindigkeit. Diese beschreibt, wie schnell Du Dateien ins Internet hochladen kannst. Bei einem hohen Uploadtempo schickst Du Freunden zügiger Fotos oder lädst Dokumente ohne ewige Wartezeiten in einen Cloud-Speicher hoch.

Warum ist der Downstream meist größer als der Upstream?

Für Dich als Anwender ist eine hohe Download-Geschwindigkeit meist wichtiger als eine hohe Upload-Geschwindigkeit.

Das hat einen einfachen Grund: Surfst Du zum Beispiel im Internet, stellst Du über Deinen Browser Anfragen an Server, auf denen sich die aufzurufenden Webseiten befinden. Das Senden einer Anfrage ist ein Upload mit einer kleinen Information („Rufe Webseite XY auf“). Als Antwort erhältst Du allerdings die gesamte Webseite mit allen ihren Daten, Bildern oder gar Videos. Dein Smartphone oder PC muss diese großen Datenmengen herunterladen, am besten möglichst schnell.

Bereits als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, etablierten sich asymmetrische Verbindungen mit schnellen Download-Geschwindigkeiten und nicht ganz so schnellen Upload-Geschwindigkeiten – da diese unserem regulären Nutzungsverhalten entsprachen und Provider so auch Ressourcen wie das Freihalten von Up- und Download-Kapazitäten einsparen konnten.

  • Das ist auch heute noch so, allerdings auf einem viel höheren, schnelleren Niveau. Wir laden üblicherweise mehr herunter als hoch.

Im Business-Sektor sind dagegen symmetrische Datenleitungen von Bedeutung: Hier sind Up- und Download-Raten identisch hoch. Nötig ist dies, wenn besonders hohe Ansprüche an Upload-Geschwindigkeiten gestellt werden. Beispielsweise bei Anbietern von cloudbasierten Lösungen.

Wofür brauche ich eine hohe Upload-Geschwindigkeit?

Zeiten und Ansprüche ändern sich: Während es noch vor einigen Jahren normal war, vorrangig im Internet zu surfen, nutzen wir längst ganz selbstverständlich Videotelefonie, Social Media und Cloud-Speicher.

Sehr viele Dienste und Angebote verlangen hohe Upload-Geschwindigkeiten, möchtest du sie sinnvoll nutzen:

  • Emails versenden: Reine Messenger-Nachrichten ohne Bilder und Emails ohne Anhänge stellen keine hohen Ansprüche an die Upload-Geschwindigkeit. Hier genügen ohne weiteres 1 MBit/s (und weniger) locker. Verschickst du dagegen häufiger Mails mit Anhängen, raten wir zu 5 MBit/s für eine nicht zu zeitfressende Übertragung.
  • Social Media & Messenger: Postest du bei Instagram sporadisch mal ein Foto und schickst Freunden gelegentlich Smartphone-Schnappschüsse bei WhatsApp, genügen (relativ) niedrige Upload-Geschwindigkeiten von 5 MBit/s. Die Apps komprimieren die Bilder und senken deren Auflösung, sodass der Upload auch nur wenige Sekunden dauert.
  • Videoanrufe: Egal, ob Videotelefonie mit der Freundin oder Meetings mit den Arbeitskollegen: Bei solchen Videocalls empfängst du nicht nur größere Datenmengen, sondern sendest deinen Videostream ins Internet. Für höhere Auflösungen empfehlen sich 10 MBit/s und mehr.
  • Online- und Cloud-Gaming: Für reines Online-Gaming ist der Upload zweitrangig, daher bist Du mit 10 MBit/s auf der sicheren Seite. Die Anforderungen beim Cloud-Gaming sind dagegen höher, da Deine kontinuierlichen Eingaben (Controller, Tastatur, Maus) ins Netz übertragen werden. 25 MBit/s sollten jedoch vollkommen genügen, entscheidender ist ohnehin ein möglichst niedriger Ping (Latenz).
  • Cloud-Speicher: Backups vom Smartphone, Fotos bei Google Drive sichern, Dokumente in den Firmen-eigenen Cloud-Speicher übertragen – Du brauchst bei großen Datenmengen entweder Geduld oder einen schnellen Upstream. Nutzt Du häufig Cloud-Speicher und transferierst viele Files ins Netz, sollten es 50 MBit/s Upload-Geschwindigkeit sein. Bedenke aber: 5 GB dauern mit 50 MBit/s trotzdem noch fast eine Viertelstunde.
  • Content Creators & Videos in Social Media: Du lädst Videos in hoher Auflösung bei YouTube hoch oder unterhältst Leute mit Livestreams, dann gilt: Setze auf hohe Upload-Geschwindigkeiten zwischen 25 MBit/s (Live-Streams in höherer Qualität) und 50 MBit/s (hochauflösende Videos hochladen).

Welcher Upload ist sinnvoll für mich?

Du kannst es Dir sicher denken: Die für Dich ideale Upload-Geschwindigkeit ist abhängig davon, was Du vorhast. Für eine tendenziell normale Verwendung, also Social Media, Messenger, ab und an mal eine Datei in den Cloudspeicher schieben oder online was zocken, reichen 25 MBit/s. Power-User sollten dagegen nach Internet-Anschlüssen bzw. Handytarifen mit 50 MBit/s (und mehr) Ausschau halten.

Upload-Geschwindigkeiten mit 100 MBit/s sind im Mobilfunk-Sektor (noch) nicht üblich, hier kann man Vodafone als Vorreiter bezeichnen. Wir meinen: Zwingend nötig sind sie für die meisten Menschen gegenwärtig nicht. Eher „nice to have“.

  • Teilst Du Dir einen Internetanschluss mit mehreren Personen in einem Haushalt, solltest Du auch die anderen Teilnehmer mit ihren Nutzungsgewohnheiten berücksichtigen. Dann raten wir zu 50 MBit/s oder mehr.

Wie messe ich die Upload-Geschwindigkeit?

Viele Wege führen …. zur Upload-Geschwindigkeit.

Wir empfehlen die offizielle Breitbandmessung der Bundesnetzagentur. Die bietet eine kostenlose App für iOS, Android, Windows, macOS und Linux an.

  • Der Vorteil: Du erfährst neben der Download-Geschwindigkeit nach einem ausführlichen Test, wie hoch die Upload-Geschwindigkeit Deines Handytarifs ist.

Die Alternative zur App ist die Browsermessung, die Du unter https://breitbandmessung.de/test findest. Der Nachteil bei dieser Variante ist, dass der verwendete Browser die Messergebnisse dezent verfälschen kann. Möchtest Du die tatsächliche Datenübertrage Deines Internetzugangs ermitteln, empfiehlt die Bundesnetzagentur die App.

Wir nutzen einen Vodafone-DSL-Tarif. Im zweiten Beispiel haben wir einen höheren Upstream als Downstream gemessen. Das entspricht nicht der Norm und kann auf eine aktuell schlechte Verbindung hinweisen.

Was passiert, wenn der Upstream gedrosselt wird?

Sobald das vertraglich vereinbarte Datenvolumen Deines Mobilfunktarifs aufgebraucht ist, drosselt Dein Anbieter sowohl die Download-Geschwindigkeit als auch den Upload. Die Folge: Nicht nur das Herunterladen von Inhalten wird zur Geduldsprobe, sondern auch das Hochladen oder gar Verschicken von Messenger-Nachrichten.

Bei otelo beispielsweise sinkt die Upload-Geschwindigkeit von 3,6 MBit/s (Tarif: Allnet-Flat Go) auf 64 kBit/s. Oder anders gesagt: Für das Hochladen von einem Megabyte benötigst Du nun 2,1 Minuten statt 2,2 Sekunden. Dramatischer ist dies bei 1 GB großen Videos, für die Du dann 35,6 Stunden brauchen würdest, Abbrücjhe in der Verbindung einmal herausgerechnet …

Die Konsequenz: Eine kaum praktikable Upload-Geschwindigkeit, die das Gefühl aufkommen lässt, Du könntest das Internet überhaupt nicht verwenden. Vielleicht bietet Dir Dein Provider eine kostengünstige Tarifoption zum temporären Upgraden des Datenvolumens an?

Upload-Geschwindigkeiten der Provider und Netzbetreiber

Ein Blick in die Geschäftsbedingungen der Anbieter ist hilfreich. Denn so erfährst Du, welche maximalen Upload-Geschwindigkeiten Dein Vertrag bietet oder bieten sollte. Ist das nach mehrmaligen Geschwindigkeits-Tests nicht der Fall, wende Dich unbedingt an Deinen Provider.

Abhängig vom Tarif unterscheiden sich bei den Anbietern die Upload-Geschwindigkeiten.

  • Merkregel: Je höher das Download-Tempo, desto besser ist oft der Upload.

Gut zu wissen: Auf Handyhase.de zeigen die Angebotskacheln die Download-Geschwindigkeit. Den Upstream erfährt Du nach Klick auf die Detailansicht.

Upload in der Kachelansicht

Die Upload-Geschwindigkeit eines Angebots prüfst Du über „Details“ in unserer Kachelansicht

Durchschnittliche Upload-Geschwindigkeit bei der Telekom

  • MagentaMobil oder MagentaMobil Flex (Prepaid) – stets gibt’s bis zu 50 MBit/s als maximale Upload-Geschwindigkeit.
  • Die Drosselung beträgt 16 kBit/s.

Durchschnittliche Upload-Geschwindigkeit bei Vodafone

  • Egal ob CallYa (Prepaid) oder regulärer Handyvertrag (GigaMobil): 100 MBit/s im Upload verspricht Vodafone.
  • Die Drosselung liegt bei 64 kBit/s.
Vodafone Upload-Geschwindigkeit

Vodafone Upload-Geschwindigkeit laut Produktdatenblatt (GigaMobil M)

Durchschnittliche Upload-Geschwindigkeit bei o2

Der Anbieter macht’s komplizierter: Bei o2 Free Starter Flex bekommst Du maximal 19,6 MBit/s, bei Mobile Unlimited Basic bis zu 3 MBit/s.

  • 50 MBit/s winken bei den Tarifen S bis XL, bei Mobile Unlimited Smart höchstens 10 MBit/s.
  • Bei den Ulimited-Tarifen (on Demand & Max) sind bis zu 50 MBit/s möglich.
  • Erfolgt eine Drosselung, geht es für Dich mit 32 kBit/s weiter.

Durchschnittliche Upload-Geschwindigkeit bei Blau

  • Alle Allnet-Tarife, auch die Allnet-Flex-Angebote, bieten 32 MBit/s im Upload.
  • Die Prepaid-Tarife von Blau liefern maximal 25 MBit/s für den Upload.
  • Nach Verbrauch des Datenvolumens nutzt Du 64 kBit/s als gedrosselte Upload-Geschwindigkeit.

Durchschnittliche Upload-Geschwindigkeit bei ALDI TALK

  • In den Prepaid-Mobilfunktarifen stehen 25 MBit/s im Upload zur Verfügung.
  • Ist das Datenvolumen aufgebraucht, erhältst Du eine Upload-Geschwindigkeit von 64 kBit/s.
ALDI TALK Upload Geschwindigkeit

ALDI TALK Upload Geschwindigkeit laut Produktdatenblatt (Kombi-Paket L)

Durchschnittliche Upload-Geschwindigkeit bei congstar

  • Bei den Allnet-Flat-Tarifen sind es 25 MBit/s im Upload.
  • Bei Prepaid-Tarifen wie Allnet XL mit 5G und einer Download-Rate von 25 MBit/s stehen 10 MBit/s im Upload bereit.
  • Bei Drosselung nutzt Du bei congstar in den Allnet-Flat-Tarifen 32 KBit/s als Upload-Geschwindigkeit. Bei Prepaid-Tarifen sind es 16 kBit/s.

Durchschnittliche Upload-Geschwindigkeit bei otelo

  • otelo gibt 3,6 MBit/s als Upload-Geschwindigkeit für reguläre Tarife an.
  • Bei LTE 50-Tarifoption (mittlerweile inklusive) liegt der Upload bei bis zu 25 MBit/s, bei LTE 100 (monatlicher Aufpreis) bei 50 MBit/s.
  • Bei Drosselung nutzt Du eine Upload-Geschwindigkeit von 64 kBit/s.
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Profilbild von Sven Wernicke
Denkt Sven an sein erstes eigenes Handy, fühlt er sich alt: Das Siemens S6 war 1996 aber echt nicht schlecht. Um diese Zeit herum bastelte er simple Webseiten mit Microsoft Frontpage und schrieb erste Texte für eigene Projekte. Am Interesse für Telefone, Trends und technische „Spielzeuge“ hat sich nichts geändert. Seit 2005 ist Sven freiberuflich als Blogger, Redakteur, Berater tätig. Und hat nach wie vor viel Spaß am Tippen.

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