Recht auf Updates: Bundesregierung will Update-Pflicht auf 7 Jahre erhöhen
Update: Update-Pflicht könnte auf 7 Jahre ausgeweitet werden
Der Bundesregierung geht die Regelung zur Update-Pflicht in Bezug auf Smartphones und Tablets nicht weit genug. Dies geht aus aus einer Nachfrage der c’t (via Heise) bei einer Regierungs-Sprecherin hervor. Dort heißt es, dass bis zu sieben Jahre Updates bereitgestellt werden sollen und man dieses auch mit der EU-Kommission besprechen will.
Bislang standen fünf Jahre Updates und mindestens drei Jahre Sicherheits-Aktualisierungen für intelligente Geräte sowie Software im Raum, auch für Handys. Doch speziell Smartphones und Tablets sollen der Umwelt wegen deutlich strenger reguliert werden, da diese durch die Produktion einen Großteil der Treibhausgasemissionen ausmachen.
Zudem sollen Hersteller Ersatzteile wie Mikrofone, Kameras und mehr für bis zu sechs Jahre zur Verfügung stellen, um eine bessere Reparierbarkeit zu gewährleisten. Damit könnten Kunden zukünftig ihre Geräte länger behalten und sich im Schadensfall nicht gleich für einen Neukauf entscheiden.
Industrieverband kritisiert Regelungen der EU-Kommission
Dem Industrieverband Digitaleurope, der Unternehmen wie Samsung, Apple und Huawei vertritt, gehen die Anforderungen allerdings viel zu weit. In einem Positionspapier der Digitaleurope heißt es dazu, dass zwei Jahre Funktions- und drei Jahre Sicherheits-Updates realistisch sind. Auch im Falle der Reparierbarkeit wären die Anforderungen zu hoch. Hersteller sollten zukünftig lediglich Displays und Akkus bereitstellen, da andere Komponenten seltener ausfallen.
Original-Artikel vom 2. Juli 2021
Bundestag plant einheitliche Regeln für Software-Updates
Viele Nutzer dürften das Problem kennen. Du kaufst ein neues Smartphone und nach zwei Jahren Updates ist Schluss. Die Folge: Im schlimmsten Fall funktionieren Apps nicht mehr oder Du bist unsicher im Internet unterwegs. Das soll ab Januar 2022 aber der Vergangenheit angehören. Der Bundestag hat dazu bereits ein Gesetz zur Update-Pflicht vorgestellt, das nahezu alle smarten Geräte betrifft.
Egal ob Handys, Kühlschränke, Waschmaschinen, Fernseher, Fitnesstracker und mehr: Hersteller sind ab Januar 2022 dazu verpflichtet Software-Updates für ihre Geräte zur Verfügung zu stellen, sofern diese mit Software ausgestattet sind. Das soll zukünftig die Sicherheit erhöhen und die Verbraucherrechte stärken.
Betroffen ist aber nicht nur die Technik selbst, sondern Software generell. Daher müssen auch Entwickler von Apps und Computer-Programmen durch die Update-Pflicht ihre Software zukünftig zwingend aktuell halten. Somit sind auch Digitalprodukte im neuen Gesetz mit inbegriffen und betreffen auch Netflix, WhatsApp, Windows und mehr.
Bitkom begrüßt Verabschiedung, kritisiert die Ausführung
Unter anderem kritisiert allerdings der Digitalverband Bitkom den fehlenden Zeitraum. Sollten Geräte also nahezu „unendlich“ lange mit Aktualisierungen versorgt werden, könnten immense Preissteigerungen auf Verbraucher zukommen. Schließlich kostet der benötigte Support-Aufwand den Herstellern auch Geld, was wiederum auf den Endkunden zurückfallen könnte.
Grundsätzlich begrüßt der Bitkom allerdings den Schritt zu einer generellen Update-Pflicht, die die Sicherheit von Technik und Software auf Dauer deutlich erhöhen kann. Das Gesetz ist bereits Ende 2020 vom Bundesjustizministerium als Entwurf vorgelegt worden. Die Verabschiedung ist nun beschlossene Sache. Somit tritt das neue Gesetz am 1. Januar 2022 in Kraft.