Tausende SIM-Karten und 350 Smartphones für ukrainische Flüchtlinge (Update)
Die Welt hält beim Krieg in der Ukraine den Atem an. Viele Menschen flüchten nach Deutschland und müssen teils ihre Liebsten zuhause lassen. Familien werden auseinander gerissen. Nach dem Motto „Wir verbinden Euch mit Euren Liebsten“ haben wir von Handyhase.de und Trimexa uns sofort bei unseren Partnern umgehört und konnten unter anderem Ortel Mobile, Motorola und FLYmobile mit ins Boot holen, um eine Hilfsaktion zu organisieren.
An dieser Stelle möchten wir ein großes Dankeschön an alle aussprechen, die sich an dieser Aktion beteiligt haben. Ohne Euch wäre es nicht möglich gewesen!
10.000 Prepaid-Pakete von Ortel Mobile für ukrainische Flüchtlinge
Kommunikation ist lebenswichtig. Daher ist es uns eine Freude, dass 10.000 kostenlose SIM-Karten von Ortel Mobile in Berlin zur Verfügung gestellt werden. Die Hauptamtlichen der Moabit hilft e.V. werden diese ab dem 04.04.2022 an alle Flüchtlinge aus der Ukraine ausgeben, die Bedarf nach einer SIM-Karte haben. Die Ehrenamtlichen der Freiwilligenagentur Charlottenburg-Wilmersdorf werden vor dem Bezirksamt weiterhin einen Teil der Smartphones, Powerbanks und Masken verteilen und uns damit unterstützen. Danke dafür!
FLYmobile und Ortel Mobile sagen zur Aktion:
„Wir freuen uns, die Hilfsaktion von Handyhase.de unterstützen zu können, damit die Flüchtlinge aus der Ukraine wenigstens mit ihren Liebsten in Kontakt bleiben können. Uns ist es ein großes persönliches Anliegen, dass wir sie in dieser Weise in der schweren Zeit unterstützen können. Speziell dafür haben wir auch das Prepaid-Paket Ves Vostok geschnürt, das 9 GB Daten bietet. Per App lassen sich sogar nochmals 5 GB kostenlos dazu bestellen.“
FLYmobile kümmert sich hierbei um die komplette Logistik. Das Unternehmen aus dem Landkreis Karlsruhe wird die Aktion sogar vor Ort in Berlin unterstützen. FLYmobile-Geschäftsführer Burhan Saglam persönlich reiste an, um in den ersten Tagen die notwendigen Schulungen durchzuführen.
Was bietet das Prepaid-Paket von Ortel Mobile?
Jede SIM-Karte verfügt über ein besonderes Ukraine-Paket, welches bei der Aktivierung vor Ort aufgebucht wird. Das Prepaid-Paket im Wert von 9,99 € hat Ortel Mobile speziell für die Flüchtlinge geschnürt.
- Tarifname: Ves Vostok („Der ganze Osten“)
- 100 Minuten in 13 Länder
- 250 Minuten aus Deutschland in die EU
- Deutschland-Flat
- Internet-Flat: 9 GB Highspeed + 5 GB Bonus über die App von Ortel Mobile (Aktion bis 30.06.22)
- Alle Infos zum Paket von Ortel Mobile auf Deutsch
- Alle Infos zum Paket von Ortel Mobile auf Ukrainisch
So kannst Du etwas hinzubuchen:
- Buchung per SMS: Du buchst zum ersten Mal eine Option? SMS mit STARTVESVOSTOK an die 55300.
- Buchung per Telefon: Du buchst zum ersten Mal eine Option? Wähle die 1155 und gib folgende Zahlen ein: 8-1-7-8-1.
- Buchung per App: Einfach die Ortel Mobile App (für Apple iOS oder Google Android) herunterladen und unter Optionen das gewünschte Paket buchen.
Wo kann ich mir die SIM-Karten abholen?
Wichtig ist, dass sich alle, die einen Pass haben und aus der Ukraine aufgrund des Krieges geflüchtet sind, eine kostenlose SIM-Karte von Ortel Mobile abholen können! Die SIM-Karten sind ab dem 04.04.2022 verfügbar beim Verein „Moabit hilft“.
Bedauerlicherweise können die SIM-Karten nicht vor dem Bezirksamt abgeholt werden. Über die (politischen) Hintergründe liest Du weiter unten einen Bericht.
Die Freiwilligenagentur wird in Kürze als Service Aushänge erstellen mit einer Liste, an welchen Stellen in Berlin kostenlose SIM-Karten für Geflüchtete ausgegeben werden.
Mehr als 350 Smartphones, Powerbanks und FFP3-Masken, um Grundbedürfnisse sicherzustellen
Zusätzlich zu den SIM-Karten haben wir über 350 Smartphones dank Motorola organisiert, die denjenigen ukrainischen Flüchtlingen zugutekommen, die Ihr Handy unterwegs verloren haben bzw. sich kein Neues leisten können.
Zudem werden FFP3-Masken von der Trimexa und Powerbanks direkt von Handyhase.de beigesteuert.
Die Smartphones, Powerbanks und weitere Spenden werden in einem Pavillon am Bezirksamt Charlottenburg (Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin) bereit gestellt. Der Ort ist praktisch, da sich wenige Kilometer entfernt auch der ZOB (Zentraler Omnibusbahnhof Berlin) befindet, wo täglich weitere Flüchtlinge ankommen.
Die Organisatorin der Hilfsaktion und Chefredakteurin von Handyhase.de, Marleen Frontzeck-Hornke, betont:
„Wir haben nicht lange in der Redaktion gezögert und direkt zum Hörer gegriffen, um schnellstens die eigenen Kontakte für die Hilfsaktion zu mobilisieren. Dabei fungieren wir als Schnittstelle zwischen der Ehrenamtlichen der Freiwilligenagentur Charlottenburg-Wilmersdorf und unseren langjährigen Partnern. In geschlossener Gruppe konnten wir so deutlich schneller etwas auf die Beine stellen.
Einfach zu helfen, ist in dieser Situation wichtig. Nur gemeinsam können wir die Krise bewältigen. Ein großer Dank gilt den freiwilligen Helfern vor Ort, die Tag und Nacht in Berlin die Hilfsgüter verteilen und gerne vergessen werden.“
Berliner Senat bremst Hilfsaktion aus
Mit großem Bedauern müssen wir mitteilen, dass die Hilfsaktion von Handyhase, Flymobile, Trimexa und Ortel Mobile nicht im vollen Umfang am ursprünglich geplanten Standort stattfinden kann und sich daher um einige Tage verzögert.
Der Hintergrund ist ein politischer: Personen aus dem Berliner Senat warfen kurzerhand alles über Bord und ordneten nach dem Start der Aktion an, dass die SIM-Karten nicht vor dem Rathaus in Charlottenburg verteilt werden dürfen. Genaue Hintergründe wurden uns nicht mitgeteilt.
Die Ehrenamtlichen der Freiwilligenagentur Charlottenburg-Wilmersdorf hatten bereits umfangreiche Vorbereitungen organsiert (ein großes Lob von unserer Seite nochmals dafür). Doch auch sie wurden von dem plötzlichen Widerstand des Berliner Senats überrascht.
Mit dem Verein „Moabit hilft e.V.“ haben wir aber nun einen Partner gefunden, der für die Aktion einspringt und die Verteilung der Prepaid-SIM-Karten sowie einem Teil der Smartphones, Powerbanks, Masken etc. übernimmt. Der andere Teil wird weiterhin von den Ehrenamtlichen der Freiwilligenagentur Charlottenburg-Wilmersdorf ausgegeben.
Für Geflüchtete bedeutet dies nun, dass sie zwei Orte aufsuchen müssen, um die Sachspenden zu erhalten.
Kommentar: Politik nach Herrenreitermanier
Wenn wochenlange Vorbereitungen für eine Hilfsaktion für geflüchtete Menschen mit einem Handstreich hinweg gefegt werden können, dann läuft etwas nicht richtig in der Berliner Politik.
Die unserer Meinung nach völlig willkürliche Entscheidung weniger Personen aus dem Berliner Senat, ohne Vorwarnung einen Teil der Ukraine-Hilfsaktion zu stoppen, hat natürlich zu starken Verzögerungen bei der Verteilung von dringend benötigten SIM-Karten, Smartphones, Powerbanks und FFP3-Masken geführt.
Die Verantwortlichen sind nicht einmal namentlich aufgetreten. Auf Anfrage, welche Gründe es für die Entscheidung gab, wurde nur spärlich reagiert.
Viele ehrenamtliche Hilfsorganisationen würden vom Senat und der Stadt Berlin teils völlig allein und außen vor gelassen, wie wir bei unseren wochenlangen Recherchen immer wieder hören mussten. Man fragt sich an dieser Stelle natürlich, warum den ukrainischen Geflüchteten die schnelle Hilfe versagt wird und den Hilfsorganisationen solche Steine in den Weg gelegt werden!
Für Fragen und Interviewanfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung: Presseseite Handyhase.de