T Phone im Test: Kann das günstige Telekom-Handy überzeugen?
Eine große Überraschung war die Ankündigung des T Phone nicht, zumal entsprechende Gerüchte bereits im Netz kursierten. Das Modell ist schon länger bekannt und ist eigentlich nichts anderes als das Rebranding des REVVL 6 der amerikanischen T-Mobile-Tochter. Nun gibt es das Modell für vergleichsweise wenig Geld auch bei uns. Wir haben das neue Telekom T Phone im Test ausprobiert.
Telekom will 5G-Mobilfunk bezahlbar machen – T Phone Hardware vorgestellt
Das Versprechen der Telekom klingt erst einmal nicht schlecht. Mit dem T Phone soll 5G-Mobilfunk bezahlbar werden und einfach alle verfügbar sein. Vor allem aber für den schmaleren Geldbeutel. Natürlich geht sowas nicht ohne Abstriche und das zeigt auch das T Phone. Die Kunst liegt schlussendlich darin, das Beste für den Preis zu bieten. Die Hardware des T Phone nun im kurzen Überblick:
Zudem teilen sich die Modelle in das uns vorliegende T Phone und dem T Phone Pro auf. Die technischen Unterschiede erscheinen zwar marginal, sind aber nicht unerheblich.
Design und Display lassen T Phone im Test riesig wirken
Auf den ersten Blick wirkt das T Phone wie ein Backstein und auf den zweiten eigentlich auch. Die Bauweise ist massiv, die Ränder sind verhältnismäßig riesig und auch das Display ist mit 6,52 Zoll nicht gerade klein. Es ist trotz kleinerem Display größer als das iPhone 13 Pro Max mit 6,7 Zoll. Das ist allerdings auch den riesigen Rändern, vor allem im unteren Bereich, geschuldet.
Die Auflösung ist mit HD+ für diese Grösse leider nicht sehr hoch. Smartphones für einen ähnlichen Preis oder gar weniger kommen mittlerweile mit FullHD+. Zudem ist die Blickwinkelstabilität nicht gut. Schon ein leichtes zur Seite neigen dunkelt das Panel enorm ab und Farben verwaschen. Mit 60 Hertz ist es übrigens nicht besonders reaktionsschnell.
Rechts findet sich im Rahmen ein Finger-Abdrucksensor, der gleichzeitig auch der Standby-Knopf ist und Telekom-typisch in Magenta-Farbe erstrahlt. Ein interessanter Akzent zum blaugrauen Design des T Phone. Da das Telekom-Handy mit 8,76 Millimeter recht dick ist, schaut die Triple-Kamera auf der Rückseite nicht all zu weit heraus.
T Phone Performance: Ausreichend, nicht viel, aber 5G
Im T Phone werkelt ein MediaTek Dimensity 700 mit 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte internem Flashspeicher. Die reine Leistung liegt in etwa auf dem Niveau eines Snapdragon 680G, was natürlich nicht überragend schnell ist. Im Alltag für das Schreiben von Nachrichten oder dem Aufrufen einer Internetseite reicht das aber durchaus. Gaming ist nur bedingt möglich, zumindest fallen aufwändige Spiele komplett raus.
Für die alltägliche Arbeit ist die Leistung aber durchaus in Ordnung. Egal ob ein wenig im Netz surfen, Mails checken oder durch die Instagram Timeline scrollen. Dafür braucht es auch im Endeffekt keine überragende Hardware, was auch der tiefere Sinn der T-Phone-Serie ist. Zudem fehlt NFC komplett, was mobiles Bezahlen ohne Hilfsmittel schwierig macht.
Die Telekom bewirbt ihre hauseigenen Smartphones vor allem wegen des 5G-Modems, das im Chipsatz integriert ist. Sowohl das T Phone hier im Test als auch das Pro-Modell haben ein solches verbaut. Die Geschwindigkeiten sind gut und ich konnte mit einer Testkarte in meinem Dorf tatsächlich rund 200 Mbit/s erreichen. Natürlich in einem entsprechenden Telekom-Tarif, der die entsprechende Bandbreite über 5G unterstützt.
Kamera mit 50 Megapixel hat Schnappschuss-Qualität, mehr nicht
Hohe Megapixel-Zahlen sind auch im niedrigpreisigen Segment mittlerweile absolut üblich. So kommen beide Modelle mit dem gleichen 50-Megapixel-Hauptsensor und zwei zusätzlichen Sensoren für Makro und Tiefenmessung mit jeweils 2 Megapixel Auflösung. Lediglich das Pro-Modell nutzt noch eine zusätzliche 5-MP-Kamera für Ultraweitwinkel, die wir aber noch nicht ausprobieren konnten.
Bei sehr guten Lichtverhältnissen sind die geschossenen Fotos in Ordnung. Sie haben eine gute Schärfe, schwächeln aber leicht bei Farbwiedergabe und Weißabgleich, was an den Rändern zu minimalen Unschärfen führt. Ansehnlich sind die Fotos aber durchaus. Um Momente festzuhalten reicht es, solange genug natürliches Licht vorhanden ist. Sobald es dunkler wird, fängt die Kamera allerdings enorm an zu rauschen und die Bilder sind nicht mehr zu gebrauchen. Das solltest Du zumindest beachten.
Fazit: Der Preis macht den Unterschied – teurer als gedacht
Der Slogan der Telekom ist recht eindeutig: „5G für jedes Budget“, was bei einem Startpreis von 219 € auch erst einmal keine schlechte Ansage ist. Schauen wir uns aber die Hardware an, dann wirkt die UVP aber dann doch etwas hoch. Das Display ist zwar riesig, löst aber nur mit HD+ auf und bietet 60 Hertz. Der Prozessor ist zudem nicht all zu schnell, im Gegenteil, er ist mit vielen Spielen im Play Store hoffnungslos überfordert. Aber gut, letzteres ist auch nicht das Ziel dieses Handys. Es gibt im Non-Pro-Modell auch kein NFC.
Eine echte Konkurrenz hingegen ist beispielsweise das Realme Narzo 50. Das Handy kostet genauso viel wie das T-Phone, bietet aber ein 90 Hertz AMOLED-Display mit FullHD+ Auflösung, 6 GB RAM und 128 GB internen Speicher und 5.000 mAh beim Akku. Der Dimensity 810 ist zudem deutlich schneller und kann gar Diablo Immortal in geringen Grafikeinstellungen einigermaßen stemmen. UND es gibt NFC im Gerät, natürlich auch 5G.
T Phone direkt bei der Telekom bestellen
Jetzt stellt sich durchaus die Frage, wie konkurrenzfähig das hauseigene T-Phone der Telekom ist. Im Test zeigt sich, dass es zwar kein schlechtes Smartphones ist, keine größeren Macken hat und halt einfach läuft. Allerdings bieten Produkte, die ähnlich preislich angesiedelt sind, teilweise deutlich mehr. Das macht daher auch eine klare Empfehlung schwer.
Solltest Du fest entschlossen sein, dass das T Phone etwas für Dich ist, empfehlen wir den Kauf mit Vertrag. So reduzieren sich zumindest die Gesamtkosten gegenüber dem separaten Kauf von Handy und Tarif.