📡 LTE- und 5G-Speed prüfen

Handy-Speedtest: Wie schnell ist mein mobiles Internet auf dem Smartphone wirklich?

Mit einem Handy-Speedtest kannst Du überprüfen, wie schnell die mobile Internet-Geschwindigkeit in Deinem Handytarif tatsächlich ist.
Speedtest am Handy durchführen

Speedtest am Handy durchführen (Bild: Pixabay @jonbonsilver)

Kein Geheimnis ist, dass Breitbandmessungen der Bundesnetzagentur regelmäßig ergeben, dass der maximal zugesicherte Highspeed eines Handyvertrags (bis zu 500 Mbit/s. können es ja je nach Tarif sein) oftmals gar nicht erreicht wird.

Wer also im Schneckentempo surft, obwohl die Drosselung der Geschwindigkeit noch gar nicht gegriffen hat, wird sich wohl oder übel über seinen mickrigen mobilen Datenempfang wundern.

Doch wie lässt sich messen, wie hoch die mobile Datengeschwindigkeit wirklich ist? Die gute Nachricht: Dank einer offiziellen App der Bundesnetzagentur kannst Du das kostenlos mit Deinem Smartphone überprüfen und eigene Test- und Messreihen erstellen.

Handy-Speedtest schafft Klarheit über die mobile Internet-Geschwindigkeit

Das grundsätzliche Problem für mobiles Internet ist kein neues. Gefühlt denken wohl alle: Das muss doch schneller laden! Natürlich solltest Du aber auch nicht vergessen, dass Bewegtbildinhalte immer interessanter auch für mobile Nutzer werden, was bedeutet: Die Datenfresser nehmen zu. Gerade auf Social Media wie TikTok und Instagram.

Trotzdem: Auch Studien belegen, dass uns unser Gefühl nicht betrügt. Die vertraglich angegebene Maximalgeschwindigkeit wird nur in wenigen Fällen erreicht:

»Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erhielten im Download 20,1 Prozent der Nutzer (2019/2020: 17,4 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate; bei 2,6 % der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten (2019/2020: 2,1 %).«

Quelle: Pressemitteilung der BNetzA vom 14.06.2022

Interessant: 2017 waren es noch 30 Prozent der Nutzenden, die immerhin die Hälfte der maximalen Übertragungsraten erreichten. Das wird wohl auch daran liegen, dass mittlerweile viele Tarife höhere »bis zu«-Geschwindigkeiten anbieten und den Speed auf max. 50 MBit/s. erhöht haben. In der Praxis kommt aber eben doch nicht mehr auf dem Handy an.

Lass Dir das mal auf der Zunge zergehen. Bietet ein Tarif bspw. 25 Mbit/s. per Vertragsbedingungen, kommen maximal 2 von 10 mobilen Nutzern auf mindestens 12,5 Mit/s. in ihrem Handytarif.

Ein bisschen erschreckend ist das schon bzw. zeigt: Die maximale Highspeed-Angabe ist aktuell also immer noch extrem intransparent und unaussagekräftig.

Ausführlich nachzulesen ist das im Breitbandmessung-Jahresbericht der Bundesnetzagentur (den Du aufgrund der PDF-Größe besser nicht mobil laden solltest!) bzw. auch in den von uns zusammengetragenen Netztests. Der ComputerBILD-Netztest ist ja mittlerweile eher zum Speedtest geworden, eben mit Fokus auf die maximalen Handy-Geschwindigkeiten.

Merken solltest Du Dir jedenfalls: Der maximale Highspeed hat mit dem durchschnittlichen Highspeed, der als mobile Internetgeschwindigkeit auf dem Smartphone ankommt, so gut wie nichts zu tun. Rechne mit maximal 50% der Maximal-Angabe, wenn Dir Highspeed wichtig ist.

Handy-Speedtest per App

Wie schon eingangs erwähnt: Die Bundesnetzagentur hält eine App für den Handy-Speedtest bereit.

Wichtig: Damit die Breitbandmessung-App zuverlässig misst, musst Du natürlich WLAN am Handy deaktivieren und das mobile Internet des Handytarifs anschalten. Außerdem sollten Hintergrundaktualisierungen bzw. Downloads, die parallel zur Messung stattfinden, pausiert werden, um ein neutrales Bild zu zeichnen. Beachte außerdem: Der App-Test kostet zwar kein Geld, weil die App gratis ist. Du versurfst allerdings Datenvolumen (es werden testweise Down- und Uploads simuliert). Das Ganze geht also von Deinem Daten-Kontingent ab.

Wir haben das Ganze direkt mal ausprobiert. Zum Einsatz kam der Prepaid-Tarif Kaufland mobil Smart S, der laut Kleingedrucktem eine Geschwindigkeit von bis zu 25 MBit/s. bietet. Interessant: Drinnen fiel die  Geschwindigkeit in einer Stichprobe vom 22.09.2022 deutlich geringer aus als im Freien.

Während also auf dem Balkon rund 97 Prozent der tariflich zugesicherten Geschwindigkeit erreicht wurde, sieht es in Innenräumen anders aus: Nur wenige Meter und Minuten von der ersten Messung entfernt, erreichten wir 7,4 bzw. 10,3 MBit/s.. Also bis zu rund 40 Prozent der maximalen Geschwindigkeit. Mehr als der Durchschnitt, aber dennoch sind die Unterschiede zwischen den Messungen groß.

Speedtest Kaufland mobil

Im Speedtest erreichte Kaufland mobil draußen fast vollen Highspeed (links), im Innenraum sieht es jedoch anders aus (rechts) (Bild: handyhase.de, Stichprobe)

Wir können bei der Messung von mobilem Highspeed jedenfalls auch die Aussage der Bundesnetzagentur bestätigen:

»Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen in Aussicht gestellt wurde.«

Durchschnittliche vs. maximale Internet-Geschwindigkeit

Doch woran liegt es, dass die mobilen Ergebnisse so unterschiedlich und vor allem durchwachsen sind? Grundlegende Faktoren, die eine Einfluss darauf haben, wie schnell das mobile Internet ist, sind folgende:

  • Handyvertrag: Klar, erst einmal kommt es ja als Ausgangspunkt darauf an, welche Übertragungsgeschwindigkeit im Tarif vereinbart ist. Schau dafür mal in die Highspeed-Angaben. Sind es bis zu 25 Mbit/s.? Oder 50 Mbit/s.? Oder sogar LTE Max mit bis zu 500 Mbit/s.? Schneller als der maximal vereinbarte Highspeed wird es definitiv nicht.
  • Handy bzw. Smartphone: Wenn Du kein LTE-fähiges Smartphone benutzt (dürfte sehr selten der Fall sein) oder bspw. einen 5G-Tarif buchst, Dein Handy 5G aber gar nicht verarbeiten kann, hat das natürlich auch Auswirkungen aufs mobile Surfen: Die LTE- und 5G-Verarbeitungsgeschwindigkeit hängt eben auch von der Hardware ab.
  • Standort: Wie in den Netztest-Vergleichen gilt: Der Standort macht’s! Bist Du in Ballungsgebieten unterwegs, sind LTE und 5G meist gut ausgebaut, sodass das Mobilfunk-Empfangssignal stärker sein wird als auf dem Land, wo es nach wie vor weiße und graue Flecken zu vermelden gibt.
  • Auslastung der Netze: Je mehr Menschen gleichzeitig in einer Funkzelle das Datennetz des Betreibers nutzen, desto langsamer wird’s. Sicher hast Du das schon mal zu Silvester (Verschicken von Neujahrsgrüßen) bemerkt.

Mobile Internet-Geschwindigkeit im Überblick

Folgende Highspeed-Klassen für mobiles Internet gibt es:

  • GPRS: maximale Bandbreite 56 kBit/s.
  • Edge: 220 kBit/s.
  • UMTS: 376 kBit/s., abgeschaltet
  • HSDPA: 7,2 Mbit/s. / 21,6 Mbit/s. / 42,2 Mbit/s., abgeschaltet
  • LTE: 25 Mbit/s. / 50 Mbit/s. / 100 Mbit/s. / 300 Mbit/s. / 500 Mbit/s.
  • 5G: Aktuell vergleichbar mit der 4G-Geschwindigkeit, zukünftig sind 1 GBit/s. und mehr möglich.

Recht auf schnelles Internet

Mit dem neuen Telekommunikationsgesetz wurde 2021 auch ein Recht auf schnelles Internet beschlossen. Es gilt: Im Download sollen mindestens 10 MBit/s. erreicht werden, dieser Wert soll jährlich überprüft werden. Die Bundesnetzagentur hat dazu einen Leitfaden veröffentlicht.

Wichtig: Es geht hier nicht primär um den Mobilfunk, hierzu ist auch im Frühjahr 2023 noch immer ein Konzept in Arbeit. Die Bundesnetzagentur weist außerdem explizit darauf hin, dass »kein Anspruch auf eine bestimmte Technik« bestehe.

Linktipp: Wikipedia

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Profilbild von Stefanie
Schon seit 2011 ist Steffi als Redakteurin für verschiedene Online-Magazine und -Blogs unterwegs. Für Technik begeistert sie sich jedoch schon viel länger. Ihr erstes Handy? Ein Nokia 3310. Nach einem iPhone und einem Windows Phone (nein, kein Witz!) begleitet sie mittlerweile ein Android-Smartphone durchs mobile Leben.

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