Samsung Galaxy S24 im Test: Mit Galaxy AI und älterer Technik an die Spitze?
Display-Probleme beim Galaxy S24
Samsung Galaxy S24: Leicht geändertes und angeglichenes Design
Während der Vorgänger Samsung Galaxy S23 durch die leichten Wölbungen noch eine andere Designlinie fährt, geht es mit dem Galaxy S24 in eine wesentlich kantigere Richtung. Der verbaute Aluminiumrahmen läuft nun markant in Rückseite und Front über. Das erinnert auch an die Designsprachen des iPhone 15 oder iPhone 15 Pro. Die Displayecken selbst bleiben rund, die Rahmenübergänge sind nun flach.
Das spiegelt sich in der Haptik wieder, die beim Umgreifen ein „harscheres“ aber auch griffigeres Gefühl vermittelt. Die Abmessungen sind im Vergleich zum Vorgänger nahezu identisch: 147 x 70,6 x 7,6 mm misst das S24. Hier kamen lediglich 0,7 mm in der Höhe dazu. Zudem ist das Modell mit 167 Gramm gerade einmal einen Zähler leichter. Wie von Samsung gewohnt ist auch das Galaxy S24 nach IP68 wasser- und staubfest.
Display mit LTPO: Mit neuer Technik endlich effizienter
Die Anzeige-Technologie LTPO war bisher nur dem Ultra-Modell vorbehalten und ist nun erstmals auch im Galaxy S24 verbaut. Die dynamische Bildwiederholfrequenz schaltet zwischen 24 und 120 Hertz und kann somit sehr effizient bei starren Inhalten wie Text agieren. Das schont den Akku. Dank der Maximalrate von 120 Hertz fühlt sich die Bedienung zudem butterweich an. Mit 6,2 Zoll Displaydiagonale liegt das AMOLED-Modell übrigens noch im Rahmen kompakterer Geräte.
Insgesamt beeindruckt die Anzeigequalität enorm. Samsung verbaut auch in 2024 eines der besten Displays auf dem Markt. Die Farbwiedergabe ist natürlich und wahlweise auch kontraststark. In den Einstellungen kannst Du die Anzeige weiter an deine Bedürfnisse anpassen. Dank hoher Spitzenhelligkeit von 2.600 nits, ist auch eine direkte Sonneneinstrahlung kein Problem.
Die bisher bekannten Display-Probleme der S24-Serie konnten wir auf unserem Testgerät hier aber nicht mehr nachvollziehen.
Exynos 2400 im Test massiv besser, immer noch hinter Snapdragon
Der südkoreanische Hersteller hält trotz fortwährender Kritik an seinen hauseigenen Exynos-Chipsätzen fest. Schlecht sind diese Plattformen zwar nicht. Bislang bissen sie sich aber an Konkurrenten wie Apple oder Qualcomm die Zähne aus. In Europa gibt es das Standardmodell Galaxy S24 (Plus) mit Exynos 2400 unter der Haube. Das spiegelt sich auch in der Leistung im Vergleich wieder.
So kommt das Samsung Galaxy S24 nicht an die Leistung von Snapdragon 8 Gen 3 oder Apple A17 heran. Dieser positioniert sich in etwa auf dem Niveau des Snapdragon 8 Gen 2 aus dem Vorjahr. Immerhin: Der Exynos 2400 hat vor allem bei der GPU-Leistung im Vergleich zu seinen Vorgängern aufgeholt und liegt sogar bei der immens leistungshungrigen Raytracing-Leistung in Spielen vorne. Letzteres kommt aber (noch?) bei so gut wie keinem Mobile Game für Android zum Einsatz.
Effizienz und die reine Rechenleistung liegen aber noch nicht auf dem Niveau der High-End-Konkurrenz. Ein Umstand, der Dir aber im normalen Alltag nicht auffallen dürfte. Facebook, Instagram, TikTok oder auch Navigations-Apps laufen butterweich, was auch dem 120-Hertz-Display zu verdanken ist. Auch mit sehr aufwändigen Android-Spielen kommt der Chipsatz mittlerweile gut klar.
Dennoch führt Samsung in Europa mit den neuen Modellen wieder eine Art von Zweiklassen-Leistung ein. Mit einer UVP von rund 900 € misst sich das Galaxy S24 mit vielen Konkurrenzmodellen mit Snapdragon 8 Gen 3, die nicht nur schneller sind, sondern auch etwas effizienter arbeiten.
Kamera im Test: altbekannte Hardware mit neuen Software-Tricks
Die Kamera des Samsung Galaxy S24 zeigt im Test in Sachen Hardware keine Änderungen. Wir gucken auf die exakt gleiche Technik wie im Samsung Galaxy S23 und sogar Galaxy S22! So kommt auch dieses Jahr wieder ein 50 Megapixel (MP) auflösender Hauptsensor zum Einsatz. Unterstützt wird dieser vom gleichen Zoom mit 10 MP sowie einem Ultraweitwinkel-Sensor mit 12 MP.
Samsung bessert aber an anderer Stelle nach: die Software! Mit Galaxy AI holt der südkoreanische Hersteller seine hauseigene künstliche Assistenz an Bord und hat diese unter anderem in die Kamera und Bildergalerie integriert. So kannst Du beispielsweise die KI-Bildgeneration nutzen, um falsch zugeschnittene Bilder mit zusätzlichen Details auszufüllen.
Wie auch bei den Vorgängern ist die Kameraqualität sehr gut. Sie hinkt aber mittlerweile aktuelleren Techniken von Apple oder auch dem hauseigenen Galaxy S24 Ultra etwas hinterher. Im Alltag dürfte Dir das aber kaum auffallen. Die Bildqualität ist nicht nur scharf, sondern auch unter schwierigen Lichtbedingungen rauscharm und hat eine natürliche Farbwiedergabe.
Die Samsungtypische Weichzeichnerei bei kleineren Details, die in bestimmten Situationen für minimale Artefakte sorgt, ist zwar immer noch ein Thema, aber weitaus weniger auffällig, als noch bei vielen Vorgängermodellen mit gleicher Kamera. Ein Grund dürfte hier Softwareverbesserungen sein. Insgesamt zeigt sich die Kameraleistung auf sehr hohem Niveau.
Der Galaxy-AI-Elefant im Raum: Samsungs neue Handys können viel Neues
Ganz frisch und neu ist die sogenannte Galaxy AI, die auch im Samsung Galaxy S24 zum Einsatz kommt. Sie bietet Dir eine Vielzahl von KI-Funktionen, die Deinen Alltag mit dem Samsung-Handy vereinfachen sollen. Du kannst auf Bildbearbeitungstools, Sprachübersetzungsanwendungen und organisatorische Hilfsmittel zurückgreifen, die vor allem im Alltag eine Hilfestellung bieten.
Beispielsweise kannst Du mit „Circle to Search“ schnell Informationen zu Objekten finden, indem Du sie einfach auf dem Bildschirm mit dem Finger umkreist. „Generative Edit“ ermöglicht es Dir, Fotos mit ein paar Berührungen zu verbessern und/oder auszufüllen/erweitern. „Chat Assist“ kann Dir Echtzeit-Vorschläge für Texte bieten und diese sogar in 13 Sprachen direkt übersetzen.
Richtig spannend könnte aber die „Live Translate„-Funktion werden, die helfen soll Sprachbarrieren zu überwinden, indem sie nahezu in Echtzeit Sprach- und Textübersetzungen während Deiner Telefonate anbietet. „Note Assist“ vereinfacht das Notieren durch automatisierte Zusammenfassungen und Übersetzungen von Dir erstellter Notizen oder kann dieses auch auf Texte direkt anwenden.
Vieles davon zielt darauf ab, Abläufe oder vor allem häufig durchgeführte Aufgaben am Handy zu beschleunigen. In unserem Test haben wir einige der Funktionen ausprobiert und stellen durchaus einen Nutzen fest. Grade die Bilderweiterungen oder die gut funktionierenden Übersetzungen helfen je nach Situation aus.
Wie unser Galaxy AI Test ausfällt, erfährst Du in einem eigenen Beitrag.
Speicher und Akku des Galaxy S24 mit bekannten Werten
Auch in 2024 kannst Du bei Samsungs „kleinstem“ Handy der Oberklasse weiterhin auf Modelle mit 128 und 256 GB internem Speicher zurückgreifen. Zusammen mit 12 GB Arbeitsspeicher hast Du hier genug Platz für Programme, Fotos, Videos und Multitasking.
Während das Galaxy S23 noch mit 3.900 mAh beim Akku auskommt, gibt es beim Galaxy S24 nun leicht höhere 4.000 mAh. Eine Steigerung um knapp 2,6 Prozent. Da der Prozessor ähnlich effizient arbeitet wie der Vorgänger, bleibt Dir hier genug Saft für den Tag. Bei durchschnittlicher Nutzung ohne viel Mobile Gaming sind so locker etwas mehr als zwei Tage inkl. Standby-Zeit drin.
Samsung Galaxy S24 Preise sinken: günstiger zu haben als der Vorgänger
Entgegen dem bisherigen Trend, hat Samsung seine UVPs im Vergleich zum Vorjahr gesenkt. Statt 949 € für den Einstieg, sind es mit dem Samsung Galaxy S24 mit 128 GB Speicher nun 899 €. Das dürfte sich in absehbarer Zeit auch beim Straßenpreis bemerkbar machen, wo Samsungs Preise traditionell schnell fallen. Zudem kommt das auch Bundles mit Galaxy S24 und Vertrag zugute.
Interessierst Du Dich für die Version mit 256 GB Speicher, so ist hier eine UVP von 959 € angesetzt.
Fazit: kleine Evolutionsschritte statt großer Innovationssprünge
Dass ich mich einmal für den Exynos-Prozessor ausspreche, hätte ich nach all den Schwierigkeiten mit der CPU von Samsung nicht gedacht. Das Samsung Galaxy S24 zeigt im Test eine ordentliche Leistung, performt sogar im Mobile Gaming gut und kann mit einer guten Kamera sowie einem der besten Displays seiner Klasse punkten!
An dieser Stelle sei aber auch gesagt, dass die Leistung des Exynos 2400 weiterhin nicht an die aktuellen Top-CPUs wie Snapdragon 8 Gen 3 und Apple A17 heranreicht. Die reine Rechenleistung ist also eher mit Geräten aus Ende 2022 bzw. Anfang 2023 vergleichbar. Das ist in Anbetracht der hohen UVP von 899 € für ein aktuelles Spitzenmodell schon grenzwertig.
Die Ansätze mit der neuen künstlichen Intelligenz Galaxy AI bringen aber auch neue Möglichkeiten. Nicht alle Funktionen kommen auf ältere Modelle, was als Kaufargument für ein S24 spricht. Zudem verspricht Samsung ab der S24-Serie rund sieben Jahre Software-Updates. Somit kannst Du Dein Smartphone länger behalten, was auch dem Thema Nachhaltigkeit bei Handys entgegenkommt.
Ist das Samsung Galaxy S24 also eine Kaufempfehlung wert? Ja! Es ist das aktuell beste „kleinste“ Samsung-Handy und reiht sich, trotz eher kleiner Evolutionsschritte, noch in die Oberklasse ein. Durch den großzügigen Software-Support und der neuen künstlichen Intelligenz gibt es einige frische Kaufanreize. Samsung liefert hier eines der besten Oberklasse-Smartphones ab.
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