Samsung Galaxy S20 Ultra 5G Test & Daten: Der Riese mit 108-MP-Foto- und 8K-Videokamera
Technische Daten: Was im Galaxy S20 Ultra 5G drinsteckt
Hier haben wir für Dich die Eckdaten des Samsung Galaxy S20 Ultra.
Details zum Samsung Galaxy S20 Ultra 5G: Preis, Verfügbarkeit & kaufen
Der Verkauf des Samsung Galaxy S20 Ultra 5G ist in Deutschland gestartet und Du kannst es mit oder ohne Vertrag erwerben. Wir haben alle Details zu Preisen der einzelnen Modell-Varianten aufgelistet.
Wann war der Release des Samsung Galaxy S20 Ultra 5G?
Den jährlichen Turnus der S-Reihe behält Samsung bei und hat das Gerät am 11.02.2020 in San Francisco vorgestellt.
Was soll das Samsung Galaxy S20 Ultra 5G kosten?
Das Smartphone erscheint ausschließlich als 5G-Modell und kostet mit 12 GB RAM + 128 GB internem Speicher 1349 € ohne Vertrag. Mit 16 GB RAM und 512 GB Speicher (nur in Cosmic Black) werden 1549 € fällig ohne Vertrag.
Wann können wir das Galaxy S20 Ultra 5G in Deutschland kaufen?
Beide Modelle sind seit dem 13. März 2020 in Deutschland im Einzel- und Online-Handel erhältlich.
In welche Farben gibt es das Samsung Galaxy S20 Ultra 5G?
Entgegen den kleineren Modellen, ist das Galaxy S20 Ultra 5G mit Cosmic Gray und Cosmic Black eher zurückhaltend. Weitere Farben, Gerüchten nach Weiß, sind durchaus für später im Jahr denkbar, aber nicht sicher.
Einschätzung & Test zum Samsung Galaxy S20 Ultra 5G
War die Galaxy-S10-Familie rein Äußerlich ein größerer Sprung, legt Samsung beim Galaxy S20 Ultra nun vor allem auf der Hardware-Ebene deutlich zu. Insbesondere die Kamera ist eine deutliche Weiterentwicklung – dazu später mehr. Neu ist übrigens die Unterstützung der eSIM, sogar im Dual-SIM-Modus mit einer physischen NanoSIM.
Design im Test
Für einen Vorgänger kann am ehesten das Galaxy S10 5G herangezogen werden, wovon sich das Galaxy S20 Ultra im Test optisch nicht allzu stark absetzt. Samsung hat die Rundungen und das fast randlose Display übernommen. Neu ist die mittig platzierte Frontkamera, die sehr minimal ausfällt. Die Verarbeitung des Testgerätes ist tadellos. Keine Frage, mit dem Galaxy S20 Ultra 5G hat Samsung einmal mehr ein richtig schickes Oberklasse-Smartphone kreiert.
Das Samsung Galaxy S20 Ultra 5G liegt trotz seiner Größe angenehm in der Hand. Allerdings ist die Oberfläche glatt und kann daher etwas schneller aus der Hand rutschen. Unsere Empfehlung: Nutzt eine Schutzhülle! Ansonsten sind die Verarbeitung, alle Anschlüssen und Tasten einwandfrei.
Was jedoch ein wenig negativ auffällt – neben der schieren Größe – ist das Gewicht von 220 Gramm. Diese sind mehr als deutlich zu spüren im Handling, zumal das Smartphone etwas kopflastig ist.
Display im Test
Rein äußerlich ist das noch länglichere Format mit 20:9-Seitenverhältnis auffallend, sodass das Smartphone zwar sehr lang, aber auch schmal ausfällt. Für den riesigen Eindruck sorgt dabei nicht zuletzt das 6,9 Zoll in der Diagonale messende Dual-Edge-Display auf Basis von Dynamic AMOLED.
Die knalligen Farben des Displays und die gute Ablesbarkeit des Bildschirms im Freien unter Sonne haben uns im Test des Galaxy S20 Ultra 5G besonders viel Freude bereitet. Ist die Farbabstimmung zu knallig, lässt sich diese mittels Farbtemperatur oder gezielt über den Rot-, Blau- und Grünanteil anpassen.
120 Hertz mit Einschränkung
Das Dynamic-AMOLED-Panel wird um die Darstellung von bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate aufgemotzt, sodass Action-lastige Inhalte, aber auch die normale Bedienung, erheblich flüssiger wirken. Allerdings stehen die besagten 120 Hertz nur im 1080p-Modus bereit. Werden die vollen 3200 mal 1440 Pixel verwendet, arbeitet das Panel mit nur 60 Hertz Bildwiederholfrequenz.
Jedoch führt der 120-Hertz-Modus zu einem deutlich gestiegenen Energieverbrauch. Das sind gar nicht schöne bis zu 20% Einbruch bei der Ausdauer, wie die Kollegen von AnandTech in ihrem Test mit dem Galaxy S20 Ultra herausgefunden haben.
Anmerkung: Es ist durchaus möglich, dass Samsung mit künftigen Updates eine variable Bildwiederholrate einführt, bzw. die vorhandenen Modi stark optimiert.
Kamera im Test: Machen 108 Megapixel Sinn?
Größte Neuerung, oder besser gesagt, Veränderung ist der Hauptsensor der Kamera. Samsung setzt auf einen eigenen Kamera-Chip mit satten 108 Megapixel Auflösung, wie er schon im Xiaomi Mi Note 10 zum Einsatz kommt. Mittels Pixel Binning werden neun (!) Pixel zusammengefasst und sammeln Bild- und Lichtinformationen, was in Fotos mit 12 Megapixel resultiert. Der optische 5-fach-Zoom für den neuen Sensor liefert im Samsung Galaxy S20 Ultra Test sehenswerte Ergebnisse.
Hybrid-Zoom mit Mängeln
Der Hybrid-Zoom des Galaxy S20 Ultra 5G macht im Test eine durchwachsene Figur. Bis zu 100-fach in ein Foto lässt sich digital hineinzoomen. Je nach Situation und ruhiger Hand kommen dabei witzige Ergebnisse heraus. Meistens sind es jedoch unansehnliche Pixelmatsch-Fotos, Bildrauschen und Detailverlust sind das Ergebnis.
Für ernsthafte Fotografie ist der Space-Zoom nicht geeignet, sondern mehr oder weniger nur eine Spielerei mit Wow-Effekt. Unsere verlinkten Testfotos weiter unten zeigen dies sehr anschaulich. Hilfreich ist zumindest, dass der gezoomte Ausschnitt auf einer Mini-Map der Aufnahme dargestellt wird.
Gute bis sehr gute Bildqualität
Bei Tageslicht kann das Galaxy S20 Ultra 5G im Test mit einer sehr ausgeglichenen Bildqualität aufwarten. Scharfe Details, hohe Bilddynamik, kein Rauschverhalten und gute Belichtung beschreiben Fotos am besten. Nur der Autofokus ist mangelhaft, da langsam und nicht immer Punktgenau auf dem zu fotografierenden Objekt. Schuld daran ist ein vergrößerter Sensor mit einhergehend größerer Brennweite als üblich und einem fehlenden Laserfokus zur Unterstützung. Da können auch keine Software-Updates was ändern.
Bei Nacht lässt die Automatik nach und Bilder werden dunkler als es tatsächlich ist, sodass ein manuelles Nachjustieren von Helligkeit/Weißabgleich einiges bringt. Der dedizierte Nachtmodus hingegen bietet gemischte Ergebnisse: Von minimal besser im Vergleich zur Automatik bis hin zu deutlich besser gibt es eine große Bandbreite.
Andererseits kann man auch sagen, dass der Nachtmodus bei Samsung eine wesentlich glaubwürdigere Aufhellung vornimmt, verglichen zu Huawei, wo Nachtfotos teils eher wie Aufnahmen in der frühen Abenddämmerung wirken.
Hier ein paar Testfotos, geknipst mit dem Galaxy S20 Ultra 5G im Automatikmodus. Wie immer sind alle Aufnahmen ohne jegliche Nachbearbeitung verlinkt.
- Tageslicht (Weitwinkel)
- Tageslicht (Superweitwinkel)
- Tageslicht (fünffacher Zoom)
- Tageslicht (100-facher Zoom)
- Tageslicht (Weitwinkel)
- Tageslicht (Schafherde, Weitwinkel)
- Tageslicht (Schafherde, fünffacher Zoom)
- Tageslicht (Schafherde, 100-facher Zoom)
- Nacht (Backsteingebäude, Weitwinkel)
- Nachtmodus (Backsteingebäude, Weitwinkel)
- Nacht (Wald, Weitwinkel)
- Nachtmodus (Wald, Weitwinkel)
- Nacht (BVG Haltestelle, Weitwinkel)
8K-Videos mit dem Smartphone
Ohne Zweifel eine der wohl spannendsten Neuheiten bei der Kamera des Galaxy S20 Ultra bezieht sich auf die Video-Funktion. Als erstes Smartphone der Welt, neben den beiden anderen S20-Modellen, können Aufnahmen in 8K-Qualität angefertigt werden.
Nüchtern betrachtet wirken diese jedoch eher lausig, da viel zu pixelig und teils mangelnden Details. Im Großen und Ganzen sind 8K-Videos des Galaxy S20 Ultra mit der Videoqualität des kleineren Schwestermodells Galaxy S20 Plus zu vergleichen, siehe unser Test zu dem Gerät. Im Prinzip also ein Feature, welches „nice to have“ ist, mehr aber auch nicht.
Leistung & Prozessor
Für Ein Flaggschiff-Modell bietet das Samsung Galaxy S20 Ultra 5G im Test mehr als ausreichend Power. Zusammen mit 12 GB RAM sorgt der Exynos 990 getaufte Prozessor für eine flüssige Bedienung, wenngleich je nach zahlreichen installierten und aktiven Apps spürbare Mini-Ruckler auftreten.
Eine hohe Performance lässt sich auch in Spielen beobachten. Hier kommt zudem die hohe Bildwiederholfrequenz des Displays mit 120 Hertz zum tragen, aber Spiele müssen diesen Modus explizit unterstützen.
Selbst mit 60 Hertz sehen Spiele klasse aus, wofür der Grafikchip Mali G77 von ARM sorgt. Eine negative Erfahrung gibt es jedoch nach längeren Spiele-Sessions: Das Galaxy S20 Ultra 5G reagiert im Test mit den zuvor schon angesprochenen kleineren Rucklern.
Akku, Telefonie & Sound im Test
Energie liefert ein 5000 mAh fassender Akku, was je nach Nutzungsweise für bis zu zwei Tage abseits der Steckdose reicht. Meistens wird dies jedoch nicht erreicht, sodass das Galaxy S20 Ultra im Test am Abend kurz an die Steckdose muss.
Dank Super Fast Charge mit bis zu 25 Watt ist der Akku innerhalb von etwa einer Stunde und 20 Minuten wieder voll. Unterstützt wird bis zu 45 Watt beim Aufladen, womit das Smartphone nochmals deutlich schneller voll ist. Besagtes 45-Watt-Netzteil bietet Samsung separat im Online-Shop an. Unterm Strich bleibt das Galaxy S20 Ultra 5G hinter den Erwartungen, die ein 5000 mAh Akku offeriert.
Top-Smartphone mit sauberem Klang
Dafür gibt sich das Smartphone keine Blöße beim Telefonieren. Ja, das kann ein solch mächtiges Gerät wie das Galaxy S20 Ultra 5G tatsächlich auch und das richtig gut. Gespräche sind sehr klar, VoLTE sowie WiFi Calling werden problemlos unterstützt.
Die Freisprechfunktion kann dank guter Lautsprecher begeistern. Hinzu kommt eine sehr wirksame Geräuschunterdrückung, sodass das Galaxy S20 Ultra 5G beim Telefonieren mit zu den besten Geräten auf dem Markt gehört.
5G und eSIM im Test
Zusammen mit den anderen beiden S20-Modellen, ist das Galaxy S20 Ultra 5G zwar nicht das erste Samsung-Smartphone mit eSIM-Unterstützung, aber das erste für den Massenmarkt tatsächlich kaufbare Modell (ein Galaxy Fold ist einfach viel zu teuer). Die Einrichtung eines eSIM-Profils ist kinderleicht: Einstellungen -> Verbindungen -> SIM-Kartenverwaltung öffnen und dort auf „Mobilfunktarif hinzufügen“ klicken. Achtung, hierfür benötigst Du einen QR-Code von Deinem Provider, welcher auch eSIM-Profile unterstützen muss!
Die Einrichtung geht schnell von der Hand und benötigt eine aktive Internetverbindung, egal ob per WLAN oder über eine physische SIM-Karte. Nach der Ersteinrichtung verhält sich die eSIM wie eine ganz normale SIM-Karte. Telefonieren, SMS verschicken, per LTE / 5G surfen – das Galaxy S20 Ultra 5G machte keinerlei Probleme. Selbst der Dual-SIM-Betrieb funktioniert problemlos, allerdings muss die zweite SIM dazu im SIM-Slot 1 stecken. Eine eventuelle zweite Nano-SIM wird IMMER deaktiviert mit der eSIM im Dual-Betrieb.
Wir konnten auch die 5G-Verbindung kurz testen und kamen im Telekom-Netz mit über 940 MBit/s fast auf die propagierte GBit/s-Geschwindigkeit, welche 5G verspricht. Der Wechsel zwischen LTE und 5G erfolgte sehr flott.
Mobile Boombox mit Dual-Audio
Ebenfalls hervorragend ist die Audioqualität der beiden Lautsprecher im Samsung Galaxy S20 Ultra. Ist die Audioquelle, Streaming-Dienste wie Spotify oder Netflix zum Beispiel, entsprechend hochwertig, kommt ein ordentlicher Stereo-Sound aus dem Gerät heraus.
Bei mittlerer Lautstärke ist der Klang erstaunlich ausgewogen, selbst tiefere Töne sind gut hörbar. Leider wird weder aptX noch aptX HD als Audio-Codec für Bluetooth unterstützt, was ein Nachteil bei hochwertigen Kopfhörern werden kann. Witzig ist wiederum, dass sich zwei Bluetooth-Geräte zum parallelen Musikhören nutzen lassen, was Samsung als „Gemeinsam hören“ in den Einstellungen betitelt.
Eine Kopfhörer-Buchse fehlt wie schon beim Vorgänger. Kopfhörer müssen daher entweder per Bluetooth oder mittels USB Typ C verbunden werden. Unverständlich ist jedoch, warum bei heftigen 1349 € UVP kein USB-auf-Klinke-Adapter beiliegt.
Lautsprecher mit Galaxy S20 Ultra verbinden
Die Funktion Music Share ist leider exklusiv auf Samsung-Geräte mit der OneUI 2.1 und neuer beschränkt. Hierbei fungiert das Galaxy S20 Ultra 5G quasi als eine Art Hub für Bluetooth-Lautsprecher.
Ist ein Lautsprecher wie beispielsweise der Sonos Move mit dem Galaxy S20 Ultra 5G gekoppelt, kann mittels Music Share die Tonausgabe eines anderen Music-Share-kompatiblen Samsung-Modells auf den über das Galaxy S20 Ultra 5G verbundenen Lautsprechers ausgegeben werden. Besucht Dich ein Freund und möchte etwas über Deinen BT-Lautsprecher abspielen, muss dieser nicht jedes Mal die Einrichtung zum Lautsprecher starten.
Software-Oberfläche One UI 2
Zum Einsatz kommt Samsungs aktuelle Android-Oberfläche One UI 2.0, womit an der Darstellung gefeilt wird, insbesondere bei Benachrichtigungen. Welche weiteren Besonderheiten die Software hat, kannst Du im Artikel zum Galaxy S20 nachlesen. Trotzdem hier nochmal die wichtigsten Punkte in Kurzform:
- Zeitlupen-Selfie-Videos
- kompaktere Mitteilungen
- Sperrbildschirm als digitaler Bilderrahmen
- Abgedunkelte oder aufgehellte Hintergrundbilder entsprechend der Tageszeit
- Neue Möglichkeiten für das „digitale Wohlbefinden“
Edge Panels bieten einen Mehrwert
Worin sich Hersteller-Oberflächen neben dem Design meistens von der Konkurrenz abgrenzen, sind zusätzliche Funktionen. Eine dieser hört auf die Bezeichnung Edge Panels und bietet tatsächlich einen kleinen Mehrwert.
Mittels Wischgeste von der Seite aus werden diese aufgerufen und bieten kleine Widgets. Neben App-Launcher, Kalender, Kontakte, Wetter oder auch Musiksteuerung gibt es hilfreiche Tools wie Kompass, Lineal und die Zwischenablage.
Tipp: Über das Edge Panel Zwischenablage kann selbige per Button gelöscht werden. Im Galaxy Store gibt es weitere Panels, darunter Spotify-Steuerung, ein Panel für den Datenverbrauch, Taschenrechner, Sprachrekorder, Newsticker und noch einiges mehr.
Der Bereich, über welchen die Edge Panels aktiviert werden können, kannst Du je nach Bedarf verschieben oder auch komplett deaktivieren.
Fazit Samsung Galaxy S20 Ultra 5G Test: Von allem nur das Beste zum Hammerpreis
Als Top-Variante muss das Samsung Galaxy S20 Ultra 5G natürlich alles technisch Machbare auffahren, was derzeit machbar und sinnvoll ist. Vor allem bei der Kamera und dem Mobilfunk geht Samsung keine Kompromisse mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra 5G ein: 108 Megapixel Sensor, 8K-Videoaufnahme und nur mit 5G!
Nur bedingt begeistern kann der Space-Zoom, denn das Endergebnis ist trotz Stativ und besten Lichtbedingungen meistens nur Pixelmatsch. Für kleine Hände ist das Gerät hingegen nichts: Das 6,9 Zoll in der Display-Diagonale könnte so manchen Interessierten abschrecken.
Allerdings könnte sich die Preisfrage schnell erledigen, sollte auch das S20 Ultra den gewohnten Preisverfall bei Samsung-Smartphones anheim fallen. Zumindest muss sich die Konkurrenz warm anziehen, allen voran das iPhone 11 Pro als auch das Huawei P30 Pro – bis diese Hersteller wieder kontern.
[caption id="attachment_143866" align="aligncenter" width="700"] Hier ist die Kamera mit dem neuen Top-Feature zu sehen (Bild: @rquandt; Bearbeitet: handyhase.de)[/caption]
[caption id="attachment_143858" align="aligncenter" width="700"] Cosmic Black / Grey, die beiden Farben des Galaxy S20 Ultra (Bildquelle: @ishanagarwal24 / @91mobiles)[/caption]