Samsung Galaxy S20 FE im Test: Highend-Smartphone mit Her(t)z, nicht nur für Fans
Technische Daten zum Samsung Galaxy S20 FE
Hier listen wir die Eckdaten des Samsung Galaxy S20 FE auf.
Samsung Galaxy S20 FE Test: Abgespeckte Version?
Das Galaxy S20 FE ist die „bessere“ Variante des Galaxy S20 und daher kein abgespecktes Modell. Alles soll im Gegensatz zum Galaxy S20 etwas besser sein. Doch ist das wirklich so oder gibt es Abstriche, die Samsung bei der Fan Edition im Vergleich zum S20 macht? Wir sind der Sache im Test des Samsung Galaxy S20 FE auf den Grund gegangen.
An dieser Stelle ist es auch wichtig zu wissen, dass es das Samsung Galaxy S20 FE als 4G- und 5G-Variante gibt. Beide unterscheiden sich deutlich – was es hier zu beachten gibt, erklären wir weiter unten. Vor dem Kauf muss aber genau darauf geachtet werden, welche Variante angeboten wird. Dies schlägt sich häufig auch im Preis nieder.
Dem Lieferumfang liegen keine Kopfhörer und auch kein Case bei, nur ein Netzteil samt USB-C-Kabel und das SIM-Karten-Tool gesellen sich zum Top-Smartphone.
Die Einrichtung erfolgt wie immer in mehreren Schritten und fast so, wie im wie es im Testbericht zum Samsung Galaxy S20 schon beschrieben haben. Hier ist es empfehlenswert, sich alles genau und in Ruhe durchzulesen, damit nichts Falsches angeklickt wird. Bestimmte Punkte, wie Sicherheit oder auch das WLAN, lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt definieren.
Was aber neu ist: Du musst jetzt am Anfang eine SIM-Karte einlegen ODER eine WLAN-Verbindung erstellen. Beim Galaxy S20 ließ sich dieser Punkt noch überspringen. Beim Galaxy S20 FE gibt es nun einen „Internet-Zwang“, um das Samsung-Smartphone einzurichten.
Design & Handling
Handlich, modern und schick: Beim Design des Samsung Galaxy S20 Fan Edition geht der Hersteller auf die Kundenwünsche ein und bringt das Smartphone mit großem Farbumfang raus. Hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Zudem gibt es nette Schimmer-Effekte auf der Rückseite, wenn Lichtstrahlen darauf treffen, die das Gehäuse mehrfarbig und luxuriös erscheinen lassen.
Wir haben das Galaxy S20 FE für unseren Test in der Farbvariante Orange erhalten und sind begeistert. Ein Unterschied zum Galaxy S20 ist, dass im Galaxy S20 FE eine Kunststoffrückseite statt einer Glasrückseite eingebaut ist. Glas wirkt als Material zwar hochwertiger, dennoch ist das hier genutzte Kunststoff sehr stabil und flexibel. Bei einem Sturz bricht es weniger schnell.
Riesig, ja! Dennoch gut bedienbar
Das Top-Smartphone liegt sehr gut in der Hand und rutscht nicht. Die Verarbeitung und die Übergange zwischen den einzelnen Elementen ist tadellos. Zudem sitzen alle Anschlüsse fest im Gehäuse und wackeln nicht. Das Premium-Smartphone weiß auch in puncto Ergonomie und Handling zu überzeugen. So lässt sich das Display einfach mit einer Hand bedienen, was in den Zeiten von riesigen Displays keine Selbstverständlichkeit ist.
Der Fingerabdruckscanner sitzt im Display unten mittig. Die Einrichtung des Sensors funktioniert schnell und einfach. Von 10 Entsperrungen mit einem Finger wurden im Test alle Versuche erfolgreich bestanden. Ansonsten stehen wie üblich noch weitere Sicherheits-Feature, z.B. Gesichtserkennung, PIN und mehr, zur Auswahl.
Ein Display mit viel Her(t)z
Das Display des Galaxy S20 FE ist deutlich größer als vom Galaxy S20. Hier stehen sich ein flaches SuperAMOLED-Display mit 6,5 Zoll einem kleineren 6,2-Zoll-DynamicAMOLED-Display mit mehr Kurven gegenüber. Zwar ist die Auflösung beim Galaxy S20 FE geringer als beim Galaxy S20, dennoch nimmt das menschliche Auge den Unterschied nicht wahr. Der Bildschirm überzeugt im Test auf ganzer Linie.
Weiterhin sind die Farben des Displays im Test ganz Samsung-typisch etwas zu überspitzt und sehr knallig. Dafür erhält der Nutzer satte Schwarztöne und brillante Farbkontraste. Hier hat Samsung alles richtig gemacht.
Mit viel Her(t)z: Doch was nützt es?
Zudem lässt sich beim Galaxy S20 FE zwischen einer Bildwiederholrate von 60 Hz und 120 Hz umschalten. Je höher der Wert in Hertz, umso flüssiger wirken bewegte Bilder auf dem Display. Die hohe Bildwiederholungsfrequenz macht sich also bei flotten Games bemerkbar – diese lassen sich ohne Ruckler spielen. Auch Animationen und das Scrollen im Browser wirkt natürlicher und glatter. Die Reaktion des Displays beim Navigieren im Menü verlief im Test tadellos. Doch pass auf, denn die 120 Hz haben einen Preis: Sie saugen auch am Akku. Wir empfehlen daher, diesen Modus nur bei grafikintensiven Anwendungen zu nutzen, wo es auch sinnvoll ist.
Beim Test der Blickwinkelstabilität gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. So lassen sich Schrift und Zeichen auch mit einem seitlichen Blick auf das Display gut ablesen. Die automatische (adaptive) Helligkeit ist voreingestellt. Diese passt die Helligkeit an die jeweilige Tageszeit oder Umgebung an. Wer dieses Features nicht möchte, kann es in den Einstellungen schnell und einfach deaktivieren.
Zudem stehen hier noch weitere Displayfunktionen, wie ein Blaufilter oder ein Bildschirmmodus, zur Auswahl.
Kamera des Galaxy S20 FE im Test
Samsung hat im Vergleich zum Galaxy S20 bei der Fan Edition leichte Änderungen an der Smartphone-Kamera vorgenommen. Das bietet die Kamera des Galaxy S20 FE im Test:
- 12-Megapixel-Hauptkamera
- 12 Megapixel Ultra-Weitwinkel-Sensor
- 8 Megapixel Telekamera
Wichtig ist hier zu erwähnen, dass die Ultra-Weitwinkel-Kamera des Galaxy S20 FE einen kleinere Sensorfläche als beim Galaxy S20 hat. Hier stehen sich 1/3,0 Zoll (S20 FE) und 1/2,55 Zoll (S20) gegenüber. Der Qualität der Fotos tut dies aber keinen Abbruch. Wer nur einen Schnappschuss oder Urlaubsfotos machen möchte, der wird den minimalen Unterschied kaum wahrnehmen.
Wie unsere Testfotos zeigen, liefert der Hauptsensor sehr gute Aufnahmen bei Tag und Nacht. Dank verschiedener Modi lassen sich die Fotos noch an bestimmte Szenarien anpassen. So gelingen die Fotos im Automatik-Modus bequem aus der Hüfte. Die Bilder sind scharf und die Farbwiedergabe sehr gut!
Ein Vorgeschmack auf die sensationellen Aufnahmen im Automatik-Modus in Original-Größe:
Zu den weiteren Modi der Kamera gehören Pro(fi), Panorama, Essen, Nacht, Live-Fokus, Live-Fokus-Video, Profi-Video, Super Slow-Mo, Zeitlupe und Hyperlapse. Wechselst Du in die „AR-Zone“ (AR = Augmented Reality) warten hier nette Spielereien auf Dich. So lassen sich AR-Zeichnungen anfertigen und Du kannst Deine Aufnahmen so aufwerten bzw. witzig gestalten.
Mehr Menschen oder Landschaft einfangen
Mit der 12-Megapixel-Ultra-Weitwinkel-Kamera lassen sich vor allem größere Gruppen oder ganze Landschaften auf Dein Foto holen. So müssen die Personen nicht eng gedrängt versuchen, einen guten Platz im Bild zu ergattern, sondern können etwas freier stehen. Du hast schlicht mehr Platz und wichtige Objekte werden nicht mehr abgeschnitten.
Im Test hat dieser Kamera-Sensor des Galaxy S20 FE gut funktioniert und das gemacht, was er soll. Wie auch bei anderen Weitwinkel-Kameras wird das Bild zu den Rändern hin leicht unscharf. Die Unschärfe wird allerdings nur auf einem deutlich größeren Monitor als einem Smartphone-Display sichtbar.
Mit dem Tele-Objektiv Szenen in der Ferne heranholen
In puncto Telekamera gibt es ebenfalls Anpassungen: So macht das Galaxy S20 FE im Test Aufnahmen mit bis zu 8 Megapixel Auflösung und besitzt einen 3-fachen optischen Zoom. Beim Galaxy S20 ist dagegen ein 64-Megapixel-Sensor mit 1,1-fachem optischen Zoom eingebaut. Doch die hohe Megapixelanzahl sagt generell nichts über die Qualität der Fotoergebnisse aus – lass Dich davon nicht beirren.
So sind die Aufnahmen mit dem Tele-Objektiv des Galaxy S20 FE im Test einwandfrei gelungen. Für Nicht-Kamera-Profis ist das eine sehr gute Funktion, um entfernte Gegenstände oder Teile eines Gebäudes bildausfüllend zu fotografieren. Den kompletten Zoom empfehlen wir aber nicht auszureizen, denn dann werden die Fotos schnell unscharf, wie gut auf den Fotos mit den Zoomstufen von 1x bis 30x zu sehen ist. Ab der Zoomstufe 20x sind die Fotos zwar „brauchbar“ aber nicht mehr schön.
Low Light, Nachtaufnahmen & Schummerlicht
Ein wichtige Frage bei Handy-Kameras ist immer, was diese taugt, wenn es draußen oder im Innenraum wenig Licht gibt, beziehungsweise wortwörtlich düster wird. Hier liefert die Kamera des Galaxy S20 FE im Test überdurchschnittlich gute Fotos ab. Sicherlich sind sie nicht perfekt, es gibt minimales Bildrauschen, wenn in das Bild hineingezoomt wird und man die teils unscharfen Umrisse sieht.
Zum Großteil gelingt es bei Nacht aber, ein sehr gutes Fotos zu schießen. Nutze hier am besten nicht den Automatik-Modus, sondern den Nacht-Modus, der sich in der Kamera-App unter „mehr“ befindet. Durch die Optimierung sind viele Details auf dem Bild sichtbar und es wirkt insgesamt besser als ein Foto im normalen Automodus.
Front-Kamera für gute Selfies
Die Selfie-Kamera des Galaxy S20 FE liefert im Test ebenfalls sehr gute Ergebnisse bei Tageslicht ab. Statt wie beim Galaxy S20 mit 10 Megapixel Auflösung sind bei der Fan Edition 32 Megapixel Auflösung vorhanden. Bei Low Light macht die Frontkamera ebenfalls eine gute Figur. In diesem Punkt haben wir nichts auszusetzen.
Hier sind noch unsere originalen Testfotos mit der Hauptkamera – anklicken und selber ein Bild machen!
Leistung & Prozessor
Samsung setzte beim Galaxy S20 in Europa auf einen anderen Prozessor als in den USA. So kam hierzulande ein Exynos 990 zum Einsatz, der aus hauseigener Samsung-Produktion stammt. Dagegen besitzt der Qualcomm Snapdragon 865 etwas mehr Leistung und ist auch stromsparender konzipiert. Dieser war also verantwortlich für den Vorteil, dass die us-amerikanischen Modelle der Galaxy-S20-Serie eine längere Akkulaufzeit haben.
Beim Samsung Galaxy S20 FE hingegen hast Du das Problem nicht, denn als 4G-Varinate mit Exynos-990-Prozessor bzw. als 5G-Modell mit Qualcomm Snapdragon 865 stehen Dir in Deutschland beide Ausführungen zur Auswahl. Wer einen etwas ausdauernden Akku sowie die Unterstützung des neuen Mobilfunk-Standards 5G wünscht, sollte daher gleich zum Galaxy S20 FE 5G greifen. Ansonsten reicht die andere 4G-Variante völlig aus und ist auch etwas günstiger.
Unsere Beobachtungen im Test
Wir haben die 5G-Variante des Galaxy S20 FE im Test und mit ihm auch den leistungsstärkeren Prozessor. Anspruchsvolle Games mit sensibler Grafik lassen sich auf dem Highend-Smartphone problemlos spielen. Hier haben wir keinerlei Verzögerungen oder Ruckler wahrgenommen. Egel, ob Rennspiel oder Rollenspiel, das Galaxy S20 FE macht hier eine gute Figur.
Zudem ist das Streaming von Videos auf dem Display für unterwegs sehr zu empfehlen. Es macht Spaß, das Video auf dem sehr guten Display anzuschauen.
Verspielte Android-Oberfläche
Samsung bleibt sich treu und hat mit OneUI eine verspielte Benutzeroberfläche auf das Samsung Galaxy S20 FE gebracht. Generell wirkt diese aber mittlerweile deutlich aufgeräumter als noch vor vielen Jahren. Doch vom „puren Android“ ist die Oberfläche immer noch weit entfernt.
Die vorinstallierten Apps alias Bloatware halten sich in Grenzen, sind aber noch vorhanden. Immerhin lassen sich die ungewünschten Anwendungen in der Regel über den App-Manager deinstallieren, aber es gibt hier auch Ausnahmen, wie die Netflix-App. Ab Werk ist Android 10 auf dem Galaxy S20 FE installiert, ein Update auf das neuere Android 11 wird es sicherlich geben.
Akku, Konnektivität, Telefonie & Sound
Während beim Galaxy s20 ein Akku mit 4.000 mAh integriert ist, bietet der Akku des Galaxy S20 FE immerhin 4.500 mAh und damit genauso viel Kapazität wie beim Galaxy S20 Plus. Doch wie wir aus unserer Erfahrung wissen, braucht ein größeres Display auch einen stärkeren Akku. Daher sind im Alltag keine Unterschiede hinsichtlich der Akkulaufzeit zu vernehmen.
Wir haben das Top-Smartphone in der Fan Edition im Test fast zwei volle Tage im normalen Betrieb verwenden können. Das ist eine gute Akkuleistung und als Nutzer kannst Du Dich damit auf den Begleiter verlassen. Dank der Schnellade-Funktion (Fast Charging) ist der Akku innerhalb kurzer Zeit (etwa 1 h) wieder voll. Zudem wird induktives Laden ohne ein Kabel geboten.
Ansonsten unterstützt das Galaxy S20 FE alle aktuellen Standards wie Bluetooth 5.0 oder WLAN-n + ac auf dem 2,4-GHz- bzw. 5-GHz-Frequenzband.
Der Sound der Lautsprecher und die Telefonie über das Samsung Galaxy S20 FE waren sehr gut. Als kleiner Mini-TV für unterwegs macht sich das Galaxy S20 FE gut.
Um andere nicht zu nerven, sind passende Kopfhörer wichtig. Diese musst Du leider selber kaufen. Ansonsten werden die Hintergrundgeräusche an einer lauten Straße in der Großstadt vernünftig herausgefiltert und der Gesprächspartner ist dennoch gut zu verstehen.
Dual-SIM, aber keine eSIM
Der interne Speicher bietet eine Kapazität von regulär 128 GB, davon stehen aber nur 102,70 GB zur freien Verfügung, den Rest nimmt das vorinstallierte System ein. Eine Speichererweiterung ist per microSD-Speicherkarte um bis zu 1 TB möglich.
Der Steckplatz für die Nano-SIM und microSD-Karte sitzt an der oberen schmalen Seite und lässt sich mittels des beiliegenden SIM-Karten-Tools problemlos öffnen. Es wird Dual-SIM-Unterstützung geboten, doch es ist ein Hybrid-Slot. Entweder wird eine zweite SIM oder eine microSD-Karte eingesteckt. Was gegenüber dem Galaxy S20 fehlt: Es gibt keine integrierte eSIM!
Fazit zum Samsung Galaxy S20 FE Test
Wen das Material Kunststoff oder die fehlende eSIM-Funktion bei einem Smartphone nicht abschrecken, der erhält hier einen sehr guten Allrounder im Highend-Bereich. Im Test konnte uns das Samsung Galaxy S20 FE vor allem durch das hervorragende Gesamtpaket überzeugen. So schnitten die Leistung, der Akku, das Display und die Kamera in fast allen Punkten überdurchschnittlich ab. Einen Pluspunkt gibt es für die 5G-Unterstützung und den leistungsstärkeren Prozessor – zumindest bei unserem Testgerät.
Beim Kauf des Galaxy S20 FE musst Du, wie bereits erwähnt, auf die jeweilige Variante achten: Ist es das 4G- oder das 5G-Modell? Dies schlägt sich vor allem im Preis und dem Prozessor nieder. Ansonsten gefällt uns sehr, dass Samsung das Design angepasst und das Galaxy S20 FE in vielen knalligen Farben zur Auswahl stellt.
Einen Minuspunkt gibt es für die fehlende 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, die fehlenden Kopfhörer und den nicht mehr beilegenden Adapter für den Umzug der Daten bzw. den Anschluss für ein Headset von 3,5-Millimeter-Klinke auf USB-C. Beim Kauf der Kopfhörer musst Du also darauf achten, dass diese entweder bereits USB-C haben oder Du musst einen passenden Adapter nehmen.
Auf einer separaten Seite erfährst Du, welche Tarife am besten zum Samsung Galaxy S20 FE passen.