Samsung Galaxy S10 Software Test: Samsung One UI mit Feature-Flut und Großdisplay-Bedienung
Ausgeliefert werden das Samsung Galaxy S10 und seine Schwestermodelle Galaxy S10 Plus sowie Galaxy S10e mit dem aktuellen Android 9 Pie. Des Weiteren ist die neue Samsung-Oberfläche namens One UI ebenso Bestandteil der Firmware. Diese zeichnet sich durch einen neuen Ansatz aus, dass die Oberfläche wieder mehr Nutzer-zentriert sein soll. Heißt im Klartext: Bedienelemente und Interaktionsfelder wandern nach unten, um den immer weiter wachsenden Displays Rechnung zu tragen.
Samsung Galaxy S10 Software Test: Alles wird größer
Was im Software Test direkt auf den ersten Blick auffällt, sobald das Samsung Galaxy S10 in Betrieb genommen wird: Die Bedienflächen und Buttons sind alle größer als üblich. Gerade in der heutigen Zeit, wo Displays immer größer werden, sind kleine Bedienelemente hinderlich und bisweilen sogar frustrierend. Wer von einem älteren Samsung-Smartphone auf das aktuelle Samsung Galaxy S10 wechselt, wird den Unterschied merken. Hinzu kommt eine Trennung des Displays in zwei Bereiche, einem Ansichtsareal und einem Interaktionsareal. Samsung selbst nennt dies Viewing Area und Interaction Area.
Zuletzt genutzte Apps im Fokus
Neu ist bei Samsung One UI im Test auch, dass im Taskmanager die zuletzt genutzten Apps gesondert hervorgehoben werden. Zu sehen sind diese Quasi-Favoriten als eigene Icon-Reihe im unteren Bereich. Sie sind sozusagen „nur einen Fingertapp entfernt“. Wen das stört: Die Funktion lässt sich auch deaktivieren. Einfach die drei Punkte rechts oben drücken, Einstellungen und die Option „Vorgeschlagene Apps“ ausschalten.
Bekannte Funktionen neu verpackt
Abgesehen davon hat Samsung bei der Software des Samsung Galaxy S10 zahlreiche Funktionen anderer Smartphones beibehalten. Zum Beispiel die sogenannten Edge-Panels, erstmals 2014 mit dem Samsung Galaxy Note Edge eingeführt. Hierbei wird einfach vom Rand des Edge-Displays hinweg die Funktion „in das Blickfeld hineingezogen“. Dahrinter verstecken sich zum Teil sehr nützliche Funktionen, wie unsere kleine Auswahl aktiv genutzter Edge-Panels zeigt:
- App-Übersicht: Schnellstarter für häufig genutzte Apps
- VIP-Anzeige: Favorisierte Kontakte zum schnellen Anrufen
- Mini-Kalender: Terminübersicht für den aktuellen Tag
- Mini-Player: Steuerung der Musikwiedergabe über den Samsung Musikplayer
- Quick Tools: Sammlung kleiner Werkzeuge wie eKompass, Lineal, digitale Wasserwaage oder Taschenlampe
- Wetter: Anzeige des Wetters mit Ort, Temperaturen, UV-Index und Luftfeuchtigkeit
Ein kleines persönliches Highlight ist das Edge-Panel für die Zwischenablage. Das dieses auch eine gewisse Sicherheitsrelevante Nutzung hat, ist eher Zufall. Denn: Wer Passwörter und andere Login-Daten in die Zwischenlage kopiert, läuft Gefahr, dass diese Daten durch Malware ausgelesen werden KANN. Das Problem liegt darin begründet, dass diese Daten im Klartext abgelegt werden, auch normalerweise verschlüsselte Passwörter, die aus Passwort-Managern wie KeePass kopiert werden. Über das Edge-Panel lässt sich die Zwischenablage von Samsung per Knopfdruck löschen.
App-Panel und Multi-Window-Modus
Ebenfalls bekannt ist das App-Panel, welches mit dem Samsung Galaxy Note 9 die Erweiterung der App-Paare bekommen hat. Dahinter verbirgt sich eine clevere Idee: Du kannst in den Einstellungen des App-Panels im oberen Bereich zwei Apps als App-Paar definieren, welches bei Aktivierung beide Apps im Multi-Window-Modus öffnet. Ziehst Du eine im Multi-Window-Modus verfügbare App nach oben, kannst Du im darauffolgenden Fenster die zweite zugehörige App auswählen.
Alle Spiele zentral gesammelt
Ebenfalls bereits seit Längerem ist der Game Launcher bekannt. Hierbei handelt es sich um eine App, welche sämtliche Spiele übersichtlich bündelt und auf Wunsch diese im One UI Launcher ausblendet. Mit Homescreen-Ersätzen wie Nova Launcher und ähnliche klappt das leider nicht. Mehr nennenswerte Funktionen hat die App nicht, abgesehen von Benachrichtigungen zu neuen News.
Interessanter werden da schon die Game Tools, die automatisch bei Spielen links neben dem Taskmanager-Button auftauchen. Hierüber kann bei Bedarf die Einblendung neuer Mitteilungen von Apps ausgeschaltet, das Spielgeschehen aufgenommen werden, die Navigationstasten gesperrt werden und noch einiges mehr. Für Spieler, die gerne ihre Erfahrungen teilen, eine sehr interessante Lösung.
Nicht ohne Bloatware
Eine Sache führt Samsung bim Galaxy S10 Software Test leider weiterhin fort: Bloatware. Neben ganzen 11 vorinstallierten Google-Apps und einigen wenigen Samsung-eigenen Apps (Smart Things, Samsung Members, Samsung Notes, Samsung Health oder Galaxy Wearable), wirken vor allem die Facebook-App, Microsoft Office Mobile, Microsoft OneDrive und LinkedIn etwas störend. Immerhin lassen sie sich in wenigen Handgriffen deinstallieren.
Endlich wird es Dunkel: Dark Mode alias Nachtmodus
Eine der größten Neuerungen der Samsung One UI im Test ist der sogenannte Nachtmodus, auch als Dark Mode bezeichnet. Hiermit wird die Oberfläche komplett in Schwarz getaucht und damit ist echtes Schwarz gemeint, kein Dunkelgrau. Was des Nachts zum Schonen der Augen gedacht ist, spart aber durch das echte Schwarz nebenbei auch Energie. Da OLED-Displays im ausgeschalteten (schwarzen) Zustand keinerlei Energie verbrauchen – im Gegensatz zu traditionellen IPS-Displays – sinkt auch der Energieverbrauch des Displays spürbar.
Nachtmodus nur manuell einstellbar
Der Nachtmodus selbst lässt sich ab Werk beim Galaxy S10, Galaxy S10 Plus oder Galaxy S10e im Software Test nur manuell einschalten. In den Schnelleinstellungen der Benachrichtigungsleiste ist eine entsprechende Verknüpfung vorhanden. Soll der Nachtmodus automatisch basierend auf der Tageszeit eingeschaltet werden, ist ein wenig Mehraufwand notwendig: Die Funktion versteckt sich in den Entwicklereinstellungen. Schade ist auch, dass der Nachtmodus als solcher lediglich in Samsung-eigenen Apps verwendet wird, Google-Apps und andere Drittanbieter-Apps bleiben leider außen vor.
Bixby, bleib ruhig!
Ebenfalls neu bei der Samsung One UI im Test dabei: Die Bixby-Taste lässt sich nun in ihrer Funktion anpassen. Seitdem das erste Mal die Bixby-Taste im Samsung Galaxy S8 auftauchte, war das versehentliche Aktivieren des Samsung-Sprachasisstenten Bixby ein Ärgernis. Mit der One UI kann die Taste nun wahlweise komplett stummgeschaltet oder mit einer anderen Funktion belegt werden. Hierbei wird unterschieden in einmal die Taste drücken und zweimal drücken. In jedem der beiden Möglichkeiten wird Bixby geöffnet, komplett frei belegen lässt sich die Taste mit Hausmitteln somit nach wie vor nicht. Hierfür kommen kleine (kostenlose) Apps wie bxActions (Google Play Store) oder Button Mapper (Google Play Store). Letzteres wird als die bessere Alternative für das Samsung Galaxy S10 gehandelt.
Fazit zum Galaxy S10 Software-Test: Neu Features, neue Möglichkeiten
Samsungs One UI gehört sicherlich zu einer der markantesten mobilen Benutzeroberflächen. Manche mögen sie als verspielt bezeichnen, andere mögen es außergewöhnlich nennen. Im Samsung Galaxy S10 Software Test hat das mobile System aber insgesamt einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Zu den Stärken gehören neue und sehr nützliche Features, wie der Nachtmodus oder auch Multi-Window. Zudem passt die mobile Software perfekt zum Highend-Smartphone. Man könnte schon fast einen Vergleich zu Apple ziehen, wo ebenfalls Hardware und Software Hand in Hand gehen!
Wem es nicht stört, dass die Benutzeroberfläche fast nichts mit purem Android mehr zutun hat und auch die vorhandene, deinstallierbare Bloatware verschmerzen kann, der wird mit der Samsung One UI glücklich. Wir sind jedenfalls in unserem Software Test vom Samsung Galaxy S10 davon begeistert, wie gut die Software an das Bildschirm und restliche Hardware angeglichen wurde.
Natürlich lässt sich diese Software-Test auch auf das Samsung Galaxy S10 Plus und Galaxy S10e übertragen: