Samsung Galaxy S10 Plus: Die neue Triple-Kamera im Test – Instagram- und Video-Bloggers Liebling?
Neue Kamera-Features für das Samsung Galaxy S10 & S10 Plus
Neben der reinen Hardware, ist natürlich auch die Software ein wichtiger Punkt bei den Verbesserungen des Galaxy S10 und S10 Plus. Durch das Triple-Cam-Design der Kamera in den beiden Samsung-Smartphones sind neue Spielereien möglich, zum Beispiel ein verbesserter Portrait-Modus. Dieser bietet neben der üblichen Hintergrundunschärfe zudem einen Dreh-, Zoom- und Farbeffekt. Letzterer setzt das zu fokussierende Objekt farblich besser in Szene, indem der Hintergrund kurzerhand einem Schwarz-Weiß-Filter unterzogen wird. Dieser Modus kann ziemlich viel Spaß bringen, vor allem auf Parties. In unserem Kamera-Test des Galaxy S10 Plus haben wir durchgängig gute Ergebnisse erhalten.
Instagram-Modus & HEIV-Format des Galaxy S10 und S10 Plus im Test
Neu ist auch der Instagram-Modus, der sich an die „Generation Social Media“ richten soll. Jedoch ist dieser etwas enttäuschend: Es ist nichts mehr als die Möglichkeit, aufgenommene Fotos und Videos ohne Umwege direkt zu Instagram Storys hochzuladen. Auf dem Unpacked-Event klang das viel spannender, in unserem Test des Galaxy S10 Plus ist nur noch eines der neuen Features.
Videos nehmen das Galaxy S10 und Galaxy S10 Plus übrigens auf Wunsch im HEIV-Format auf und sogar in 4K-Auflösung mit 60 Frames pro Sekunde. Größte Neuerung für Video-Liebhaber ist jedoch die elektronische Videostabilisierung Super Steady und die Möglichkeit, HDR10+ Videos aufzunehmen. Dazu gibt es weiter unten mehr Details!
Drei Linsen, drei Ansätze: Kamera-Test S10 & S10 Plus
Eine Triple-Kamera ist an sich keine neue Technologie für Samsung. Tatsächlich ist das Samsung Galaxy A9 (2018) das erste Modell mit einem solchen Kamera-Setup gewesen. Jedoch ist die Technologie in den S10-Modellen etwas anders – hochwertiger, wenn man so möchte. Doch wie genau funktioniert diese Dreifach-Kamera und welche Optiken sowie Sensoren kommen zum Einsatz?
Kamera #1: Die Ich-mach-alles-Kamera
Technisch gesehen kommen im Samsung Galaxy S10 und S10 Plus drei Sensoren mit jeweils verschiedenen Optiken (=Objektivlinsen) zum Einsatz. Die Hauptkamera löst mit bis zu 12 Megapixel im Kleinbildformat mit 4:3 Seitenverhältnis auf. Übrigens setzt Samsung auf Kamera-Sensoren aus eigener Fertigung mit der Bezeichnung SAK2L4. Dieser Hauptsensor bietet die erstmals mit dem Samsung Galaxy S9 eingeführte variable Blende, die zwischen f/1.5 und f/2.4 umschalten kann. Damit lässt sich die Belichtung je nach Lichtsituation besser anpassen. Für ein schärferes Bild nutzt der Sensor zudem die DualPixel-Technologie (jedes Pixel hat zwei zusätzliche Photodioden).
Kamera #2: Optischer Zoom
Die zweite Kamera-Linse setzt auf denselben Samsung-Sensor mit 12 Megapixel Auflösung, verwendet im Gegensatz jedoch eine feste Blende von f/2.4 und ein Teleobjektiv. Dies resultiert in einem zweifachen optischen Zoom, wie er bei den meisten Dualkamera-Smartphones integriert ist. Übrigens sind beide 12-Megapixel-Kameras mit einem optischen Bildstabilisator ausgestattet, um Wackler möglichst effizient auszugleichen. Dies hat im Test einwandfrei funktioniert.
Kamera #3: Die mit dem Ultraweitwinkel
Einzig die dritte Kamera muss ohne optischen Bildstabilisator auskommen. Dafür hat sie eine Auflösung von bis zu 16 Megapixel (4:3 Seitenverhältnis), eine Blende von f/2.2 und ein Ultraweitwinkelobjektiv mit satten 123 Grad Blickwinkel. Was dies bedeutet, zeigt der Vergleich zwischen Teleobjektiv und Ultraweitwinkel (sieht nachfolgendes Testfoto). So lassen sich deutlich weiter entfernte Gebäude samt Details heranzoomen. Jedoch kann es vorkommen, dass Objekte oder Personen je nach Motiv deutlich gestreckter wirken, bedingt durch den sogenannten Fischaugen-Effekt, der bei Ultraweitwinkel-Linsen zwangsläufig auftritt.
Samsung setzt auf KI, aber mit einem Plus
Eine der durchaus größten Neuerungen der Galaxy-S10-Familie ist die Verwendung von KI-Fähigkeiten (KI = künstliche Intelligenz) in der Kamera-App. Allerdings muss man Samsung im Test der Kamera ein Lob aussprechen: Die KI geht bisweilen deutlich weniger aggressiv zu Werke, wodurch die Fotos natürlicher wirken. Im Prinzip ist es der Job der künstlichen Intelligenz, aufzunehmende Szenen automatisch zu erkennen und Aufnahme-Parameter zu optimieren.
Samsung: Bessere KI-Funktion als Huawei?
Im Gegensatz zu Huawei, kann die Szenenoptimierung, wie Samsung seine KI-Funktion der Kamera nennt, tatsächlich dauerhaft aktiviert sein. Sicherlich sind Unterschiede nicht sofort im Display in der Bildvorschau zu erkennen, denn erst im Detail zeigen sich die Optimierungen, wie wir im Test des Galaxy S10 und S10 Plus festgestellt haben. Die KI schadet in diesem Fall aber überhaupt nicht, sondern trägt sichtbar zu einer Verbesserung der geschossenen Fotos bei.
Alles für den Video-Blogger
Im Videobereich der Triple-Kamera des Galaxy S10 und Galaxy S10 Plus ist die Unterstützung des neuen Kompressionsformats HEVC eine der größten Neuerungen. Wesentlich interessanter ist jedoch, dass das Samsung Galaxy S10 und Galaxy S10 Plus Videos im HDR10+ Format aufnehmen können. Dies bedeutet nichts anderes, dass neben den eigentlich Bilddaten zusätzlich Meta-Informationen zu Farbwerten, Helligkeit, Kontraste und mehr aufgenommen, gespeichert und verarbeitet werden. Im Endeffekt resultiert das zwar in einer je nach Kompression deutlich größeren Videodatei, aber dafür mit einem erheblich besser ausgeleuchteten Video. Insbesondere dann, wenn für die Anzeige ein HDR10+-fähiger Fernseher zum Einsatz kommt.
Videostabilisierung auf höchstem Niveau
Die neue Funktion Super Steady des Galaxy S10 und S10 Plus dürfte auch auf große Gegenliebe stoßen. Vor allem Sportler werden diese Funktion lieben, da sie vergleichbar mit Steady Shot von Sony das Bild elektronisch stabilisiert. Es wird keine optische Bildstabilisierung verwendet, da für die Super-Steady-Aufnahme die 16 Megapixel Kamera ohne OIS genutzt wird. Stattdessen setzt die Software einen kleineren Ausschnitt des Sensors, um Verwacklungen entsprechend ausgleichen zu können. In jedem Fall kann sich das Ergebnis un unserem Kamera-Test des Samsung Galaxy S10 und S10 Plus echt sehen lassen.
Super SlowMotion für kreative Videos
Für Super-SlowMotion-Videos gibt es bei der Triple-Kamera ebenfalls Verbesserungen. Statt bisher nur 0,2 Sekunden im Modus für 960 Frames pro Sekunde für Aufnahmen, hat Samsung das Zeitlimit für das Samsung Galaxy S10 und Galaxy S10 Plus auf 0,4 Sekunden verdoppelt. Mit 480 Frames pro Sekunde sind es bis zu 0,8 Sekunden. Für Vlogger von Action-Videos sicherlich eine interessante Sache mit Potenzial für sehr kreative Videos.
Fazit zum Test: Samsungs Triple-Kamera ist eine Kampfansage
Die Strategie, dass neue Technologien zunächst in der Premium-Mittelklasse der A-Modelle ausprobiert werden scheint sich mit der Triple-Kamera im Samsung Galaxy S10 und S10 Plus auszuzahlen. Die neuen Funktionen sind alltagsorientiert, die KI nicht zu aggressiv und die Bildqualität kann sich wahrlich sehen lassen. Die neuen Möglichkeiten, rund um Super-SlowMotion, Super Steady oder HDR10+, lassen Video-Fans aufhorchen. Nüchtern betrachtet liefert Samsung das womöglich rundeste Gesamtpaket im Bezug auf eine aktuelle Smartphone-Kamera ab.
Als Besitzer kannst Du Dich unterwegs zurücklehnen und im Automatik-Modus die besten Aufnahmen schießen. Ansonsten steht für Profis noch ein manueller Modus zur Auswahl, über den sich beispielsweise eine Weißabgleich, der Kontrast und vieles mehr regeln lassen. Mit der Triple-Kamera haben das Samsung Galaxy S10 und Galaxy S10 Plus in unserem Test auf jeden Fall bewiesen, dass sie das Zeug zur besten Smartphone-Kamera 2019 haben.
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