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Portierung beim gleichen Anbieter: Der Trick mit „Rufnummer zwischenparken“

Mit einer sogenannten Zwischenportierung (kein Fachbegriff, oft auch als »Rufnummer zwischenparken« bezeichnet) kannst Du Deine Handynummer innerhalb des gleichen Anbieters behalten oder auch für einen längeren Zeitraum parken. Doch warum ist das eigentlich notwendig? Alle Fakten im Überblick.
Rufnummer zwischenparken (Bild: ClipDealer @ilijaa)

Rufnummer zwischenparken: So klappt es mit der Zwischenportierung (Bild: ClipDealer @ilijaa)

Darum ist das Zwischenparken der Rufnummer nützlich

Nicht immer ist es möglich, eine Handynummer direkt in einen neuen Vertrag zu portieren. Im Gegenteil, manchmal musst Du etwas Wartezeit überbrücken. Handelt es sich bei einer Handynummer gar um eine Wunschrufnummer, dann möchtest Du diese sicherlich unbedingt behalten.

Das Zwischenparken der Rufnummer ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll:

  1. Du möchtest einen neuen Vertrag, aber beim alten Anbieter bleiben oder zu einer Untermarke Deines Anbieters wechseln, Konditionen für Neuverträge nutzen und Deine Handynummer behalten.
  2. Du möchtest zu SIMon mobile wechseln, doch die Rufnummernmitnahme von Deinem alten Provider qualifiziert Dich nicht für die deutlich bessere Grundgebühr.
  3. Dein Handyvertrag läuft bereits aus, Du möchtest jedoch einige Wochen überbrücken, bis Dein Wunsch-Smartphone erscheint oder besondere Aktionen, etwa in der Black Week, anstehen.

Kurz-Zusammenfassung: So funktioniert das Zwischenparken der Rufnummer

Interne Rufnummernmitnahme beim selben Anbieter oft nicht möglich

In der Regel ist die interne Rufnummernmitnahme, also die Portierung innerhalb des gleichen Anbieters, nicht möglich.

  • Du bist aktuell bei einem günstigen Anbieter unter Vertrag und hast gekündigt, möchtest nun aber (über einen anderen Händler) erneut ein Angebot dieser Mobilfunkmarke wahrnehmen und dabei Deine Rufnummer mitnehmen.
  • Das funktioniert aber nicht, weil eine interne Rufnummernmitnahme meist nur als Vertragsverlängerung ermöglicht wird. Möchtest Du Deine Handynummer also behalten, dann hilft oft nur ein kleiner Trick: Das Zwischenparken der Handynummer bei einem dritten Anbieter.

Ausnahmen bestätigen die Regel, zum Beispiel, wenn Du in einen teureren Tarif wechseln möchtest. Dann kannst Du über den Kundenservice oft eine Umstellung per sofort in Auftrag geben und kannst den Wechsel ohne Tausch der SIM-Karte und damit ohne Rufnummernmitnahme vornehmen.

Einige Provider unterstützen auch den Wechsel von Prepaid- zu Laufzeittarifen, ein gutes Beispiel ist hier der interne Wechsel von Vodafone CallYa in einen GigaMobil-Tarif. Anders sieht es dagegen bei der otelo Rufnummernmitnahme zu Vodafone aus. Diese beiden Provider agieren ja unabhängig voneinander.

Das funktioniert allerdings nicht immer und nicht bei allen Anbietern. Schwierig wird es zum Beispiel beim Wechsel zwischen o2-Marken, so wird die Rufnummernmitnahme von o2 zu Blau etwa nicht angeboten.

  • Auch bei so einem banalen Wechsel werden mitunter bedeutsame Kriterien angelegt.
  • So kann es sein, dass die Portierung nicht möglich ist, wenn Du statt über den Anbieter direkt über einen Handyshop oder Reseller bestellst.
  • Auch in diesem Fall kann somit das Parken der Handynummer erforderlich werden.

Neukunden-Konditionen trotz bestehendem Vertrag

Schon klar, mit einem bestehenden Vertrag kannst Du keine Konditionen für Neuverträge abschöpfen. Hier musst Du Dich also eines Umwegs behelfen, wenn Du denn unbedingt Deinen Provider behalten möchtest.

Logisch, denn Du bleibst ja beim Anbieter, bist mit allem zufrieden. Und Dein Provider sieht deshalb gar keine Veranlassung, Dich mit Neukunden-Konditionen zu ködern. Bestandskunden erhalten nämlich in fast allen Fällen schlechtere Konditionen als Neukunden, selbst bei Rückholangeboten.

Warum nun also das Ganze? Möchtest Du Deine Handynummer behalten, musst Du deshalb Deine bestehende Rufnummer „zwischenportieren“. Dieses dann doch kompliziertere Vorgehen ist also eine Art „Trick“, um letztlich doch wieder bei attraktivsten Konditionen für Neuverträge zum alten Anbieter zurückzukehren.

Spezialfall SIMon mobile: Nummer parken für den günstigsten Preis

Handynummer im Übergangstarif parken

Zuletzt kannst Du die Handynummer in einem Übergangstarif parken, wenn Du auf den Release eines bestimmten neuen Handys warten möchtest oder auf besondere Angebote rund um Shopping-Events wie den Black November spekulierst.

Aber: Durch die verbesserten Kündigungsfristen musst Du kein ganz so scharfes Auge mehr auf Deinen Tarif halten: Nach Ablauf der Mindestlaufzeit kannst Du jederzeit mit einer Frist von einem Monat kündigen (keine automatische Verlängerung um ein Jahr mehr).

Erhöht sich die Grundgebühr also nicht merklich, kannst Du Dir die Suche nach einem Zwischenparker-Tarif auch sparen und das Ganze vorerst aussitzen.

Handytarife zum Zwischenparken als Übergangstarif finden

Um letztlich noch einmal konkret zu werden: Prepaid geht als Handytarif zum Zwischenparken doch eigentlich immer:

Prepaid-Vergleich

Oder Du wählst als Übergangstarif einfach zu bedienende App-Tarife wie fraenk oder freenet mit einer Allnet-Flat für rund 10 Euro im Monat.

Falls Du mit Gewinn aus der Sache rausgehen möchtest, dann achte auf Aktionen. Zum Beispiel mit Extra-Startguthaben bzw. richtig hohem Wechselbonus. Vorsicht: Letzterer wird meist mit den Tarifkosten verrechnet und ist nicht auszahlbar.

Unsere Übersicht mit kostenlosen SIM-Karten bietet ebenfalls eine vernünftige Anlaufstelle. Bei congstar wie ich will entscheidest Du selbst, was Du bezahlst. Per Schieberegler lässt sich der flexibel zu kündigende Tarif jederzeit einstellen (auf bis zu 0 Euro).

Vorteil congstar (trotz Prepaid): Hier gibt’s 10 Euro Guthaben für die Rufnummernmitnahme. Unbedingt aber dran denken, die Rufnummer direkt bei Bestellung zu portieren, nachträglich ist das bei congstar nicht möglich.

Handynummer parken: Diese Anbieter sind denkbar

Zwischenportierung = Rufnummer zum selben Anbieter mitnehmen

Bedenke bei der Zwischenportierung, dass diese Zeit in Anspruch nimmt, selbst wenn alles reibungslos abläuft. Früher (vor 2021) schrieb die BNetzA dazu:

»Sie sollten stets berücksichtigen, dass auch bei einer Mobilfunkrufnummer der Abwicklungsprozess eines Portierungsauftrags etwas Zeit in Anspruch nimmt (in der Regel ca. sieben Arbeitstage).«

Wenn Du also über einen Reseller oder Handyshop einen neuen Vertrag mit Rufnummernmitnahme beantragen möchtest, rechne grob mit zwei Wochen Bestellzeit (7 Werktage plus Einreichen der Unterlagen über den Drittanbieter, da kann schon Zeit ins Land gehen).

Übrigens: Auch nach dem Ende eines Vertrags ist die Nummer noch scharf. Du kannst Die Handynummer also noch mindestens einen Monat nach Vertragsende portieren. So heißt es bei der Bundesnetzagentur:

»Seit dem 1. Dezember 2021 haben Sie einen gesetzlichen Anspruch, die Rufnummernmitnahme auch noch bis einen Monat nach Vertragsende zu beantragen. In den Vertragsbedingungen Ihres Anbieters kann eine längere Frist vereinbart sein (häufig 90 Tage). Die technische Aktivierung einer Rufnummer muss an dem mit dem Endnutzer vereinbarten Tag erfolgen, spätestens innerhalb des folgenden Arbeitstages.«

Handynummer zwischenportieren: Darauf achten!

Wenn Du Dich nun für den Weg einer Zwischenportierung entschieden hast, gilt es also, Folgendes zu beachten:

  1. Ursprünglicher, auslaufender Vertrag muss ordentlich gekündigt sein. Bei Prepaid-Tarifen muss neben der Kündigung auch noch eine Verzichtserklärung geschickt werden.
  2. Die Kündigungsbestätigung des Altvertrags sollte bereits vorliegen (mit Enddatum).
  3. Zwischenportierungstarif auswählen, der nicht zum selben Mobilfunk-Anbieter führt. Wer sich unsicher ist: Einen Netzwechsel in Betracht ziehen. Der Tarif sollte mindestens monatlich kündbar sein, damit Du die Nummer dann auch flexibel zum Wunschtarif bekommst.
  4. Schnäppchenfüchse achten bei einer Zwischenportierung der Nummer unbedingt neben der niedrigen Grundgebühr auf einen niedrigen Anschlusspreis sowie einen möglichst hohen Rufnummernbonus.

Häufige Fragen rund um die Zwischenportierung (FAQ)

Sind Fragen offen geblieben? Häufige Fragen zur Zwischenportierung beantworten die folgenden FAQ.

🤷‍♀️Wann ist eine Zwischenportierung sinnvoll?

Eine Zwischenportierung ist sinnvoll, wenn Du bei Deinem alten Anbieter einen neuen Vertrag abschließen oder zu einer Marke wechseln möchtest, die die Rufnummernmitnahme von Deinem alten Anbieter aus nicht unterstützt. Etwa von o2 zu Blau. Auch wenn Du bis zum Abschluss Deines neuen Vertrags etwas Zeit überbrücken möchtest, kannst Du einen Übergangstarif nutzen.

☎️In welchen Tarifen kann ich meine Rufnummer parken?

Möchtest Du Deine Rufnummer parken, sind dazu Tarife ohne Laufzeit geeignet. Entweder einfach zu buchende und zu verwaltende App-Tarife mit geringer Grundgebühr oder aber Prepaidtarife, im Idealfall mit kostenloser SIM-Karte. Im Beitrag siehst Du, welche Tarife sich besonders eignen.

📞Warum sollte ich vor dem Wechsel zu SIMon mobile meine Rufnummer zwischenparken?

SIMon mobile bietet allen, die ihre Handynummer von bestimmten Anbietern aus mitbringen, eine bessere Grundgebühr an. Deshalb kann es sich lohnen, die Rufnummer vor dem Wechsel zu SIMon mobile zwischenzuparken.

📣Wie kann ich meine alte Handynummer schützen lassen?

Wenn Du Deine alte Handynummer schützen lassen möchtest, ist eine Zwischenportierung die beste Wahl. Denn: Kündgist Du einen Handyvertrag und nimmst Deine Nummer nicht mit, ist diese nach spätestens drei Monaten verloren, kann Dir dann nicht mehr zugeordnet werden.

📱Muss ich meine Handynummer doppelt umziehen?

Das Parken der Handynummer ist genauso ein Umziehen der Handynummer, wie es dann der eigentliche Umzug ist, den Du anpeilst. Du wechselst quasi kurz hintereinander noch einmal den Vertrag, nimmst eine doppelte Rufnummernmitnahme vor.

Fazit: Handynummer zum selben Anbieter mitnehmen ist kompliziert, aber nicht unmöglich

Einfach wird es Dir nicht gemacht, wenn Du Deine Handynummer zum selben Anbieter intern mitnehmen oder diese lediglich für eine bestimmte Zeit parken möchtest.

Auch eine Zwischenportierung ist mit Kosten verbunden: Doppelte Kosten für Alttarif und Zwischenlösung, die monatlichen Gebühren fürs Zwischenparken (ohne Boni), eventueller Anschlusspreis. Allerdings ist das Zwischenparken seit dem Wegfall der Kosten für die Rufnummernmitnahme attraktiver geworden.

Und dann braucht es eben einen zeitlichen Vorlauf (und damit Aufwand), wenn Dein neuer Anbieter keine nachträgliche Portierung anbietet. Du siehst schon: Dieser Spezial-Fall ist nur etwas für Geübte, aber nicht unmöglich. Du solltest aber vorher einmal genau durchrechnen, ob sich dieser „Trick“ letztlich wirklich auszahlt.

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Profilbild von Daniel
Der Tarif-Nerd Daniel ist seit 2019 bei Handyhase. Was für andere ein staubtrockenes Thema ist, saugt der gebürtige Hesse auf wie ein Schwamm.
Daniel hat zwar unglaublich viele Interessen; Tarife, Netze und Technik sind ihm aber seit 2009 bei mehreren Telekommunikationsportalen zur Berufung geworden.
Man sagt, er habe mehr SIM-Karten in seiner Sammlung als ein durchschnittlicher Handyshop.
Beteiligte Autoren: Stefanie