RedMagic 8 Pro im Test: Ein ultimatives Gaming-Smartphone mit Top-Leistung
Das Nubia RedMagic 8 Pro im Test
- nicht alltägliches Design
- hochwertige Verarbeitung
- Top-Hardware
- riesiger Akku (=lange Laufzeit)
- schnelles Laden (mit Kabel)
- Stereolautsprecher
- Kopfhöreranschluss
- Duale Vibration
- vergleichsweise schlechte Kamera
- vergleichsweise hohes Gewicht
- vergleichsweise langsamer Fingerabdrucksensor
- unklare Versorgung mit Updates
Was ist „RedMagic“ überhaupt? Die Schmiede des Nubia RedMagic 8 Pro im Test unter der Lupe
ZTEs Tochter/Ausgründung Nubia hat seit inzwischen 5 Jahren eine Gaming-Sparte, die unter dem Namen RedMagic pure Gaming-Smartphones baut und vermarktet. Sie konkurrieren damit mit ASUS‘ ROG Phones, Xiaomis Black Sharks und Lenovos Legion Phones.
Ob Lenovo nach dem Duel 2 (2021) jedoch jemals ein weiteres Gaming-Smartphone global herausbringt ist unklar – das Legion Y90 kam 03/2022 nur in China auf den Markt. Auch die Black Shark 5 Serie ist dauerhaft ausverkauft und seit März 2022 zu haben. Einzig ASUS hält hier sauber durch und hat erst kürzlich (13. April 2023) die ROG Phone 7 Serie gelauncht.
RedMagic verkauft seine Gaming-Smartphones im Direktvertrieb global über die eigene Seite oder Amazon. Aber auch Händler wie smarttarif24.de, die Smartphones mit Verträgen anbieten, bieten bei uns in Deutschland das außergewöhnliche Handy an.
Das aktuelle RedMagic 8 Pro kam nach einer Online-Vorstellung am 16. Januar 2023, am 2. Februar in den Verkauf. Am 7. April folgte die Version in der Farbe Titanium, die wir hier besprechen und zwei Wochen testen durften. Am 17. Mai erscheint in China zusätzlich das RedMagic 8 Pro+ dank Transformers-Kooperation im Optimus Prime-Look:
Nubia RedMagic 8 Pro im Test – Verarbeitung und Design: Ein Hingucker der Oberklasse
Gaming-Smartphones tragen immer etwas dick auf – mit sichtbaren Lüftern, mehrfarbigen LED-Streifen und etlichem an Zubehör. Andererseits schaffen sie mit ihren voll ausgereizten Spezifikationen in ihren Designs etwas, dass dem „normalen Smartphone von nebenan“ etwas abhandengekommen ist: Eine gewisse Aufregung beim Nutzer. So auch bei uns. Schon die Packung ist mit ihrem futuristischen Druck nicht so langweilig, sodass ein Unboxing gleich viel mehr Spaß macht.
Das günstigere Modell kommt mit einer matten Rückseite, die nicht durchsichtig ist, daher tendieren wir schon zu „Void“ oder „Titanium“. Der große AMOLED-Bildschirm lässt sich fix auf 60, 90 oder 120 Hz einstellen, eine automatische Anpassung an den jeweiligen Inhalt gibt es hier nicht.
Der Akku besteht aus zwei 3.000-mAh-Zellen, die dank 65W-„NeoCharge“ z.B. von 15 auf 100 % in nur 37,5 Min. gefüllt werden können!
Unboxing
Gaming mit dem Gaming-Handy Nubia RedMagic 8 Pro im Test
Kommen wir also zur Hauptattraktion. Die Kombination aus schnellem Hi-Res-Bildschirm, Lautsprechern, Schulter-Triggern und Kühlsystem soll die Spielerfahrung auf ein neues Level heben.
Natürlich gibt es allerlei Zubehör, wie einen externen Lüfter und ein eigenes Gamepad zum Einspannen des RedMagic 8 Pro, das die ganze Erfahrung wohl deutlich ergonomischer gestaltet.
Synthetische Benchmarks spiegeln das gefühlte Spielerlebnis auch deutlich wider: Das RedMagic 8 Pro läuft 99 % der Geräte auf dem Markt einfach davon. Beim AnTuTu z.B. liegt nur das ASUS ROG Phone um ein Haar davor:
Der kleine Lüfter sorgt zwar dafür, dass das System stabil läuft, kann bei Volllast allerdings deutlich hörbar werden. Es ist schon eine etwas komische Erfahrung, von einem Smartphone ein Lüftergeräusch zu bekommen. Natürlich leuchtet der in RGB-Farben sowie ein LED-Streifen hinter der Schrift am Rand.
Kann das Ding mit dem Lüfter auch Fotos?
Kann es: Hier eine Auswahl an Shots mit dem Triple-Kamera-System der Rückseite und der Selfie-Kamera, die sich – ganz ohne Notch – unter dem Display verbirgt!
Die Hauptkamera kommt mit einem 50-Megapixel-Sensor, einer Blende mit ƒ/1.88 und einem Weitwinkelobjektiv mit 82°.
Die 120° Ultra-Weitwinkelkamera hat noch 8 Megapixel, bei Blende ƒ/2.2.
Zuletzt und leider auch am wenigstens sinnvoll kommt die 78° Makrokamera mit 2 MP und ƒ/2.4. Bei richtig gutem Licht natürlich nicht unbrauchbar, aber beim Abstand vom 4 cm kommt man jetzt auch nicht so super nah ran.
Die versteckte Frontkamera hat einen 16-Megapixel-Sensor und Blende ƒ/2.0.
Noch mehr zu mobilem Gaming!
Software des ZTE Nubia RedMagic 8 Pro im Test
Android 13 bildet auch beim Nubia RedMagic 8 Pro den Unterbau, auf den die RedMagic OS 6.0 UI kommt. Direkt nach dem Aktivieren erwarteten uns mehrere Sicherheitsupdates, die das Gerät auf den Stand von März updateten. Wie die Updatepolitik bei ZTE/Nubia generell aussieht, ist für uns schwer zu sagen, aber zumindest die losgelösten Sicherheitspatches scheint es regelmäßig zu geben. Ob hier mit Major-Updates (z.B. auf Android 14, wenn es denn kommt) gerechnet werden darf – dazu fehlen uns die Erfahrungswerte. Wenn Du ein Nubia-Fan bist, schreibe gerne etwas über Deine Erfahrungen in die Kommentare!
Fürs Gaming gibt es einen separaten Launcher, der durch das Verschieben des roten Reglers aktiviert wird. Hier leben alle Deine Screenshots, Spieleaufzeichungen und Mora – die Anime-Assistentin von RedMagic, die Du auch auf der Verpackung siehst
Fazit zum RedMagic 8 Pro im Test – Flaggschiff zum Preis der oberen Mittelklasse
Wenn Du Dir nur allein die Preise der Varianten des RedMagic 8 Pro anschaust und dann anhand der Spezifikationen vergleichbare Smartphones anderer Hersteller aufrufst, fällt auf, dass diese deutlich höher einsteigen. Du bekommst hier einen Snapdragon 8 Gen 2 gepaart mit einem 6,8 Zoll AMOLED Bildschirm mit adaptiven 120 Hz. Dazu eine 50 MP Triple-Kamera und eine 16-MP-Frontkamera, die unter dem Display sitzt(!). Fast Charging mit 65 Watt für einen unfassbar großen Akku mit 6.000 mAh und mit 5G + Dual-SIM. Zu guter Letzt gibt’s Speicher der bei 12+256 GB losgeht und mit UFS 4.0 schneller ist als in den meisten Smartphones!
Grenzt man die ähnlichen Eckdaten immer weiter ein, sind hier nur das OnePlus 11 (nicht in D zu haben), das Honor Magic5 Pro, das Xiaomi 13 Pro und das Samsung Galaxy S23 Ultra überhaupt vergleichbar! Einzig die Triple-Kamera im RedMagic 8 Pro mit ihrem 50-Megapixel-Hauptsensor – ein Samsung ISOCELL GN5 von 09/2021 – kann nicht mit den aktuellen Sony-IMX-Chips oder dem ISOCELL HP2 im Galaxy S23 Ultra mithalten, die in den Mitbewerbern für die Foto- und Videoaufnahmen zuständig sind. Es fehlt jeglicher optischer Zoom über 1× hinaus, da einfach keine Telefotokamera verbaut wurde. Bei ausreichend Licht sind die Ergebnisse aller drei Kameras zwar nicht unbrauchbar, aber bei Low Light kannst Du hier die Ergebnisse vergessen. Die Bilder der Selfiekamera wirken etwas leblos.
Hier die Preise fürs Gerät ohne Vertrag:
- 12+256 GB – 649 € UVP (Matte)
- 16+512 GB – 799 € UVP (Void, Titanium)
Was wir damit sagen wollen: Wenn Du ein mobiler Gamer bist, oder hauptsächlich rohe Rechenpower + Akkulaufzeit brauchst, ist das Nubia RedMagic 8 Pro ein super Preis-Leistungs-Deal und Du hast ein Gerät, dass nicht so aussieht wie jedes andere. Aber natürlich muss Dich der kantige SciFi-Look auch catchen. Wenn Du gerne und oft Fotos und/oder Videos machst, solltest Du Dich hingegen anderweitig umsehen! Kein Gerät für alle, aber eine Alternative zu den gängigen Marken.
weiterführender Link: RedMagic-Produktseite
Kommentar
Ist die Smartphone-Gaming-Sparte auf dem absteigenden Ast oder einfach nur eine Nische?
Nun Razer, wohl DIE Gaming-Marke schlechthin, hat nach dem Razer Phone 2 vor 4 Jahren wieder damit aufgehört und bietet derweil nur noch Zubehör für „normale“ Smartphones an. Lenovo verfolgt das Ganze – wie schon eingangs erwähnt – eher halbherzig und Xiaomi hat neben Black Shark immer mal eine „Gaming Edition“ in ihrem unüberschaubaren Line-up aus Haupt- und Untermarken.
Neben ZTE/Nubia ist da dann nur noch ASUS, die mit ROG eine von mehreren Gaming-Marken fahren und darunter eben auch aufgebohrte Zenfones als ROG Phones veröffentlichen. Diese „Durchhalter“ gehen inzwischen in ihre 7. oder 8. Gerätegeneration – es gibt also einen (mobilen) Gaming-Markt. Dieser ist nur kleiner, als alle anderen sich so erhofft hatten.
Gamer als Zielgruppe schien vor fünf Jahren noch der neue heilige Gral für die Branche zu sein, nachdem sich schon die „normalen Flaggschiffgeräte“ den Markt mehr oder weniger aufgeteilt hatten und – außer bei Apple – die Margen zu schrumpfen begannen. Mit der Mittel- und Einsteigerklasse ist kein großes Geld zu verdienen, bzw. gibt es da wenige herausragende Geräte, die in solchen Massen abgesetzt werden, dass sie schwarze Zahlen schreiben. Inzwischen scheint die Methode ja zu sein, einfach immer mehr Geld pro Gerät zu verlangen und Geräteupdates weniger umfangreich als im Vorjahr ausfallen zu lassen.
Wir denken, dass die Gaming-Smartphones nicht über Nacht verschwinden werden, insbesondere, wenn sie Flaggschiff-Ware zu günstigeren Einstiegspreisen bieten, als die „echten“ Flaggschiffe.
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