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RCS: Diese Provider bieten den SMS-Nachfolger an

Wenn Du mit dem Smartphone chatten möchtest, musst Du in vielen Fällen dank RCS keine App herunterladen. RCS ist quasi als Nachfolger der SMS sowie MMS anzusehen und an moderne Kommunikationsmethoden angepasst. Wir erklären Dir den Dienst im Detail.
So funktioniert RCS

So funktioniert RCS

RCS erweitert SMS und MMS

Rich Communication Services, übersetzt etwa reichhaltiger Kommunikationsdienst, nennt sich die Symbiose aus Chat, Kurz- und Multimedia-Nachrichten (SMS / MMS). Ähnlich wie in Messaging-Diensten wie WhatsApp kannst Du also mit RCS erweiterte SMS-Funktionen nutzen, zum Beispiel Sprachnachrichten und Bilder versenden. Kannst Du RCS nutzen, sparst Du Dir also einen Extra-Messenger und trittst direkt mit den Kontakten aus Deinem Telefonbuch in Verbindung.

Die Entwicklung begann bereits 2008. Eine vollständige Flächenabdeckung wurde allerdings bis heute nicht erreicht, auch wenn die Zahl der Nutzenden immer mehr ansteigt, zuletzt laut Google auf über eine Milliarde RCS-Nutzer.

Seit Jahren hat Google nun die Federführung bei RCS inne. Dadurch sind beinahe sämtliche Android-Smartphones von Haus aus dazu in der Lage, die Übertragungsmethode zu nutzen.

Apple stellte sich anfangs noch quer und wollte auf seinem iMessage beharren. Wenn Du also ein iPhone hast, blieb Dir RCS (zumindest anfangs) verwehrt. Mittlerweile gibt es jedoch Neuigkeiten zum Thema RCS auf dem iPhone. Lies dazu in unserer News nach.

RCS starten mit Google Messages

RCS starten mit Google Messages

Mediendateien mit Google Messages

Mediendateien mit Google Messages

Beim Android-Betriebssystem gibt es hauptsächlich zwei vorinstallierte Messaging-Dienste für den Service. Google Messages ist bei vielen Herstellern in Europa ab Werk integriert. Darunter Xiaomi, Motorola Mobility, Nokia (HMD Global), Sony, Fairphone, Gigaset, Honor und natürlich Google selbst. Die zweit meistverbreitete RCS-App ist Samsung Messages. Diese findet sich auf allen Galaxy-Smartphones.

Um RCS zu nutzen, musst Du nur die betreffende Anwendung auf deinem Android-Handy starten. Wähle einen Kontakt aus und beginne den Text zu verfassen. Erscheint der Hinweis „Chat“, werden der Text und die Multimediadateien als Messenger-ähnliche Konversation versendet. Dies geschieht als Datenpaket über WLAN oder das Mobilfunknetz. Kosten entstehen in diesem Fall meistens nicht.

Was kostet RCS?

Die Gebühren von RCS richten sich nach den Möglichkeiten Deines Smartphones und des Smartphones des Gegenüber. Außerdem musst Du die Leistungen des Mobilfunktarifs berücksichtigen. Ist das eigene Handy und das des Empfängers RCS-fähig, werden lediglich Daten verbraucht. Innerhalb eines WLAN-Netzes fallen in diesem Fall keine Gebühren an.

Hast Du einen Mobilfunktarif mit Datenautomatik und kein Kontingent mehr, können Kosten durch die Buchung von neuem Datenvolumen entstehen. Bei Verträgen ohne Datenautomatik entstehen in der Regel keine Kosten. Es kann lediglich bei verbrauchtem High-Speed-Volumen länger dauern, bis Fotos oder Videos über RCS ankommen.

Vorsicht, Kostenfalle? Haben Du oder der Empfänger kein RCS-fähiges Smartphone, wird die Nachricht als SMS (Text) oder MMS (Multimediainhalte) abgerechnet.

RCS ist auf fast jedem Android-Handy installierbar

RCS starten mit Samsung Messages

RCS starten mit Samsung Messages

Mediendateien mit Samsung Messages

Mediendateien mit Samsung Messages

Solltest Du ein Smartphone ohne vorinstallierte App wie Google Messages oder Samsung Messages besitzen, kannst Du eine App für die Nutzung des SMS-Erben aus dem Play Store beziehen. Beispielsweise das zuvor genannte Google Messages oder Alternativen wie Smart Messages.

Bei Handys von Huawei sieht es leider schlecht aus. Der Hersteller darf keine Google-Apps und -Dienste mehr verwenden. RCS ist also nicht möglich.

Welche Netzbetreiber und Provider unterstützen RCS?

In Deutschland ist RCS theoretisch in allen Netzen, seien es Deutsche Telekom, Vodafone oder o2, möglich. Ferner offerieren manche, wenn auch nicht alle Provider, RCS. Dazu zählen:

  • Telekom
  • congstar
  • fraenk
  • otelo
  • ja! Mobil
  • Penny Mobil
  • Norma Connect
  • Ay Yildiz
  • ALDI TALK
  • Blau
  • Fonic
  • o2 (primär mit Samsung-Geräten)
  • Vodafone
  • Drillisch (winSIM, sim.de, handyvertrag & weitere Marken sollen bis November 2023 final umgestellt werden)
  • 1&1 (Umstellung bis November 2023)

Beachte, dass RCS an bestimmte Handys gebunden sein kann.

RCS funktioniert nicht?

RCS funktioniert nicht immer. Achte darauf, dass RCS von Deinem Provider angeboten werden muss und dass Dein Handy RCS unterstützt. Es muss sich um ein Android-Smartphone handeln. Außerdem kann es sein, dass einige Provider RCS nur für Handys bestimmter Hersteller unterstützten. So funktioniert RCS bei o2 vorerst nur mit Samsung-Handy, wobei Nutzende im o2-Forum auch von einer Google-Pixel-Unterstützung sprechen.

Und noch ein Tipp: Solltest Du ein Dual-SIM-Handy nutzen, dann achte darauf, RCS mit der SIM-Karte zu nutzen, die als primäre SIM für SMS hinterlegt ist.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.
Beteiligte Autoren: Stefanie