Über 10 GBit/s mit 5G mmWave erreicht!

MWC21: Qualcomm zeigt Snapdragon 888+ mit bis zu 3 GHz und die Zukunft von 5G

Zu den ersten virtuellen Vorstellungen lud Qualcomm anlässlich des MWC 2021 in Barcelona ein und zeigte nicht nur die aufgebohrte Version ihrer mobilen Plattform Snapdragon 888+ sondern auch wohin 5G in naher Zukunft führen wird.

Qualcomm @ MWC 2021 - Artikelbild

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Snapdragon 888+ 5G

Der Snapdragon 888+ beerbt den Snapdragon 888 und wurde in zwei Features aufgebohrt: Die CPU ist jetzt mit 3 GHz (Prime Core) in der Spitze getaktet und die K.I.-Leistung erreicht bis zu 32 TeraOPS (Trillionen von Operationen pro Sekunde) in der AI-Engine der 6. Generation. Die restlichen Features werden so vom Snapdragon 888 übernommen. Mit dem internen 4G/5G-Modem X60 sind bis zu 7,5 GBit/s im Download (mmWave) möglich.

Qualcomm Snapdragon 888+ in Mobiltelefon

Bei der K.I.-Leistung ist der Snapdragon 888+ damit um 20% schneller, als sein Vorgänger. Von WiFi 6E bis Bluetooth 5.2 mit aptX Adaptive ist alles dabei. Bei Kameras haben Hersteller die Möglichkeit, bis zu drei Sensoren mit je 28 Megapixel (oder 2× 64 MP oder 1× 84 MP) anzusprechen, die mit Rauschreduzierung, ohne Verschlussverzögerung und mit 30 fps dank des Triple-ISPs verarbeitet werden können. Ohne Einsatz dieser Technologien kann ein einzelner Sensor maximal 200 MP mitbringen.

Welche Smartphones gibt es mit Snapdragon 888+?

Vertreter von Asus, Motorola, Xiaomi und Vivo haben ihre grundsätzlichen Bereitschaft signalisiert, den Snapdragon 888+ in zukünftige Smartphones einzubauen. Honor, jetzt als selbständiger Hersteller, der von Huawei getrennt agiert, nannte sogar die kommende Magic3-Serie als erste Kandidaten für das neue SoC aus dem Hause Qualcomm. Weitere konkrete Smartphones oder Tablets mit dem neuen Prozessor wurden bislang noch nicht angekündigt.

Qualcomm Snapdragon 888+ Featureset

Featureset des Qualcomm Snapdragon 888+ (Bild: Qualcomm)

5G mmWave

Millimeter-Wave oder mmWave kommt in deutschen 5G-Netzen so gut wie nicht vor. Um so erstaunlicher ist es, dass – neben diversen führenden internationalen Mobilfunkunternehmen – auch die Deutsche Telekom und Vodafone, explizit als Kräfte hinter einem Rollout von mmWave stehend, von Qualcomm genannt werden. Sehr prominent war bislang durch die Vorstellung des iPhone 12 lediglich Verizon in den USA mit mmWave-Kurzdistanznetzen in und um vielbesuchte Orte, wie Stadien oder Malls. Europäischen iPhones z.B. fehlt auch die extra mmWave-Antenne, die für die Nutzung dieser Netze notwendig wird.

Es ist also zu hoffen, dass auch die deutschen Mobilfunker zumindest um Orte mit hohem Publikumsverkehr 5G-Zellen mit mmWave-Technik errichten werden. 5G mmWave nutzt das Spektrum über 24 GHz um das „herkömmliche“ sub-6 GHz-5G-Netz zu entlasten. Mit mmWave wird laut Qualcomm das Potential von 5G erst so richtig ausgeschöpft, denn es werden sowohl Geschwindigkeiten von mehreren Gigabit möglich, als auch niedrige Latenzen. Grob soll mmWave lokal ein zuverlässiges und extrem schnelles Netz bieten können, um Firmen, (Flug-)Häfen, Fabriken o.ä. Kapazitäten zu bieten.

Qualcomm 5G RAN Plattform für kleine Funkzellen

Damit wir uns alle mit dem Internet verbinden können, brauchen die Netzbetreiber auch die entsprechenden Funkzellen mit der notwendigen Funktechnik. Außerdem wollen Firmen auch firmeninterne 5G-Netze aufbauen, um z.B. das eigene Betriebsgelände damit abzudecken und funkgesteuerte Technologien der „Industrie 4.0“ umsetzen. Die Deutsche Messe lässt sich von Telekom und Siemens z.B. so ein Netz in Hannover installieren. Hier will Qualcomm mit der neuen 5G RAN Plattform und einer Beschleunigerkarte einen Beitrag leisten.

Qualcomm 5G RAN FSM200xx

Die neue Plattform unterstützt in ihrer dritten Generation nun alle weltweit kommerziell genutzten Frequenzbänder für mmWave und Sub-6 GHz. Außerdem kommt die Plattform „Enhanced Ultra-Reliable Low-Latency Communication“ (eURLLC) für die automatisierte Fabrik der Zukunft mit.

Damit erreicht Qualcomm bis zu 8 GBit/s und 1 GHz Bandbreiten-Unterstützung bei mmWave. Dank Spektrum-Aggregation bei Sub-6 GHz erreicht Qualcomm dort bis zu 4 GBit/s. Durch den 4-nm-Herstellungsprozess sind die Chips so energieeffizient wie nie.

X65-5G-Modem erreicht 10 GBit/s

Mit mmWave auf der Verbraucher-Seite verkündete Qualcomm dann auch noch gleich einen neuen Rekord: Bei einer Demo zum MWC 2021 gelang es, mit dem nächsten 5G-Modem, dem X65, über 10 GBit/s im Download zu erreichen. Das ist 16× schneller, als mit herkömmlichen 5G sub-6 GHz.

Qualcomm Snapdragon X65 Modem

Architektur des X65 Modems (Bild: Qualcomm)

Auf einer weiteren Seite erhältst Du einen Überblick mit allen Neuigkeiten zum Mobile World Congress 2021!

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Profilbild von Michael
Schreibt seit 2011 für Online-Medien. Hält nichts von einer Gadget-Monokultur, auch im eigenen Haushalt. Apple-Produkte spielen seit 2003 eine Rolle, Android-Erstkontakt war das Motorola Milestone Ende 2009. Hat ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium vorzuweisen, was dabei hilft, den Blödsinn vom Wesentlichen zu trennen.

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