Prepaid-Karte läuft ab? So verhinderst Du die Sperrung wegen Aufladezwang

Was ist der Aktivitätszeitraum bei Prepaid-Karten?

Prepaid-Startersets bekommst Du bei zahlreichen Providern oder im Supermarkt an der Kasse. Solche Pakete enthalten meist ein Startguthaben, in der Regel in Höhe von zehn Euro. Weitere Summen lassen sich aufladen, unter anderem in Form von Aufladevoucher oder direkt in einer App des Anbieters.

So schön und flexibel ein Prepaidtarif auch ist, er besitzt eine „Schattenseite“: Denn nutzt Du Deine SIM-Karte bzw. das Guthaben nicht, wird Deine Handynummer zu einem bestimmten Zeitpunkt gesperrt. Das noch vorhandene Guthaben steht Dir dann im schlimmsten Fall nicht mehr direkt zur Verfügung.

Anbieter geben gelegentlich an, unter welchen Voraussetzungen sie eine SIM-Karte deaktivieren. Spätestens hier kommt der sogenannte Aktivitätszeitraum ins Spiel. Dieser wird häufig auch Aktivitätszeitfenster genannt und gibt den Zeitraum der Gültigkeit des Prepaid-Guthabens und der SIM-Karte an. Kennst Du diesen nicht, steht möglicherweise eine Sperrung der SIM-Karte kurz bevor.

Die Guthaben-Gültigkeitsdauer unterscheidet sich von Provider zu Provider. Und damit Du kein Geld verlierst, musst Du selbst in regelmäßigen Abständen aktiv werden.

So kannst Du das Sperren der Prepaid-Karte verhindern

Meist ist es nicht damit getan, einen kurzen Anruf zu tätigen oder eine SMS zu verschicken, um das Sperren Deiner Prepaid-Karte zu verhindern. Stattdessen solltest Du vor dem Ablauf des Aktivitätszeitraums neues Guthaben aufladen – unabhängig davon, ob Du noch welches besitzt. Prepaid-Karten ohne diesen Aufladezwang gibt es beinahe nicht mehr.

Dein Anbieter verrät unter anderen in den Geschäftsbedingungen, wie viele Monate Dein Handy mit Prepaid-SIM nicht genutzt werden muss, ohne dass eine Sperrung der Karte droht. Ebenfalls sagt er Dir, wie Du eine Deaktivierung der SIM verhinderst, also welche Summe Du zum Beispiel als Guthaben aufzuladen hast. Die zu ergreifenden Maßnahmen unterscheiden sich zwischen den Providern.

Gut zu wissen: Dein Anbieter informiert Dich rechtzeitig über das baldige Ende des Aktivitätszeitraums und verlangt von Dir eine Aktivität. Üblicherweise bekommst Du eine SMS, was also bedeutet: Auch wenn es sich um ein Nothandy mit Prepaid-Karte handelt, solltest Du es regelmäßig einschalten und den aktuellen Status prüfen.  Verlasse Dich nicht darauf, dass Dein Provider eine E-Mail oder einen Brief schickt.

Reagierst Du nicht, wird Deine SIM-Karte fast immer nach Ablauf des Aktivitätszeitraums und einer darauffolgenden Reaktivierungszeit gesperrt. Während der ein- bis dreimonatigen Reaktivierungszeit bist Du telefonisch erreichbar, darfst aber nicht mehr telefonieren oder im Netz surfen. Lädst Du Guthaben auf, wird Deine Karte wieder vollständig freigeschaltet.

Karte wieder aktivieren und Prepaid-Guthaben zurückbekommen

Ist es doch passiert und Deine Prepaid-SIM wurde gesperrt, kannst Du Deine Karte durch eine Aufladung des Guthabens wieder reaktivieren, sofern Dein Anbieter Dir noch eine Reaktivierungszeit gewährt. Das ist normalerweise der Fall und erfährst Du in den SMS, die Dir der Provider zuvor geschickt hat. Ansonsten hilft nur, direkt den Kundenservice zu kontaktieren.

Brauchst Du Deine Handynummer bzw. die SIM nicht mehr, kannst Du Dir das noch vorhandene Guthaben zurückholen. In einem eigenen Beitrag findest Du alle Details zum Thema Prepaid-Guthaben auszahlen lassen.

Prepaid ohne Aufladezwang

Auf dem deutschen Markt gibt es fast keinen Prepaid-Anbieter ohne das berüchtigte Aktivitätszeitfenster. Eine Ausnahme stellt netzclub dar. Hier erklärst Du Dich damit einverstanden, Werbung zu erhalten. Im Gegenzug stellt Dir der Anbieter einen Prepaid-Handyvertrag mit monatlich 200 MB Datenvolumen gratis zur Verfügung.

Prepaidanbieter mit Aufladezwang siehst Du in der folgenden Liste:

Aktivitätszeitraum der wichtigsten Prepaid-Anbieter

Die Aktivitätszeiträume der Anbieter gehen teils weit auseinander. Während eine Aufladung bei dem einen schon nach drei Monaten nötig ist, hast Du bei anderen 24 Monate Zeit. Häufig ist die Länge des Aktivitätszeitraums von der Höhe der Guthaben-Aufladung abhängig.

ALDI TALK Prepaid: Aktivitätszeitraum bis zu zwei Jahre

Nach der Freischaltung Deiner ALDI TALK Prepaid-SIM-Karte ist diese mitsamt Guthaben zwölf Monate gültig. Sobald Du eine neue Guthabenaufladung durchführst, beginnt ein neues Aktivitätszeitfenster.

ALDI TALK gestaltet dies folgendermaßen:

• Aktivitätszeitfenster ab Aktivierung: 12 Monate
• Aktivitätszeitfenster bei Guthabenaufladung von 5 Euro: 4 Monate
• Aktivitätszeitfenster bei Guthabenaufladung von 15 Euro: 12 Monate
• Aktivitätszeitfenster bei Guthabenaufladung von 30 Euro: 24 Monate

Nach Ende des Aktivitätszeitfensters bist Du noch zwei Monate regulär erreichbar. Um eine vollständige Deaktivierung zu vermeiden, solltest Du in diesem Zeitraum neues Prepaid-Guthaben aufladen. Weitere Informationen erhältst Du direkt bei Aldi Talk.

Blau Prepaid: Sechs Monate Aktivitätszeitraum für unter 2,50 Euro

Erwirbst Du ein Starterpaket von Blau, beträgt der Aktivitätszeitraum sechs Monate. Abhängig von der Aufladehöhe des neuen Guthabens verlängert sich die Nutzungsdauer auf bis zu ein Jahr. Für unter 2,50 Euro bekommst Du sechs weitere Monate, für Summen ab 2,50 Euro ein Jahr.

Erfolgt nach dem Ende des Aktivitätszeitraums keine weitere Aufladung mehr, wird die SIM-Karte innerhalb der folgenden zwei Monate unwiderruflich deaktiviert.

Schön gelöst bei Blau: Via „Mein Blau“-App, über eine SMS an Kurzwahl *102# oder Hotline-Anruf (1155, Menüpunkt 2) prüfst Du die Guthabengültigkeit bzw. den noch vorhandenen Aktivitätszeitraum jederzeit. Weitere Informationen erhältst Du über die Website von Blau.

congstar Prepaid: 15 Monate Aktivitätszeitraum

Zwar ist bei congstar Prepaid im offiziellen Hilfe-Bereich davon die Rede, dass Dein aufgeladenes Guthaben unbefristet gültig bleibt, aber der Aktivitätszeitraum ist dann doch etwas kürzer. Dem Kunden-Support zufolge muss eine neue Aufladung innerhalb von 15 Monaten erfolgen, bevor die SIM-Karte automatisch deaktiviert wird. Aber keine Sorge: Auch hier erhältst Du rechtzeitig eine Information in Form einer SMS.

Sollte Dir Congstar nach Ende des Aktivitätszeitraums kündigen, bleibt Dir eine Frist von einem Monat. In dieser Zeit sollst Du mindestens 15 Euro aufladen, um Deine SIM-Karte wieder vollständig freizuschalten und zu verwenden. Weitere Informationen erhältst Du direkt bei Congstar.

LIDL Connect: Aktivitätszeitraum bis zu 12 Monate

Auf Anfrage teilte uns LIDL Connect bzw. das zuständige Unternehmen Vodafone mit, dass das Guthaben auf der SIM-Karte unbegrenzt Gültigkeit besitzt. Der Aktivitätszeitraum ist dagegen abhängig von der letzten Aufladung: Lädst Du zwischen 5 und 15 Euro auf, erhältst Du einen sechsmonatigen Aktivitätszeitraum, bei mehr als 15 Euro sind es 12 Monate.

Vor Ablauf des Zeitraums schickt Dir LIDL Connect eine SMS mit der Erinnerung, dass die SIM-Karte aufgrund von Inaktivität bald gesperrt wird. Dann bleiben Dir noch drei Monate für eine Aufladung, bevor eine endgültige Deaktivierung erfolgt.

o2 Prepaid: Sechs Monate Aktivitätszeitraum

Mit der Kurzwahl *102# erfährst Du jederzeit die Gültigkeitsdauer Deines Guthabens. Die entspricht dem Aktivitätszeitraum bei Prepaidtarifen von o2. Im FAQ des Anbieters heißt es, dass jede neue Aufladung den Zeitraum für das gesamte Guthaben „neu startet“. Einen Mindestbetrag gibt es nicht, sodass schon geringe Summen für eine Verlängerung des Aktivitätszeitraums genügen.

Ist das Aktivitätszeitfenster von sechs Monaten vorüber, bleiben Dir noch zwei Monate, in der Du erreichbar bist, aber nicht mehr auf Telefonie- und Datendienste zugreifen darfst. Füllst Du das Guthabenskonto nicht auf, wird danach Deine Karte endgültig gesperrt. O2 informiert Dich rechtzeitig via SMS. Weitere Infos erhältst Du im FAQ von o2.

otelo Prepaid: Zwölf Monate Aktivitätszeitraum

otelo betont: Dein Guthaben verfällt nie. Aber auch hier erfolgt eine Deaktivierung Deiner SIM-Karte, wenn Du diese in einem Zeitraum von zwölf Monaten nicht genutzt hast. Vor Ablauf der Frist ist es möglich, sich das Guthaben auszahlen zu lassen. Zum Beispiel, wenn Du die Prepaid-Karte nicht mehr benötigst.

Hier geht’s direkt zur Info-Seite von Otelo.

Tchibo Mobil: Zwölf Monate Aktivitätszeitraum

Obwohl Tchibo Mobil das Netz von Telefónica nutzt, unterscheiden sich die Aktivitätszeiträume von denen des originalen o2-Prepaid-Tarifs. Bei Prepaid-Angeboten beträgt dieser bei Tchibo zwölf Monate. Genauer gesagt: Einmal im Jahr musst Du Guthaben aufladen sowie kostenpflichtige Dienste (Anruf, SMS, Datenverbindung) nutzen.

Telekom Magenta Mobil Prepaid (Basic): Zwei Jahre Aktivitätszeitraum

Die Telekom bietet selbst nicht mehr den Tarif MagentaMobil Prepaid Basic an, er ist bei anderen Händlern noch erhältlich. Besitzt Du einen solchen, erfolgt eine Kündigung bei Nichtgebrauch nach rund zwei Jahren. Die Telekom gibt keinen allgemein gültigen Zeitraum an, nicht einmal der Kundenservice konnte uns einen solchen nennen.

Im Telekomhilft-Forum heißt es, dass Du innerhalb der zwei Jahre Guthaben aufladen solltest – es genügen bereits fünf Euro Voucher-Code aus dem Supermarkt, sofern Du solche noch erhältst. Bei der Telekom selbst erst sind Mindestaufladungen ab 15 Euro möglich.

Solltest Du eine Kündigung erhalten, hast Du 112 Tage bis zur kompletten Deaktivierung der SIM-Karte Zeit, um sie zu reaktivieren. Das geht über den telefonischen Kundenservice. Hier geht’s zum Kundenservice der Deutschen Telekom.

Vodafone CallYa-Prepaid Aktivitätszeitraum: unbegrenzt gültig, aber …

Vodafone gibt an, dass CallYa-Karten unbefristet gültig sind, der Vertrag endet mit einer Kündigung. Ist Deine Karte allerdings länger als 90 Tage nicht in aktiver Verwendung, kann der Anbieter den Vertrag kündigen. Dann erhältst Du rechtzeitig eine SMS. Dir bleiben dann vier Wochen Zeit, um der Kündigung zu widersprechen bzw. neues Guthaben aufzuladen.

Weitere Informationen kannst Du direkt über die Hilfe-Seite von Vodafone beziehen.