Schicker Schmuck voller spannender Technik

Pearl Smart-Ring im Test: Was taugt der clevere Fingerschmuck?

Während Samsung, Apple und Co. noch daran arbeiten, ihren schlauen Fingerschmuck in den Handel zu bringen, hat Pearl schon einen Smart-Ring auf Lager. Wir haben das Produkt der Marke newgen medicals für Dich getestet.
Der Pearl Smart-Ring in voller Pracht

Der Pearl Smart-Ring in voller Pracht (Bild: handyhase.de/André Reinhardt)

Pearl möchte Dir einen Smart-Ring anstecken

Wahrscheinlich kennst Du den Händler Pearl. Bei ihm findet man allerlei interessante Gadgets. Kürzlich stießen wir dort auf einen Smart-Ring. Ein Fingerschmuck mit allerhand Sensoren, beispielsweise für die Messung des Pulses, des Blutsauerstoffes und der Temperatur. Ein so kleines Schmuckstück soll zum Teil Smartwatches wie die Apple Watch ersetzen.

Wir waren neugierig und haben uns ein Testexemplar zukommen lassen. Das Gerät, bei dem es sich um einen Import des chinesischen Aizo Ring handelt, hatten wir mehrere Wochen im Alltagseinsatz. Das Accessoire trägt sich komfortabel, allerdings wirkt es mit 0,4 cm Dicke ziemlich klobig. Dünner können smarte Ringe wohl mit den Sensoren momentan nicht werden.

Das kann der Smart-Ring von Pearl

Der Ring am Finger

Der Ring am Finger (Bild: handyhase.de/André Reinhardt)

Wir haben Dir oben schon verraten, welche biometrischen Informationen der Fingerschmuck messen kann. Jetzt listen wir alle wichtigen Daten im Überblick auf:

  • Herzfrequenzsensor
  • Blutsauerstoffsensor
  • Temperatursensor
  • Bewegungssensor (für Schritte)
  • Touch-Oberfläche
  • Bluetooth 5.0
  • Datenspeicher für sieben Tage
  • Wasserdicht nach 5 ATM
  • Akku mit 20 mAh
  • Gehäuse aus Keramik und Edelstahl

Das klingt schon ziemlich beeindruckend, wenn man daran denkt, dass es sich um einen Ring handelt. Für den technischen Komfort möchte Pearl 129,99 Euro haben. Eine Ladestation mit magnetischer Haftung ist im Preis inbegriffen. Es sind verschiedene Größen verfügbar. Das Gerät kommuniziert über eine App mit Android-Smartphones und iPhones.

Messgenauigkeit des Pearl Smart-Ring

Sensoren des Wearables

Sensoren des Wearables (Bild: handyhase.de/André Reinhardt)

Um zu vergleichen, wie akkurat die Messungen des Zubehörs sind, haben wir die Daten mit jenen einer Smartwatch verglichen. Es kam die Amazfit Bip U Pro zum Einsatz. Beim Joggen nutzten wir außerdem unser Smartphone, um die Erhebung der Distanz und Schritte gegenüberzustellen. Handy und Smart-Ring waren sich bei den Kilometern ziemlich einig.

Hingegen zeigte die Smartwatch einen komplett anderen Wert an, der unserem Empfinden nach zu niedrig war. Allerdings kannst Du Dich auf die Pulswerte des Ringes bei der aktuellen Eiseskälte nicht vollständig verlassen. Unsere Smartwatch protokollierte deutlich realistischere Ergebnisse. Innen muten Daten von Puls, Blutsauerstoff und Temperatur meist akkurat an.

Schlauer Fingerschmuck als Fernbedienung

Bei den Spezifikationen haben wir die Touch-Oberfläche erwähnt. In einem rot gekennzeichneten Bereich verfügt der Smart-Ring über eine berührungsempfindliche Schicht. Diese lässt sich mit verschiedenen Funktionen belegen. Du kannst den Musikplayer Deines Handys, die Kamera, Präsentationen und eBook-Reader-Apps damit steuern.

Wir haben die Fernauslösung der Kamera und die Bedienung des Musikplayers über die Sensor-Fläche ausprobiert. Beides funktionierte prima und es war praktisch, die Apps mit nur einem Fingerstreich steuern zu können. Je nach gewähltem Feature erkennt der Smart-Ring lange Berührungen und Wischgesten.

Lange Akkulaufzeit und guter Schutz

Ladestation des Fingerschmucks

Ladestation des Fingerschmucks (Bild: handyhase.de/André Reinhardt)

Auf der Produktseite nennt Pearl eine Laufzeit von bis zu sechs Tagen bei normaler Nutzung und bis zu 25 Tagen im Bereitschaftsmodus. Bei uns hielt das Gerät knapp zwei Wochen. Wir haben den Ring öfters benutzt, ihn an manchen Tagen aber auch nicht getragen. Die Akkulaufzeit geht unserer Meinung nach also völlig in Ordnung. Zudem klappt das Laden mit der Station problemlos.

Vom Wasserschutz waren wir ebenfalls überzeugt. Duschen, Händewaschen und Regenschauer machten dem Smart-Ring nichts aus. Das Accessoire soll dem Anbieter zufolge sogar Tauchgänge bis 50 m überstehen. Er wirkt auch dank der Edelstahloberfläche so robust gebaut, dass man keine Angst hat, wenn er mal auf den Boden fällt.

Software mit Verbesserungsbedarf

Die Aizo-App

Die Aizo-App

Generell dürftest Du mit der Handy-Anwendung Aizo Ring gut zurechtkommen. Sie ist übersichtlich und leicht verständlich. Allerdings haben sich viele Übersetzungsfehler eingeschlichen. So heißt beispielsweise der leichte Schlaf etwa „Licht“, das Fahrradfahren hingegen „Reiten“. Wenn Du die Einstellungen für den Touch-Sensor suchst, musst Du auf „Leben“ klicken.

An diesen Eigenheiten merkt man dann doch, dass es sich um ein Importgerät aus China handelt. Trotzdem lassen sich alle Informationen, wie der Verlauf der Vitalwerte und der Fitnessaktivitäten, zuverlässig nachverfolgen.

Fazit zum Smart-Ring von Pearl

Prinzipiell ist ein solches Produkt eine gute Idee. Nicht jeder möchte immer eine Uhr mit sich schleppen. Der schwarze Ring macht sich weniger bemerkbar. Die Messungen des Blutsauerstoffes, der Körpertemperatur und der Schritte stufen wir als akkurat ein. Bei der Messung der Herzfrequenz unter extremen Temperaturen kann es zu Ungenauigkeiten kommen.

Wenn Dir das, die Dicke des Schmuckstücks und die teils holprig übersetzte Software nichts ausmachen, erhältst Du ein interessantes Gadget, das zudem schick aussieht.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.