Flaggschiff-Handy

OnePlus 10 Pro im Test: Alles was Du zum neuen Modell wissen musst

In China bereits seit Januar 2022 offiziell vorgestellt, reiht sich das OnePlus 10 Pro in die Riege der Top-Modelle für 2022 ein. Unseren Test zur Hardware findest Du hier! Das Gerät startet endlich offiziell am deutschen Markt.
OnePlus 10 Pro - Test - Header

OnePlus 10 Pro im Test (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)

Vorteile
  • heller, großer Bildschirm mit adaptiver Bildfrequenz
  • schnelles Laden mit 50 bzw. 80 Watt
  • 10bit-Fotos
  • Hülle liegt bei
Nachteile
  • Speicher nicht erweiterbar
  • kein „Killer“-Preis

Bereits im Januar stellte OnePlus das hier getestete Smartphone in China vor und brachte es zum Monatswechsel Februar/März zum MWC 2022 nach Barcelona mit. Bis auf die nun schon auch vorab geleakten Euro-Preise gab es keine Geheimnisse mehr zum OnePlus 10 Pro, trotzdem haben wir es uns selbst im Test einmal angeschaut.

OnePlus 10 Pro: Hersteller ändert Design und Vorstellung ein wenig ab

Irgendwie scheint sich die Veröffentlichungspolitik von OnePlus zu wandeln. Das neue OnePlus 10 Pro hatte nun nicht den erwarteten „Global Launch“ angestoßen, sondern erst einmal eine Veröffentlichung im Heimatmarkt China erfahren. Hier geht der gleichnamige Hersteller neue Wege und das nicht nur beim Design.

Besonders sticht das neue Design der Kamera des OnePlus 10 Pro im Test hervor, die auf der Rückseite deutlich in den Vordergrund tritt. Diese wurde wieder in Kooperation mit dem schwedischen Kameraspezialisten Hasselblad entworfen. Zudem steckt OnePlus eine Menge High-End-Hardware in das Modell, inklusive riesigem Akku!

Das steckt alles im neuen OnePlus 10 Pro drin – Hardware im Detail

Im Vergleich zum OnePlus 9 Pro rüstet der Hersteller deutlich auf. Es ist aber dennoch nur eines von vielen Topgeräten mit Qualcomms aktuell schnellstem Smartphone-SoC und es ist nach Galaxy S22, Oppo Find X5 Pro, Motorola Edge 30 Pro und zuletzt dem Xiaomi 12 auch nicht das erste Gerät auf dem deutschen Markt. Leistung allein wird das OnePlus 10 Pro also nicht verkaufen können.

Das OnePlus 10 Pro bietet nahezu alles, was das High-End-Herz begehrt. Der neueste Qualcomm-Prozessor sorgt für brutale Leistung, die überarbeitete Kamera für bessere Bilder und beim Aufladen rüstet OnePlus auch das kabellose Schnellladen auf eine neue Wattzahl hoch.

OnePlus 10 Pro im Test - untere Kante

OnePlus wird dieses Jahr auf ein abgespecktes OnePlus 10 (ohne „Pro“) verzichten und diese Rolle den Geräten der Nord-Familie übergeben. Dennoch gibt es zwei Speichervarianten durch die der Einstiegspreis variiert. Du hast die Wahl zwischen 8+128 GB oder 12+256 GB und der Speicher ist nicht erweiterbar!

Design im Test: Altbekannte Front, neue Rückseite

Vorne erwartet uns natürlich das riesige 6,7 Zoll große AMOLED-Display mit abgerundeten Rändern und ein kleines Loch für die Selfie-Kamera. Hinten wird es ungleich spannender, denn die Hauptkamera ist neu aufgelegt worden. Sie kommt nun in einem quadratischen, hervorgehobenen Gehäuse aus kratzfester Keramik daher und integriert sich schwungvoll in den Rahmen. Die Linsen sind symmetrisch angeordnet und unten rechts befindet sich der ringförmige LED-Blitz.

OnePlus 10 Pro im Test - Hasselblad-Kamera

OnePlus × Hasselblad – Kamera (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)

Grundsätzlich haben Hersteller kaum Spielraum bei der barrenartigen Gestaltung ihrer Handys, doch wir finden die Kamera durchaus schick integriert. Ansonsten sehen wir die typischen OnePlus-Rundungen, nicht nur beim Display, sondern auch allgemein. Hässlich waren die Geräte absolut nie, das trifft auch beim neuen Pro-Modell zu. Der neue Grünton sieht unter wechselnden Lichtverhältnissen immer etwas anders aus. Unter warmem Kunstlicht wirkt es deutlich dunkler als bei Tageslicht im Freien.

OnePlus 10 Pro Leistung: Snapdragon 8 Gen 1 und 120 Hertz beim Display

Die Leistungsdaten sprechen für sich: Der High-End-Prozessor Snapdragon 8 Gen 1 sorgt in 2022 für immense Performance bei Android-Handys. 8 oder 12 GB RAM sind genug für ordentlich Multitasking und fordernde Android-Spiele sowie 128 bis 256 GB genug interner Speicher für all Deine Medien. Wer mehr braucht, muss allerdings auf die Cloud setzen, denn microSD-Unterstützung gibt es nicht.

Auch beim AMOLED-Display lässt sich das OnePlus 10 Pro nicht lumpen. Von 1 bis 120 Hertz regelt die Anzeige die Bildwiederholfrequenz dynamisch, die Farben haben einen tollen Kontrast und die Auflösung ist mit QHD+ (3.216 × 1.440 Pixel) extrem hoch. Die Pixeldichte beträgt somit sensationelle 525 PPI. Als Display-Glas setzt OnePlus beim Top-Modell Corning Gorilla Glass Victus ein.

OnePlus 10 Pro Test Screen

Außerdem ist das Display als erstes in einem Smartphone, zweifach kalibriert – einmal bei 100 und einmal bei 500 nits. Dadurch erhöht sich die Farbgenauigkeit um 50%, wenn Du den Bildschirm, z.B. nachts, bei wenig Helligkeit anschaust. Wo wir gerade bei der Helligkeit sind: Das OnePlus 10 Pro merkt sich über die Zeit Deine Helligkeitsvorlieben, wenn Du den Bildschirm z.B. gern etwas heller einstellst, als es die Automatik eigentlich vorsieht.

Die neue Kamera des OnePlus 10 Pro im Test

Hier findest Du nun eine Zusammenstellung von Fotos, die die Kooperation mit Hasselblad dieses Jahr zu bieten hat. Darunter natürlich ein Vergleich der drei Zoomstufen (0,6 bis 3,3fach) und der Unterschied zwischen 8bit- und 10bit-Fotos. Damit muss das OnePlus 10 Pro 64× mehr Farben verarbeiten. Im Hasselblad-Modus für Profis stehen dann auch 12bit-RAW als Ausgabeformat zur Verfügung. Die Frontkamera bietet ordentlich Bokeh im Portraitmodus und diverse typische Verschönerungsmaßnahmen für Dein Selfie.

Das Problem mit 10bit-HEIC-Bilddateien ist jedoch, dass sie unter Windows und im Web bislang nicht darstellbar sind (hier gehen bislang nur 8bit HEIC), so dass wir sie in ein hier darstellbares Format konvertieren mussten, was natürlich wieder Verluste mitbringt. Auf dem Smartphone sind sie natürlich problemlos darstellbar und Du kannst sie zum teilen auch auf dem Gerät in JPEG konvertieren:

OnePlus 10 Pro - convert 10bit HEIC to JPEG

Hinter dem Button mit dem Zauberstab verstecken sich Filter, die in Zusammenarbeit mit namhaften Fotografen entstanden sind und Deinen Fotos einen bestimmten Look, einen „Master Style“ verleihen.

Hauptkamera (23 mm, ƒ/1.8)

Der exklusive 48-Megapixel-Sensor kommt von Sony (IMX789) und hat eine Größe von 1/1,43 Zoll. Ein Pixel ist dabei 1,12 µm groß. Sieben Linsen fangen das Licht ein die mittel OIS und EIS stabilisiert werden.

Ultraweitwinkelkamera (150°, ƒ/2.2)

Dieser 50-Megapixel-Sensor stammt von Samsung (ISOCELL JN1) und hat eine Größe von 1/2,76 Zoll. Sie arbeitet mit sechs Linsen und hat mit 150°, selbst für Ultraweitwinkel, ein außergewöhnlich weites Sichtfeld. Mit dem 150°-Modus in der Kamera-App lässt sich damit sogar ein Fischauge simulieren. Standardmäßig werden Aufnahmen mit 110° aufgenommen und mittels K.I. entzerrt.

Telefotokamera (3.3×, ƒ/2.4)

Die 8-Megapixel-Telefotokamera erlaubt einen optischen Zoom bis 3.3× und kommt von OmniVision (OV08A19). Die Pixelgröße liegt hier bei 1 µm und die Linsen werden durch ein OIS stabilisiert. Digital (verlustbehaftet) kann das OnePlus 10 Pro auf 30× Zoom gehen.

Frontkamera

Die Selfie-Kamera mit ihren bis zu 32 Megapixel kommt wieder von Sony (IMX615) und wird von einem EIS stabilisiert. Im Gegensatz zum Multi-Autofokus der Triple-Kamera, hat sie einen festen Fokus. Sie unterstützt den Nightscape-Modus für Top-Selfies auch bei schlechten Lichtverhältnissen.

Großer Akku und sehr schnelles Aufladen, auch kabellos

Mit 5.000 mAh ist der eingesetzte Akkumulator vergleichsweise groß. Tatsächlich handelt es sich um zwei Zellen mit je 2.500 mAh, die das schnelle Laden überhaupt erst möglich machen. Einige High-End-Modelle setzen hier eher auf 4.500 oder 4.700 mAh. Damit dürfte sich auch die Laufzeit des OnePlus 10 Pro im oberen Feld befinden. Geht Dir dennoch einmal der Saft aus, sorgt SuperVOOC dafür, dass du am Kabel mit bis zu 80 Watt neue Energie in den Spender pumpst. Auch das kabellose Aufladen ist mit 50 Watt – dank AirVOOC – alles andere als langsam.

Wie Du sehen kannst, schafft die Schnellladetechnik von Oppo 10% des Akkus in 3:25 Minuten wiederherzustellen (mit aktiviertem Bildschirm!) und von 3% bis 100% sind es gerade einmal 35 Minuten. Im Akku-Menü in den Einstellungen gibt es natürlich diverse Optionen um Strom zu sparen, aber Du willst die tollen Features des Smartphones ja auch nutzen und nicht ständig deaktivieren, weil der Akku zur Neige geht.

Bestimmte Anpassungen wie den Dunkelmodus nach Uhrzeit zu aktivieren oder den Hochleistungsmodus standardmäßig deaktiviert lassen sind durchaus sinnvoll, aber die Bildfrequenz auf 60 Hz zu beschränken, GPS und die Kantenbeleuchtung auszuschalten und die Wetter-App zu deaktivieren schränkt halt in hohem Maße den Komfort mit dem Gerät ein.

OnePlus 10 Pro Test - 80 W SuperVOOC Netzteil

80 W SuperVOOC Netzteil (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)

Hier musst Du eben ganz individuell schauen, ob Du Features nutzt oder eher nicht. Das Telefon „lernt“ Deine Routinen, wenn Du welche hast. Es reduziert zur gewöhnlichen Schlafenszeit z.B. die Leistung beim kabellosen Laden (AirVOOC) um Spulengeräusche zu reduzieren. Auch via Kabel wird das OnePlus 10 Pro mit der Zeit die Ladegeschwindigkeit nachts reduzieren, um die Akku-Lebensdauer zu verlängern. Gleichzeitig gehen Prozesse in den Standby und das Gerät verbraucht nachts gleichsam weniger Strom.

Fazit zum OnePlus 10 Pro Test

Das OnePlus 10 Pro 5G mit Snapdragon 8 Gen 1 ist im Test ganz sicher ein heißer Anwärter auf einen Platz in den Top-Listen für Android-Smartphones der ersten Jahreshälfte 2022, wenn nicht sogar über das ganze Jahr hinweg. Durch die nun ganz offene Kombination von Oppo- und OnePlus-Features entsteht ein Smartphone, dass einfach keinerlei Wünsche offen lässt, ohne dabei jenseits der 1.000 € zu grasen.

Das Design ist vielleicht nicht sehr einmalig, aber unterscheidet sich – hinsichtlich des aus dem Rahmen erwachsenden Kamerahuckels – vom Galaxy S21/S22 genug, um nicht verwechselt zu werden. Die Milchglasrückseite ist – wie bei allen Geräten mit so einer Lösung – sehr angenehm in der Hand und man sieht nicht jeden Fingerabdruck. Die uns zum Test bereitgestellte Version des Gerätes in „Emerald Forest“ löst das Piniengrün vom letzten Jahr ab und fällt etwas heller aus.

OnePlus 10 Pro - Hüllen

drei der offiziellen Hüllen für das OnePlus 10 Pro (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)

Im Lieferumfang findest Du neben USB-Kabel, 80-Watt-Netzteil und SIM-Tool auch ein einfaches hellgrünes Bumper Case. Wir zeigen Dir oben zwei weitere mögliche Bumper Cases, die Du separat erwerben kannst.

OnePlus 10 Pro - Lieferumfang

Doku, Sticker, Hülle und Smartphone – Teil des Lieferumfangs (Foto: Handyhase.de/Michael Spieler)

Preise & Verfügbarkeit

In China kam das OnePlus 10 Pro für umgerechnet 650 € auf den Markt – ein Preis der so nicht gehalten werden kann. In Deutschland geht es mit der Speichervariante 8 GB RAM und 128 GB Speicherplatz bei 899 € los – hier gibt es nur die Farbe Schwarz.

Für 999 € sind dann 12 GB RAM und 256 GB Speicherplatz drin und die gibt es dann auch in Schwarz und Grün. Hier kann ein günstiger Vertrag bei der Anschaffung durchaus die Kosten drücken! Wie schon eingangs erwähnt ist der Speicher nicht erweiterbar.

  • 8+128 GB – Schwarz – 899 €
  • 12+256 GB – Schwarz oder Grün – 999 €

Zum Verkaufsstart gibt es nicht nur wieder Pop-up Stores, wie z.B. einen Vorverkauf im Xperion Köln (Saturn), 2. April ab 13 Uhr,  geben, sondern auch eine Vorbesteller-Aktion.

weiterführender Link: OnePlus Launch-Page

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Profilbild von Marcel
In der mobilen Technik-Welt ist Marcel als Redakteur für Handys, Gadgets und Mobile Games bereits seit mehr als 10 Jahren unterwegs. In der Vergangenheit schrieb er bereits für einige große Magazine im Bereich Gaming und Technologie. Im Privatleben fesseln den Ex-Pro-Gamer vor allem das Zocken, seine Leidenschaft zum Fußball und das Motorradfahren. Zudem verbindet ihn eine besondere Beziehung mit der japanischen Kultur.