Nokia 7.2 Test & Daten: Smartphone mit ZEISS-Kamera für den kleinen Geldbeutel
Nokia 7.2 im Test
Wer sich noch an die Qualitäten der alten Nokia-Handys erinnert, wird sich durchaus freuen können. Das neue Nokia 7.2 fühlt sich im ersten Test robust an, wenngleich es nicht mit der Robustheit von damals mithalten kann. Dagegen spricht nicht zuletzt die Rückseite aus Gorilla Glass. Insgesamt betrachtet sind das Design und die Verarbeitung aber gut gelungen.
Auffällig ist, dass sich HMD Global beim Nokia 7.2 für eine sehr kleine Notch in Wassertropfenform entschieden hat. Diese wirkt weit weniger störend verglichen mit der schwerlich zu übersehenden Displayaussparung im Nokia 7.1 als Vorgängermodell. Zumindest wirkt das Nokia 7.2 dadurch noch etwas randloser als es ohnehin schon ist.
Design & Handling: Bauhaus meets Nordische Nüchternheit
Zudem ist das Nokia 7.2 im Test rundlicher. Sowohl die Ecken als auch der Rahmen selbst sind etwas geschwungener. Die Kanten entlang des Metallrahmens zum Displayglas sind sehr minimal gehalten, sodass es wie aus einem Block wirkt. Ein Edge-Display, wie es bei verschiedenen Premium-Smartphones vorzufinden gibt, ist im Nokia 7.2 nicht verbaut – und hoffentlich wird dies auch so bleiben.
Witzig ist nebenbei, dass HMD Global das Design des Nokia 7.2 mit Einflüssen des Bauhaus-Stils verbindet: Ein einfaches aber funktionales Aussehen für den Alltag. Da fügt sich auch der Fingerabdrucksensor gut in das Gesamtbild ein: Er ist minimal tiefer abgesetzt und dennoch gut zu erreichen.
Edle Design in schicken Farben
Richtig schick in Sachen Design ist die Farbauswahl des Nokia 7.2. Neben dem klassischen Schwarz wird das Nokia 7.2 zudem in Ice, vermutlich nicht für den deutschen Markt, und einem Grünton angeboten. Vor allem das grüne Modell wirkt durch die mattierte Rückseite unwahrscheinlich edel. Zum Verkaufsschlager dürfte sich dennoch das schwarze Modell entwickeln.
Kamera: Flotte Aufnahmen mit Pro-Modus
Auffällig ist beim Nokia 7.2 im Test die auf der Rückseite sitzende Kamera. Diese bietet nun drei Linsen, inklusive dem ikonischen ZEISS-Schriftzug in der Mitte des kreisrunden Kamerabuckels. Nicht von ungefähr erinnert es an ein Bullauge. Die ersten Test-Versuche mit der Kamera lassen auf eine tolles Fotoerlebnis im Preisbereich ab 300 € schließen. Hier muss sich sogar das Moto One Vision von Motorola in Acht nehmen.
Die Verzögerung beim Auslösen mit der Kamera war im Test erfreulich gering, selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen. Auf dem 6,3 Zoll großen FullHD+ Display machten die Bilder einen guten Eindruck. Eventuell lag das auch an der HDR-Darstellung, die HMD Global mit einem speziellen HDR-Chip automatisch der aktuellen Lichtsituation anpassen will.
Umfangreicher Pro-Modus für Foto-Fans
Spannend ist, dass HMD Global dem Nokia 7.2 auch einen umfangreicheren Pro-Modus spendiert. Über einen halbkreisförmigen Regler lassen sich verschiedene Aufnahmeparameter wie Weißabgleich, Fokussierung, Belichtung und weitere anpassen. Anwender mit einem professionelleren Anspruch an die Smartphone-Fotografie dürften daran Gefallen finden.
Vor allem durch den Hauptsensor, der mit ganzen 48 Megapixel auf einen großen Detailreichtum der Aufnahmen hindeutet. Ob dem auch so ist, wird unser richtiger Test zeigen.
Software: Schnell und ohne unnötigen Schnickschnack
Auf dem Nokia 7.2 ist Android 9 Pie mit dem Sicherheitspatch vom August vorinstalliert. Dabei verzichtet HMD Global auf Anpassungen jeglicher Art, denn auch das Nokia 7.2 ist Teil des Android-One-Programms. Heißt, dass Updates besonders schnell auf dem Smartphone landen, da nicht erst umfangreiche Anpassungen durch tiefgreifende Hersteller-Oberflächen durchgeführt werden müssen. Es ist zudem damit zu rechnen, das Android 10 schon sehr bald nach dem Marktstart als Update zur Verfügung stehen dürfte.
In unserem ersten Nokia 7.2 Test war die Bedienung enorm flüssig, wie man sie bestenfalls von Premium-Smartphones im 1000-€-Bereich erleben kann. Wer ein nacktes Android bevorzugt, der wird mit dem Nokia 7.2 definitiv glücklich werden.
Vorläufiges Fazit zum Nokia 7.2 Test: Evolution für den Massenmarkt
Ausgestattet mit einer dritten Kamera, neuen Farben und einem sehr angenehm in der Hand liegenden Gehäuse, könnte das Nokia 7.2 ein sehr erfolgreiches Smartphone werden. Mit einem Startpreis von 299 € bekommt der Käufer schon einiges an Smartphone geboten.
Offen sind lediglich die Ausdauer des Akkus, die Bildqualität der Kamera bei Schnappschüssen und wie gut sich das Smartphone als Begleiter im Alltag macht. Wir hoffen all das schon sehr bald nachreichen zu können. Der erste Eindruck ist für den Preis zumindest sehr vielversprechend.