vzbv-Analyse: Umsetzung des Kündigungsbuttons mangelhaft
Ostereiersuche beim Kündigungsbutton
Die Angebote bei Mobilfunk, Festnetzinternet und weiteren Diensten mit regelmäßigen Gebühren ändern sich häufig. An einem alten Vertrag mit schlechten Konditionen hast Du keine Freude und willst zu einem anderen Provider wechseln. Um Dir den Umstieg zu erleichtern, wurde am 1. Juli ein Gesetz für den Kündigungsbutton erlassen. Seither ist dieser verpflichtend für alle Anbieter, die online Verträge offerieren. Bedeutet: Du sollst ebenso einfach Verträge kündigen können, wie Du diese abgeschlossen hast: Mit einem Klick auf die entsprechende Schaltfläche.
Wenn Du trotzdem die Taste zum Auflösen des Kontrakts suchst, bist Du nicht alleine. Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) herausgefunden hat, ignorieren viele Unternehmen noch die Auflage.
Die erschreckenden Ergebnisse der Analyse
Vom vzbv wurden 354 Meldungen von Kunden und knapp 3000 Internetseiten der Provider ausgewertet. Für die Analyse entwickelte die Institution ein automatisiertes Skript, welches die Webseiten auf korrekte Integration des Kündigungsbuttons überprüfte. In lediglich drei von zehn Fällen hatten die Anbieter das Hilfswerkzeug gesetzeskonform realisiert.
Demnach verstießen 72 Prozent der Internetauftritte gegen das Gesetz. Ein Umstand, den Ramona Pop, Vorständin des vzbv, nicht nachvollziehen kann: „Es ist inakzeptabel, dass noch immer nicht alle Unternehmen den Kündigungsbutton fristgerecht umgesetzt haben. Unternehmen hatten genügend Zeit, sich mit der neuen Rechtslage und deren Auswirkungen auf die Praxis auseinanderzusetzen“
Mehr als 150 Unternehmen am Pranger
Neben der zuvor geschilderten Prozedur gab es noch eine weitere Studie. Diese fiel ebenfalls negativ aus. Vom 18. Juli bis zum 14. Oktober 2022 wurden in einer gemeinsamen Aktion vom vzbv und weiteren Institutionen 840 Webseiten erörtert. Diese stammten von verschiedenen deutschen Anbietern. Es hielten sich 152 Firmen nicht an die korrekte Umsetzung des Kündigungsbuttons.
An diese Konzerne wurden infolgedessen Abmahnungen verschickt. Insgesamt hatten 349 Webseiten gar keinen Kündigungsbutton, bei 65 war er versteckt und bei 38 gab es eine unzulässige Beschriftung.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Anbieter sich bald an die Regeln halten.
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