Anbieter verstecken vorgeschriebene Taste

vzbv-Analyse: Umsetzung des Kündigungsbuttons mangelhaft

Vor knapp einem Jahr wurde der Kündigungsbutton bei Verträgen verpflichtend, die Umsetzung ist bislang aber mangelhaft. Eine Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverband ergab, dass 72 Prozent der Webseiten die Abkürzung zum schnellen Vertragsende verstecken.
Verstöße beim Kündigungsbutton

Verstöße beim Kündigungsbutton (Bild: verbraucherzentrale.nrw)

Ostereiersuche beim Kündigungsbutton

Die Angebote bei Mobilfunk, Festnetzinternet und weiteren Diensten mit regelmäßigen Gebühren ändern sich häufig. An einem alten Vertrag mit schlechten Konditionen hast Du keine Freude und willst zu einem anderen Provider wechseln. Um Dir den Umstieg zu erleichtern, wurde am 1. Juli ein Gesetz für den Kündigungsbutton erlassen. Seither ist dieser verpflichtend für alle Anbieter, die online Verträge offerieren. Bedeutet: Du sollst ebenso einfach Verträge kündigen können, wie Du diese abgeschlossen hast: Mit einem Klick auf die entsprechende Schaltfläche.

Wenn Du trotzdem die Taste zum Auflösen des Kontrakts suchst, bist Du nicht alleine. Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) herausgefunden hat, ignorieren viele Unternehmen noch die Auflage.

Die erschreckenden Ergebnisse der Analyse

Vom vzbv wurden 354 Meldungen von Kunden und knapp 3000 Internetseiten der Provider ausgewertet. Für die Analyse entwickelte die Institution ein automatisiertes Skript, welches die Webseiten auf korrekte Integration des Kündigungsbuttons überprüfte. In lediglich drei von zehn Fällen hatten die Anbieter das Hilfswerkzeug gesetzeskonform realisiert.

Demnach verstießen 72 Prozent der Internetauftritte gegen das Gesetz. Ein Umstand, den Ramona Pop, Vorständin des vzbv, nicht nachvollziehen kann: „Es ist inakzeptabel, dass noch immer nicht alle Unternehmen den Kündigungsbutton fristgerecht umgesetzt haben. Unternehmen hatten genügend Zeit, sich mit der neuen Rechtslage und deren Auswirkungen auf die Praxis auseinanderzusetzen“

Mehr als 150 Unternehmen am Pranger

Neben der zuvor geschilderten Prozedur gab es noch eine weitere Studie. Diese fiel ebenfalls negativ aus. Vom 18. Juli bis zum 14. Oktober 2022 wurden in einer gemeinsamen Aktion vom vzbv und weiteren Institutionen 840 Webseiten erörtert. Diese stammten von verschiedenen deutschen Anbietern. Es hielten sich 152 Firmen nicht an die korrekte Umsetzung des Kündigungsbuttons.

An diese Konzerne wurden infolgedessen Abmahnungen verschickt. Insgesamt hatten 349 Webseiten gar keinen Kündigungsbutton, bei 65 war er versteckt und bei 38 gab es eine unzulässige Beschriftung.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Anbieter sich bald an die Regeln halten.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

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