Vodafone verringert maximale Surfgeschwindigkeit
Vodafone Tarife seit Februar 2024 langsamer
Vodafone stach in den GigaMobil-Tarifen schon seit Jahren in Sachen Handy-Geschwindigkeit heraus. Das Unternehmen bot bis zu 500 MBit/s, während die Telekom und o2 in ihren Originaltarifen primär bis zu 300 MBit/s boten.
Nun scheint sich Vodafone den beiden Konkurrenz-Netzbetreibern angleichen zu wollen. Denn ab Februar 2024 sinkt die maximale Übertragungsgeschwindigkeit laut Tarifdetails auf ebenfalls bis zu 300 MBit/s. Das sind immerhin 40% weniger, wenn es denn nun um die theoretischen Werte geht, die im Kleingedruckten zu finden sind.
Im Upload sind maximal 100 MBit/s möglich.
Maximale Surfgeschwindigkeit spielt im Alltag kaum eine Rolle – noch
Leider sind die Daten der Bundesnetzagentur nicht auf dem neuesten Stand. Lange Zeit galt nämlich: Die maximale Surfgeschwindigkeit spielt im Alltag kaum eine Rolle.
Noch für 2021/2022 zeigt die interaktive Darstellung unter breitbandmessung.de, dass in Vodafone-Tarifen nur 1 Prozent die maximal mögliche Geschwindigkeit erreichten, nur rund 3 Prozent der Messungen erreichten 60% der vertraglich zugesicherten Gesamtgeschwindigkeit.
Dieses Bild ändert sich langsam, aber sicher.
Denn dank 5G-Ausbau erreichen mittlerweile mehr und mehr Handys auch Gigabit-Geschwindigkeiten.
Auch wir konnten selbst bereits mit rund 1 Gbit/s im Telekom-Netz surfen, eine Beobachtung, die auch die Netztester der ComputerBILD machten: So erreicht die Telekom in Großstädten bereits knapp unter 300 MBit/s im Schnitt, bei Vodafone waren es im Netztest für 2024 rund 160 MBit/s in Großstädten (siehe Grafik).
Das Zeitfenster für Vodafone erscheint also optimal, den Speed zu deckeln, bevor schnelles Surfen zum allgemeinen Standard wird, oder?
Vodafone gleicht sich den übrigen Netzen an
Andererseits und fairerweise gilt aber auch hier: Bei der Geschwindigkeitsangabe handelt es sich laut Kleingedrucktem um die geschätzte maximale und beworbene Bandbreite. Heißt: Mit den 300 MBit/s kommt Vodafone der Realität ein deutliches Stückchen näher als mit der bisherigen Angabe.
Kurzum: Bislang lagen bei allen Netzbetreibern die durchschnittlichen Surfgeschwindigkeiten im Alltag deutlich unter den „bis zu“-Angaben. Vodafone warb hier seit Jahren mit um 40% höheren Geschwindigkeiten, lag aber in Praxistests meistens sogar noch unter den Geschwindigkeiten der Telekom.
Hier gleicht sich Vodafone also an den Markt an, die Geschwindigkeit im Downstream erscheint nun nicht mehr herausragend, sondern „normal“. Golem.de berichtete bereits im Januar 2024, die Spitzengeschwindigkeit [bleibe] unverändert, wenn denn angenommen wird, dass kein harter Cut bei 300 MBit/s erfolgt, sondern die Skala für entsprechende Smartphones und in gut ausgebauten Regionen offen bleibt.