Laser-Link statt Glasfaser: Wie Vodafone Kabelschäden kompensieren möchte

Vodafone möchte mit Drohnen Ausfälle kompensieren. (Bild: Vodafone)
Die News in der Kurzübersicht:
- Vodafone erforscht neue Möglichkeiten, das Netz bei Schäden am Glasfaser-(Backhaul). Stabil zu halten.
- Dabei kommt eine Laser-Verbindung zur Zu- und Abführung von Nutzdaten zur Anwendung.
- Erste Tests der Technologie fanden jüngst im Spanien statt.
Vodafone erforscht die Möglichkeit, das Mobilfunknetz mithilfe von Drohnen zu stützen. Die Technik soll bei Ausfällen und Störungen der regulären Anbindung von Mobilfunkstationen zum Einsatz kommen. Der Telekommunikationsanbieter präsentiert seine Ideen und Konzepte hierzu auf dem diesjährigen MWC 2025 in Barcelona.
Mit Drohnen gegen den Netzausfall
Dieser Tage werden zahlreiche Methoden erforscht, den Mobilfunkempfang auch abseits der klassischen Netzinfrastruktur sicherzustellen. Satelliten sind dabei eine Möglichkeit: Tieffliegende Erdtrabanten im niedrigen Orbit (LEO) sind für die direkte Verbindung zu Smartphones geeignet und Vodafone ist auch in diesem Bereich aktiv, doch der Ansatz ist mit immensen Kosten verbunden und daher ein zeitlich herausforderndes Vorhaben. Alternativen lassen sich schneller und günstiger realisieren.
Vodafone setzt hier unter anderem auf eine Drohnen-gestützte Netzabdeckung. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung: So lässt sich die Mobilfunkabdeckung über kreisende Drohnen zum Endkunden bringen, was vereinzelt auch schon praktiziert wird. Einen etwas anderen Hintergrund hat der Plan von Vodafone. Hier sollen Drohnen bei Störungen an einer Basisstation zum Einsatz kommen. Übrigens hat auch die Telekom ein Drohnenprojekt auf dem MWC 2025 gezeigt.
Laut Vodafone kommt es in den europäischen Netzen des Unternehmens jährlich im Schnitt zu 75 bis 100 Störungen dieser Art. Wenn die Anbindung einer Mobilfunkstation unterbrochen ist, können mit ihr verbundene Endgeräte keine Telefonie- und Datendienste mehr nutzen.
Vodafone möchte in diesen Fällen kurzfristig Abhilfe schaffen und Drohnen einsetzen, die über einer noch funktionierenden Antenne positioniert sind. Sie sind mit dieser per Kabel verbunden und erhalten hierüber Energie und die Datenverbindung. Vodafone hat entsprechende Tests mit Modellen des zu Google gehörenden Unternehmens Taara durchgeführt, wie der Provider in einer Mitteilung schreibt. Dabei waren zwei Drohnen je an einer Basisstation postiert und miteinander über einen drahtlosen Laser-Link verbunden. Auf diese Weise könnten Ausfälle einzelner Basisstationen kompensiert werden.
Wie praktikabel diese Lösung im konkreten Fall ist, muss sich noch zeigen. Bei großflächigeren Ausfällen vieler Basisstationen, etwa als Folge von Naturkatastrophen, dürfte der Ansatz rasch an seine Grenzen stoßen. Es wird für solche Großsschadenslagen auch an Möglichkeiten unter Verwendung von Ballons und Luftschiffen geforscht.
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