Verbraucherzentrale verklagt Vodafone und Du kannst Dich der Sammelklage anschließen
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat sich entschlossen, gegen die seiner Meinung nach unzulässigen Preiserhöhungen von Vodafone bei Internet- und Festnetzverträgen vorzugehen. Dafür bereitet der vzbv eine Sammelklage vor. Das Interesse daran ist groß, denn ein vorheriger Aufruf des vzbv sorgte für ein Interesse von zehntausenden Betroffenen, wie der Verband angibt. Wenn Du willst, kannst Du Dich der Klage einfach anschließen.
Das sind gute Voraussetzungen, um die vergleichsweisen geringen Ansprüche (5 Euro pro Monat) in einem Sammelverfahren von einem Gericht untersuchen zu lassen. Es ist die erste Klage nach dem neuen Verfahren der Abhilfeklage, denn hier kann auch gleich die Schadenssumme festgestellt und ausgezahlt werden. Der vzbv hat für das Vodafone-Verfahren eine eigene Webseite eingerichtet. Hier kannst Du Dich demnächst im Klageregister anmelden, um dann gemeinsam für Dein Recht zu streiten.
Verbraucherzentrale Bundesverband mit vielen Sammelklagen
Die Klage gegen Vodafone ist nicht die einzige Sammelklage, die der Bundesverband anstrebt. Auf der Webseite sammelklagen.de hat die Verbraucherzentrale weitere Sammelklagen aufgelistet, denen Du Dich anschließen kannst. Dort werden auch die Vorteile dieses rechtlichen Instruments erklärt.
Der größte Vorteil ist wohl, dass Du Dich nach einem Schaden nicht direkt mit einer Klage befassen musst, denn das ist kompliziert. In aller Regel bräuchtest Du dafür nämlich einen Anwalt und wenn Du ohne Anwalt klagen willst vor allem viel Zeit. Zudem ist das Prozessrisiko durch die Sammelklage gering. Die Anmeldung ist kostenfrei. Alle damit verbundenen Kosten beim Verfahren gegen Vodafone trägt der klagende Verband. Du musst Dir also keine Sorgen machen, dass Du im Falle eines Verlusts des Verfahrens die gegnerischen Anwälte bezahlen musst.
Die Sammelklage ermöglicht auch einen Vergleich für alle Geschädigten. Dafür müssen dann 70 Prozent einem Vergleich zustimmen.
Der Abgasskandal sorgte für einfacher durchzusetzendes Recht
Entstanden ist die Art der Sammelklage, die der vzbv bisher nutzte, in Deutschland übrigens durch den Dieselskandal. Der sorgte für eine starke Belastung der Gerichte, weil zahlreiche Geschädigte ihr Recht erstreiten wollten. Auch für die Rechtsschutzversicherungen war das eine Belastungsprobe.
Im Zuge dessen wurde die Musterfeststellungsklage eingeführt, die allerdings einen weiteren Schritt erfordert, um die Schadenssumme festzustellen. Bei der Abhilfeklage gegen Vodafone wird das im Falle eines Sieges vor Gericht nicht notwendig sein. Die Sammelklage ist tatsächlich nur ein Oberbegriff, der aber den meisten geläufig sein sollte. Damit so eine Klage von einem „besonders qualifizierten“ Verbraucherverband eingereicht werden kann, braucht es mindestens 50 Geschädigte. Laut vzbv braucht es diese Anzahl an Geschädigten innerhalb von zwei Monaten, damit eine Klage zulässig ist.
Wenn Du Dich tiefer gehend dafür interessierst: Das Bundesjustizamt erklärt die Klageverfahren ebenfalls ausführlich und führt eine eigene Liste, die das Thema der Musterfeststellungsklagen abdeckt.
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