USB-Netzteile sollen EU-Logo mit Wattangabe bekommen
Die News in der Kurzübersicht
- Bisher muss kein deutlich erkennbarer Wattwert auf USB-C-Netzteilen zu sehen sein.
- Die EU will das mit einer Regulierung bald ändern.
- Mit einer Werbekampagne will das USB-Forum auf die Wichtigkeit der Zertifizierung aufmerksam machen
Wenn Du ein USB-C-Netzteil kaufst, dann ist nicht immer auf den ersten Blick klar, wie viel Leistung es bietet. Die EU will das besser erkennbar machen, wie das USB Implementers Forum (USB IF) Handyhase in Barcelona sagte. Auf dem Netzteil soll dann klar erkennbar sein, ob das Netzteil beispielsweise 65, 100 oder 140 Watt liefern kann. Die Vorgabe soll, wenn alles nach Plan läuft, ab dem dritten Quartal 2025 gelten.
Für Dich hat das gewisse Vorteile, denn bisher gab es keinen Zwang, die Wattangabe leserlich auf das Netzteil zu schreiben. Hersteller wie Apple nutzen das aus und schreiben die Angaben sehr klein und mitunter mit grauer Schrift auf weißem Grund auf die Netzteile. Schick für das Design, aber unpraktisch in der Wühlkiste. Der geringe Kontrast erschwert Dir, herauszufinden, was das Netzteil kann.
Das Logo ist noch nicht final. Das für den USB-Standard verantwortliche USB-Forum hat aber bereits einen Entwurf gesehen und beschrieb es als EU-Sterne mit einem Blitzsymbol in der Mitte sowie einer Wattangabe. Der Entwurf gibt auch vor, dass das Logo eindeutig lesbar sein soll. Es darf also nicht als Minilogo auf dem Netzteil landen.
Zwischen der EU und dem USB-Forum gab es diesbezüglich auch einen guten Austausch, wie das Forum sagte. Das Forum ist zwar eigentlich gegen eine verpflichtende Nutzung von USB-C, arbeitet aber trotzdem mit Regulierern auf technischer Ebene zusammen. Insbesondere, da die EU hier als Vorbild agiert. Südkorea und seit Kurzem auch Saudi Arabien nutzen die Vorlage der EU etwa, um in ihren Ländern USB vorzuschreiben.
USB-Logos gibt es auch vom USB-Forum
Das USB IF hat eigentlich selbst Logos. Doch diese eindeutigen Logos müssen Hersteller nur anbringen, wenn sie das Netzteil zur Zertifizierung einreichen. Um die Zertifizierung und damit auch qualitativ hochwertige Netzteile zu fördern, hat das USB-Forum deswegen auch eine deutsche Webseite aufgesetzt, die die Vorteile der Zertifizierung erklärt. Außerdem siehst Du dort, wie korrekt beschriftete Netzteile auszusehen haben.
Dass Hersteller ihre Netzteile und Kabel manchmal nicht zur Zertifizierung einreichen, liegt laut dem USB-Forum weniger an den Kosten und dem Aufwand, sondern daran, dass sie wahrscheinlich den Anforderungen nicht genügen. Eine Ausnahme ist Apple, das Unternehmen zertifiziert aus Prinzip seine USB-Netzteile und Kabel nicht. Sie müssten dann nämlich Logos anbringen. Dank der EU wird sich das bald ändern.
Der Aufwand für eine Zertifizierung ist trotzdem nicht ganz ohne. Wenn ein Hersteller sein Kabel zertifizieren lässt, dann schickt er zwischen 75 und 100 Kabel an ein Labor, das mit dem USB-Forum arbeitet. Das Labor stellt dann alles Mögliche mit diesen Kabeln an, um herauszufinden, ob sie von guter Qualität sind. Viele Tests zerstören das Kabel. Auch ein automatisiertes Ein- und Ausstecken wird getestet. Das wird tatsächlich 10.000 Mal durchgeführt und danach ist der Stecker hoffentlich noch in Ordnung, damit das Kabel eine Zertifizierung bekommt.
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