Telekom-Mobilfunkdrohne: Fliegende Antenne sorgt für besseren Empfang

Aus größer Höhe versorgt die Telekom-Mobilfunkdrohne Gebiete mit hohen Datenraten. (Bild: Deutsche Telekom)
Die Deutsche Telekom zeigt auf dem kommenden Mobile World Congress (MWC) in Barcelona, wie sie mit Drohnen für besseren Mobilfunkempfang sorgen will. Die fliegenden Antennen sollen dort zum Einsatz kommen, wo Bodenantennen nicht verfügbar sind oder nicht ausreichen. Das betrifft etwa Katastrophengebiete und Großevents. Einen Testlauf haben die fliegenden Antennen bereits erfolgreich absolviert. Beim Skilanglaufrennen „Jizerská 50“ in Tschechien lieferten sie sowohl den Sportlerinnen und Sportlern als auch einem großem Publikum stabile, hohe Datenraten für Smartphones und andere mobile Geräte.
Das kann und bringt die Telekom-Mobilfunkdrohne
In Tschechien folgt die Antenne in 2,3 Kilometern Höhe. Sie war auf einer Drohne vom Typ Primoco One 15 der tschechischen Spezialfirma Primoco UAV montiert. Bei ihrem ersten Einsatz versorgte das mehrere Meter große Fluggefährt bei günstigen Wetterbedingungen vier Stunden lang einen ansonsten unversorgten, sechs Kilometer langen Abschnitt der Rennstrecke.

Spezialisten steuern die „fliegende Antenne“ aus einem Fahrzeug heraus. (Bild: Deutsche Telekom)
Während des Einsatzes entlang des 50-Kilometer-Hauptlaufes lieferte die Mobilfunksender-Drohne den rund 4.460 Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen eine Netzverbindung mit hohen Geschwindigkeiten. Das Downloadtempo betrug bis zu 95 Mbit / s und der Upload bis zu 34 Mbit/s. Je nach Szenario ist auch mehr drin, bis zu 200 Mbit/s im Download und 75 Mbit/s im Upload. Der mobile Sender kann sowohl ins Kernnetz am Boden als auch zu Satelliten funken. Zu gleicher Zeit kann er bis zu 1.200 Nutzerinnen und Nutzer versorgen.
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Alternative zum Mobilfunkmast to go
Dass die Telekom für diesen Einsatzzweck keine extra Funkmasten auf dem Boden installieren brauchte, war von Vorteil. Denn das Rennen führt durch ein Landschaftsschutzgebiet. Mit Baumaßnahmen dort einzugreifen, ist nicht vorgesehen. Auch für schwer zugängliche Gebiete, etwa stark bergige oder bewaldete Regionen, sind fliegende Antennen praktischer als welche auf dem Boden installieren zu müssen. In Krisensituationen ist es womöglich gar nicht machbar, Infrastruktur aufzubauen. Das gilt etwa, wenn Gebiete überschwemmt werden, von Erdbeben geschüttelt sind oder wegen Bränden nicht erreichbar sind.

Die verwendete Drohne vom Typ Primoco One 150 kann bis zu 1200 Menschen gleichzeitig mit Mobilfunk versorgen. (Bild: Deutsche Telekom)
Für solche Einsätze ist die Telekom-Mobilfunkdrohne eine Alternative zum Mobilfunkmast to go. Das ist eine fahrbare Antenne, die der Netzbetreiber auf Großevents mit weniger widrigen Umständen verwendet, etwa auf Festivals.
Über diese außergewöhnlichen Ereignisse hinaus gibt es vorerst keine Pläne, mit den Drohnen das normale Mobilfunknetz zu ergänzen. Wenn Du also an Deinen häufigen Aufenthaltsorten keinen oder schlechten Empfang hast, wird Dir die fliegende Antenne nicht zur Hilfe eilen.
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