Gamer im Fokus des Providers

Zocker als Zielgruppe? Telekom startet 5G-Standalone für Privatkunden

Nach Vodafone hat nun auch die Telekom 5G-Standalone bundesweit eingeschaltet - im Prinzip. Denn auch hier gibt es zahlreiche Einschränkungen und effektiv nutzen können die neue Option nur wenige. Zudem wählt die Telekom einen etwas ungewöhnlichen Ansatz der Vermarktung.
Exemplar eines mobilen Mobilfunkmasts auf einem Messestand der Telekom

Auf dem MWC 2024 zeigt die Telekom eine neue Version ihres Mobilfunkmast to go. (Bild: Telekom)

Jetzt ist es auch bei der Telekom so weit: 5G-Standalone ist für die Privatkundschaft verfügbar. Hierbei wird die Mobilfunkverbindung ohne Hilfe des LTE-Netzes realisiert. Resultat sind unter anderem extrem niedrige Pingzeiten. Dieses Alleinstellungsmerkmal nutzt die Telekom für eine interessante Zielgruppenansprache. Erst kürzlich hatte Vodafone 5G-Standalone für alle eingeführt.

Zocker statt Facharbeiter! Telekom will vor allem Gamer ansprechen

Wenn bislang über 5G-Standalone diskutiert wurde, dann zumeist im Kontext vernetzter Industrieanlagen oder separater Campusnetze, die große Firmenkunden für ihre Standorte errichten können. Das war auch lange der einzige Weg, um 5G-Standalone bei der Telekom zu realisieren, auch wenn schon länger bekannt war, dass die Nutzung für Privatkunden im Herbst dieses Jahres kommen sollte. Jetzt ist sie da und überraschend zielt sie plötzlich auf eine ganz andere Gruppe.

Im Fokus stehen nun vor allem Gamer, deshalb heißt es bei der Telekom nun auch „5G+ Gaming“. In der Tat profitieren Onlinespiele deutlich von den extrem niedrigen Latenzen, die 5G-Standalone verspricht. Das kann tatsächlich über Erfolg oder Scheitern bei einem Match entscheiden. Die Frage ist, ob die Telekom das Kundenpotenzial für diese Option in diesem Dienstsegment richtig eingeschätzt hat.

Passionierte Gamer gehen ihrem Hobby in der Regel an einem gut ausgestatteten PC oder einer Konsole nach. Dabei kann zwar auch ein mobiler Hotspot zum Einsatz kommen, der Standard-Usecase ist es aber wohl eher nicht. Andererseits ist das Gaming am Smartphone anders geartet als das heimische Zocken, für Handy-Games dürfte 5G-Standalone eher selten spielentscheidend sein.

5G-Standalone mit vielen Einschränkungen

Telekom 5G-Standalone Bedingungen

Die Telekom zeigt hier, was Du für 5G-Standalone brauchst oder auch tun musst. (Bild: Telekom)

Und auch bei der Telekom gibt es die vielen bekannten Einschränkungen, für die 5G-Standalone derzeit in allen deutschen Netzen bekannt ist. Eher sollte man wohl fragen, wer die neue Option überhaupt nutzen kann. Das sind nämlich aktuell nur Nutzende eines Samsung Galaxy S24 Ultra mit entsprechender SIM-Karte der Telekom. iPhones und überhaupt alle anderen Endgeräte bleiben noch draußen. Auf diesen Geräten kann die Option überhaupt nicht gebucht werden.

Neuer Spielspaß ist kostenlos

Immerhin: 5G-Standalone ist kostenlos, zumindest für den Moment. So kann die Technik über die MeinMagenta-App im MagentaMoments-Bereich, dem Treueprogramm für Privatkunden, gebucht werden. Zudem müssen die Hardwarevoraussetzungen stimmen und obendrauf ist zuvor sogar noch eine Postleitzahlenabfrage erforderlich. Sollte der Dienst im eigenen Aufenthaltsbereich nicht verfügbar sein, gibt es ihn auch nicht. Bundesweit ist also doch noch nicht ganz bundesweit.

Kostenlose Spiele-Titel als Beigabe

Ab sofort kann die Option bis zum 30. April gebucht werden, sie ist kostenlos und enthält zudem ein Abo des Spiele-Streamingdienstes Sora Stream, zu dessen Katalog zählen Titel wie Fort­nite, PUBG und 9 Years of Shadows. Regulär kostet das Abo 9,99 € monatlich, nach dem Aktionszeitraum fällt diese Gebühr zwar an, die Buchung kann aber gekündigt werden und das 5G-Standalone bleibt weiter kostenlos erhalten.

Wann allerdings dieser Netzmodus tatsächlich flächendeckend und für Endgeräte ohne weitere Voraussetzungen genutzt werden kann, ist weiter offen. Derzeit ist nur eine kleine Anzahl speziell vorbereiteter Smartphones, vorwiegend von Samsung, dafür geeignet. Das liegt zum Teil an den Netzbetreibern, teilweise aber auch an den Herstellern. Es ist etwa nicht verständlich, warum iPhones für diese Spielart bislang grundsätzlich nicht nutzbar sind.

bc67e0cf97ca405cb5347d6077496c59
Profilbild von Roman van Genabith
Roman ist Journalist in Bielefeld und schreibt seit etwa zehn Jahren zu Themen aus den Bereichen Technologie und Gadgets. In den letzten Jahren lag sein Schwerpunkt auf den Produkten und Diensten von Apple.

Kommentar verfassen

Hinweis: Beiträge werden vor Veröffentlichung von der Redaktion geprüft.
Name
E-Mail
optional, wird nicht veröffentlicht

Mit Absenden des Formulars akzeptiere ich die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen.

Newsletter abonnieren

*“ zeigt erforderliche Felder an

Einfach E-Mail-Adresse eintragen und wir halten Dich zu den besten Deals & News auf dem Laufenden
Datenschutz*
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.