Starlink gibt Details zu LTE-Telefonie mit Satelliten bekannt
Starlink hat eine Roadmap für die Einführung der sogenannten Direct-to-Cell-Technik bekannt gegeben. Mithilfe dieser Technik kannst Du Dich mit Deinem Smartphone in einen Satelliten einbuchen statt in einen Mobilfunkturm, der möglicherweise in Deiner Umgebung fehlt. Sofern es freie Sicht zum Himmel und zu einem entsprechenden Satelliten gibt, ist das eine Möglichkeit, mit einem bestehenden Smartphone Kontakt mit anderen aufzunehmen.
Vor allem ist das deutlich billiger als klassische Satelliten-Telefone von Iridium, Thuraya und Co. Dort befindet sich schon das Mobilfunktelefon oft in sehr hohen Preisregionen und die Tarife sind sehr teuer. Zwar gibt es zu den Starlink-Tarifen noch keine Informationen, doch es ist davon auszugehen, dass sie bezahlbarer werden als klassische Satellitentelefone, zumal hier ein Massenmarkt angesprochen wird.
Erst SMS, dann Telefonate
Los geht es im Jahr 2024 mit ersten Partnern. Dann soll es möglich werden, Kurznachrichten per SMS über Satelliten zu verschicken. Das ist zwar nur eine Basisfunktion, doch beim Wandern in Mobilfunklöchern eine sehr willkommene Lösung, um mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben. Egal, ob abseits der Zivilisation bei einer Wanderung im Landesinneren von Island, in einem ungünstigen Tal oder in einer mobilfunktechnisch schlecht versorgten Region in Deutschland.
Weitere Funktionen soll es dann ab 2025 geben. Dazu gehört etwa die Möglichkeit, über Satelliten zu telefonieren. Auch das Surfen im Netz wird möglich werden. Wobei es hierzu noch keine genauen Angaben gibt. Allgemein wird hier eine Basiskommunikation erwartet. Allzu aufwendige Webseiten könnten schon problematisch werden.
Dazu kommen Funktionen für Geschäftskunden, die etwa einen IoT-Dienst (Internet of Things) benötigen. Denkbar ist etwa eine Anbindung von Windrädern auf hoher See über eine Starlink-Verbindung per LTE.
Alle LTE-Smartphones sollen funktionieren
Die Technik soll mit jedem beliebigen LTE-Telefon funktionieren. Laut Starlink muss nicht einmal die Firmware der Geräte angepasst werden. Sprich die Smartphones „denken“, sie würden sich mit einem ganz normalen LTE-Mobilfunkturm verbinden.
Dafür sind auf den Satelliten laut Starlink eNodeB-Modems installiert, die sich wie Mobilfunktürme verhalten. Starlink verspricht zudem auch eine gewisse Unabhängigkeit zu Bodenstationen, denn die Satelliten können untereinander per Laser kommunizieren. Das ist insbesondere für die Abdeckung großer Wasserflächen oder der Pole von Relevanz. Fehlt eine Bodenstation, wird das Signal zum nächsten Satelliten geschickt, der im Kontakt zu einer Bodenstation ist. Dabei sind auch mehrere „Hüpfer“ von Satellit zu Satellit denkbar.
Derzeit listet Starlink sechs Partner auf, die ihrer Kundschaft weltweite Konnektivität bieten können. Dazu gehört auch T-Mobile USA. Die Kooperation hatte die Deutsche Telekom bereits letztes Jahr auf dem Mobile World Congress vorgestellt. In Europa gibt es aber, abseits von Salt in der Schweiz, keinen Kooperationspartner. Dazu kommen Optus in Australien, One NZ in Neuseeland, Rogers in Kanada und KDDI in Japan.
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