Spionage-Apps: So wehrst Du Dich gegen neugierige Anwendungen
Spionage-Apps sind echt und können teuer werden
Das Smartphone ist mit allerlei Features ausgestattet, die den Alltag erleichtern. Im Umkehrschluss lassen sich aber viele Funktionen von Cyberkriminellen ausnutzen. Sehen wir uns die potenziellen Schwachstellen des Mobiltelefons genauer an. Folgende Komponenten sind besonders kritisch bei Sicherheitslücken:
- GPS-Chip (Standortbestimmung)
- Frontkamera / Hauptkamera
- Mikrofon
Den GPS-Chip brauchst Du, um etwa eine Navigation mit dem Handy zu vollziehen oder digital die Gegend zu erkunden. Er ermittelt dafür deinen Standort. Die Frontkamera für Selfies und die Hauptkamera für Schnappschüsse sind selbsterklärend. Für Social-Media und Erinnerungen sind die kleinen Knipsen kaum noch wegzudenken. Ohne Mikrofon wäre wiederum das Telefonieren unmöglich.
All diese Kernelemente moderner Smartphones haben ihre Daseinsberechtigung. Jedoch solltest nur Du bestimmen, welche App sie zu welchem Zeitpunkt nutzen darf. Böswillige Anwendungen (Malware) können über die Informationen nicht nur an persönliche Daten gelangen, sondern im schlimmsten Fall Zugang zu Bankkonten erhalten. Dann werden die Spionage-Apps sehr teuer.
Besonders wissbegierige App-Kategorien
Sicher möchtest Du nicht, dass Hacker Deinen Standort erfahren, Dich oder deine Umgebung durch die Kameras ausspionieren oder einen Lauschangriff vollziehen. Deshalb solltest Du vor allem bei diesen App-Kategorien vorsichtig sein:
- Messenger
- Navigationsapps
- Fitnessapps
- Kameraapps
- Social-Media-Apps
Messenger wie WhatsApp und Signal benötigen für den vollen Funktionsumfang Zugriff auf die Kameras, den Standort und das Mikrofon. Wenn Du einem Messenger nicht traust, verweigerst Du eine Berechtigungsanfrage. Navigationsapps brauchen zwingend den Standortzugriff. Willst Du aber zum Beispiel Google Maps nur zum Stöbern auf der Karte nutzen, kannst Du die Berechtigung ablehnen.
Fitnessapps sind oft mit Smartwatches verbunden. Sie zeichnen Deine Gesundheitsdaten, Deinen Schlaf und Deine Bewegungen auf. Für manche Aktivitäten wird zudem der Standort protokolliert. Schalte den Standortzugriff ab, wenn Du ihn nicht dringend brauchst. Kameraapps funktionieren nicht ohne Kamerazugriff. Installiere nur seriöse Exemplare aus Google Play oder App Store.
Fest für Spionage-Apps: Social-Media
Die sozialen Medien sind Fluch und Segen zugleich. In Instagram, TikTok, Facebook, X und Co. erfährst Du das Neueste über Deine Lieblingsprominenten. Was Du selbst veröffentlichst, solltest Du aber ganz genau überlegen. Datenkraken von Firmen stürzen sich auf jeden Beitrag. Du wirst analysiert, damit ein Profil für Werbezwecke erstellt werden kann.
Außerdem werden gerne private Details weiterverkauft. Generell solltest Du nur auf Social-Media aktiv sein, wenn Du Dir diesen Gefahren bewusst bist. Zugriff auf die Kamera für Fotos und Videos sowie das Mikrofon und den Standort wollen die Anwendungen ebenfalls. Entscheide vorsichtig, welchen Social-Media-Apps Du welche Zugriffe erlaubst.
Diese fünf Apps solltest Du unbedingt meiden
Nachdem wir Dich über die Schwachstellen und die Kategorien aufgeklärt haben, kommen wir nun zu den eindeutigen Übeltätern. Während Dir seriöse Anbieter trotz ihrer Neugier nicht schaden wollen, haben die folgenden Spionage-Apps nur Böses im Schilde:
- SuperVPN
- Noizz
- Fake-ChatGPT-Apps
- Essential Horoscope
- UC Webbrowser
An dieser Stelle ein Danke an unsere Kollegen von FutureZone für das Auffinden der Übeltäter. SuperVPN wurde als gefährlich und unzuverlässig eingestuft. Außerdem kommuniziert die Software besorgniserregend nach China. Eine Deinstallation wird angeraten. Noizz kann wiederum Daten von Anwendern stehlen und sie an einen Server weiterleiten.
ChatGPT solltest Du nur im Original installieren. Unseriöse Variationen wollen Dich in eine teure Abofalle locken. Besonders schlimm ist Essential Horoscope. Die Malware Xamalicious kann die Kontrolle über Dein Handy übernehmen. Der Internetbrowser UC Webbrowser wäre an sich nicht schlecht. Leider sind die Datenübertragungen aber nicht ausreichend geschützt.
Berechtigungen auf dem Handy verwalten
Du kannst Berechtigungen für den Zugriff von Apps auf den Standort, die Kamera, das Mikrofon und weitere Kriterien sowohl auf Android als auch auf iOS gezielt festlegen. Bei Android hängt es von der Benutzeroberfläche des Herstellers ab, wo Du die Optionen findest und wie die Menüs dafür aussehen. Auf den neueren iPhones sind die Einstellungen stets an gleicher Stelle.
- Meistens musst Du unter Android in Datenschutz / Berechtigungsverwaltung nachsehen (siehe Screenshot)
- Unter iOS ist der Pfad immer über Einstellungen / Datenschutz und Sicherheit
Schaue am besten vor der Installation von Anwendungen die Kommentare an, um zu überprüfen, ob es sich um Spionage-Apps handelt.