Preistrends, Kaufkriterien & App-Lieblinge

Smartphone-Markt 2024: Günstigere Geräte, mehr Geld für Apps

Was Handys nur noch kosten dürfen und wie viele Apps die Deutschen im Schnitt installieren, enthüllt eine Studie zum Smartphone-Markt 2024.
Hand tippt auf App-Symbole auf einem Smartphone

Die Deutschen möchten weniger Geld für Smartphone-Hardware bezahlen, geben aber gern mehr für Apps aus – das sind Trends im Smartphone-Markt 2024 (Bild: Rob Hampson / Unsplash)

Geht es Dir auch so? Wir von Handyhase lieben Smartphones. Und in diesen Tagen sogar noch mehr als sonst. Denn der März 2024 ist der Themenmonat Smartphone bei uns! Eine ideale Gelegenheit, um Antworten auf wichtige Fragen zum Leben mit Smartphones zu geben.

Etwa dazu, was Smartphones kosten dürfen, welche Kaufkriterien den Ausschlag geben und wie viele installierte Apps eigentlich normal sind und einiges mehr. Bei der Beantwortung helfen uns die Fachleute des Digitalverbands Bitkom, der kürzlich eine Bestandsaufnahme zum Smartphone-Markt 2024 erstellt hat.

Wie viele Smartphones werden jährlich verkauft?

  • Hast Du Dir in den ersten drei Monaten des Jahres ein neues Mobiltelefon gekauft, ist es eines von insgesamt 21,8 Millionen fabrikfrischen Geräten, die laut Bitkom der Smartphone-Markt 2024 in neue Hände bringt. Das sind 8,4 Prozent mehr Smartphones als im Jahr 2023 (20,1 Millionen Stück) verkauft wurden.
  • Wie viel Geld ist dieser Haufen Technik eigentlich wert? Ganze 11,4 Milliarden Euro setzt die Mobilfunkbranche in diesem Jahr mit den Geräteverkäufen um – die gleiche Summe wie im Vorjahr. Klingt nach richtig viel und ist es auch. Aber es handelt sich um keinen Rekord. Der wurde in Deutschland im Jahr 2016 erzielt. Der damalige Absatz laut Statista: 26,2 Millionen verkaufte Smartphones innerhalb von zwölf Kalendermonaten.

Wie viel kostet ein gutes Smartphone im Durchschnitt?

Die gute Nachricht: Die Geräte werden günstiger, zumindest rechnerisch. Denn der Durchschnittspreis pro Smartphone sinkt in diesem Jahr, prognostiziert der Bitkom.

  • Wurden 2023 im Schnitt 567 Euro je Smartphone ausgegeben, sind es 2024 nur noch 523 Euro – also 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr, sagen die Fachleute.
  • Warum ist das so? Weil es auf dem Smartphone-Markt 2024 immer mehr günstige Modelle im Einstiegs- und Mittelklasse-Bereich gibt, für die sich Handy-Fans entscheiden. Solche Geräte sind nämlich gut genug für alles, was man im Alltag mit einem Smartphone macht. Die höhere Zahl an verkauften Niedrigpreis- und Mittelklasse-Geräten wirkt sich stark auf die generelle Smartphone-Preisentwicklung aus. Sie senkt den Durchschnittspreis, den ein Exemplar statistisch gesehen kostet.
  • Dass dieser Wert nicht noch viel niedriger ist, liegt daran, dass auch gleichzeitig sehr hochwertige und teure Top-Smartphones beliebt bleiben.

Geht es noch günstiger? Kommt drauf an.

  • Im Durchschnitt wollen Nutzerinnen und Nutzer viel weniger für ihren nächsten Kauf bezahlen, als ein Top-Smartphone kostet – nämlich maximal 241 Euro. Im Jahr 2023 waren es 238 und 2022 232 Euro, so der Bitkom.
  • Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) möchte nicht mehr als 100 Euro für das nächste Handy ausgeben. Das ist auch problemlos möglich – wie unser Ratgeber zu Handys für unter 100 Euro zeigt.
  • Gehörst Du zu den 29 Prozent die bereit sind, zwischen 100 und 299 Euro auszugeben? Dann wirf doch einen Blick auf unseren Ratgeber zu Handys unter 300 Euro.
  • Vielleicht bist Du aber auch Teil der 13 Prozent, die zwischen 300 und 499 Euro im Budget haben. Ist diese „goldene Mitte“ Dein Ziel, dann hilft Dir dieser Ratgeber zu Handys bis 500 Euro, ein passendes Modell zu finden.
  • Fast jeder und jede Fünfte (18 Prozent) erklärt, mehr als 500 Euro für das nächste Smartphone auf den Tisch legen zu wollen. An deine Hände lässt Du nur die schnellsten, edelsten und am umfangreichsten ausgestatteten Modelle? Dann findest Du in der Handyhase-Bestenliste für Top-Smartphones das richtige Gerät für Dich.

Was ist beim Smartphone-Kauf das wichtigste Kriterium?

Außer dem Preis gibt es technische Aspekte, die Du berücksichtigen kannst. Du brauchst Inspiration, worauf Du achten solltest? Auf folgende Auswahlkriterien legen Kaufinteressierte im Smartphone-Markt 2024 wert.

  • Das Display spielt die größte Rolle. 98 Prozent achten auf robusteres Bildschirmglas. 95 Prozent ist die Bildschirmqualität wichtig. Die Displaygröße zählt für 77 Prozent. Worauf kommt es dabei an? Tipps zu guten Handy-Displays verrät das Smartphone-Display-Lexikon.
  • Dahinter folgt der Wunsch nach einer langen Nutzungsdauer: 96 Prozent achten auf eine lange Akkulaufzeit. Du auch? Hier gibt es Tipps zu den besten Handys mit hoher Akkuausdauer.
  • 92 Prozent legen besonderen Wert auf die Größe des Speicherplatzes.
  • Eine langfristige Versorgung mit Updates steht bei 87 Prozent hoch im Kurs. Das Gleiche gilt für die Kameraqualität. Die laut unserer Einschätzung besten Kamera-Handys findest Du hier.
  • Ja klar, Image und Look müssen natürlich auch stimmen. Fast zwei Drittel (64 Prozent) achten auf die Marke – und jeder und jede Zweite auch auf die Farbe des Geräts (52 Prozent).
Handy-Displays

Gute Handy-Displays sind im Smartphone-Markt 2024 für die meisten Menschen das wichtigste Auswahlkriterium beim Gerätekauf. (Bild: Handyhase.de)

Wie lange hält ein Smartphone?

Kürzlich ergab ein Tischgespräch im Kreis der Handyhase-Redaktion, dass manche von uns privat trotz großer Freude an neuster Technik keine aktuellen Modelle, sondern drei bis vier Jahre alte Smartphones immer noch gut und gern nutzen. Geht es Dir genauso, bist Du in guter Gesellschaft. Handys sind so ausgereift, dass sie technisch immer länger alltagstauglich bleiben. Daher haben die Menschen in Deutschland ihre Smartphones auch länger als früher in Gebrauch, zeigt die Bitkom-Studie zum Smartphone-Markt 2024.

  • Nur noch 43 Prozent der Befragten haben ein Modell, das weniger als zwölf Monate alt ist. Das Neueste zu haben, verliert an Bedeutung. Früher war es wichtiger. 2023 war dies noch bei 55 Prozent der Fall und 2022 sogar bei 60 Prozent.
  • Ungefähr ein Viertel (27 Prozent) hat das eigene Handy bereits zwei Jahre oder länger in Gebrauch. Das ist als in den Vorjahren, als es 23 Prozent (2023) und 16 Prozent waren (2022).
  • Aktuell sind Smartphones durchschnittlich 17,5 Monate als.

Die Erfahrung von Handyhase zeigt: Manche Top-Smartphones haben so viele Leistungsreserven, dass Du auch nach vier bis sechs Jahren keine Qualitätseinbußen im Alltag feststellst.

Kann man heute noch ohne Handy leben?

Du und Dein Smartphone, ihr seid unzertrennliche BFF? Damit bist du nicht allein. Für 83 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer eines Smartphones ist Leben ohne das Gerät nicht mehr vorstellbar, fand der Bitkom heraus. Was schweißt Mensch und Technik derart zusammen?

  • 71 Prozent der Befragten fühlen sich mit einem Smartphone sicherer im Alltag.
  • 55 Prozent könnten ohne Smartphone viele wichtige Kontakt nicht aufrechterhalten.
  • Außerdem dient der Mini-Computer für die Hosentasche auch als Wissenszentrale und Zugang zum Weltgeschehen: Laut eigener Einschätzung wüsste knapp die Hälfte (48 Prozent) der vom Bitkom Befragten ohne ein Handy nicht, was rund um den Globus los ist.

Es kann aber auch ein „zu viel“ an Smartphone-Nähe geben.

  • 63 Prozent würden ihr Mobilgerät gern weniger nutzen, doch der Verzicht fällt oft schwer.
  • Bei mehr als jedem und jeder Dritten (39 Prozent) führt der als zu häufig wahrgenommene Handy-Gebrauch immer wieder zu Zwist im Freundes- und Familienkreis.

Du brauchst mal eine Auszeit? Unsere Tipps fürs Smartphone-Fasten und eine Checkliste für Anhaltspunkte auf Handy-Sucht bieten Dir Denkanstöße.

Für was wird das Handy am meisten genutzt?

„Es gibt für alles eine App.“ Dieser betagte Werbespruch ist auch im Smartphone-Markt 2024 eine gefühlt unumstößliche Wahrheit. Denn Apps oder Web-Apps übernehmen auf Smartphones im privaten Alltag viele Aufgaben und ersetzen viele herkömmliche Geräte.

  • Am häufigsten kommen Handys über alle Nutzerinnen und Nutzer hinweg für Fotos zum Einsatz. Zwei Drittel (67 Prozent) der vom Bitkom Befragten haben ihre herkömmliche Kamera durch Foto-Apps auf dem Mobiltelefon ersetzt.
  • Auf fast ebenso viele Menschen (66 Prozent) trifft das in Bezug auf ihren Wecker zu.
  • 41 Prozent ersetzen das Festnetztelefon durch ihr Smartphone – auch wenn es weiterhin gute Gründe gibt, beides zu behalten.
  • 39 Prozent haben ein klassische Navigationsgerät zu Gunsten von Navi-Apps auf Smartphones aussortiert.
  • 31 Prozent buchen Fahrkarten für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr per Handy statt am Automaten.
  • Ebenfalls immer öfter ersetzen Apps und Funktionen auf Smartphones Dinge wie Taschenlampe (26 Prozent), Radio (21 Prozent), Armbanduhr (15 Prozent), Scanner (6 Prozent) und das Babyfon (2 Prozent).
  • Selbst am Autoschlüssel rüttelt das Smartphone. 2 Prozent schließen das Fahrzeug per App auf.

Gute mobile Apps für Android und für iOS lassen sich Smartphone-Fans etwas kosten. Wohl rund 2,24 Milliarden Euro werden sie für mobilen Anwendungen in 2024 ausgeben, zwei Prozent mehr als im Vorjahr, lautet die Prognose des Bitkom.

Ordner für Foto-Apps auf einem iPhone

Foto-Apps statt normaler Kamera – der Trend, zum Smartphone zu greifen und den herkömmlichen Apparat auszusortieren, hält weiter an. (Bild: Handyhase / Michael Spieler)

Wie viele installierte Smartphone-Apps sind normal?

Wenn es schon „für alles eine App“ gibt, warum dann nicht auch „alle“ nutzen? Die durchschnittliche Anzahl an Apps auf den Smartphones der Deutschen nimmt jedenfalls zu. Das ist ein weiterer Trend des Smartphone-Markts 2024.

  • Im Schnitt werden derzeit auf privat genutzten Smartphones durchschnittlich 37 Apps zusätzlich zu den bereits vorinstallierten Apps eingerichtet. Je jünger der Mensch vor dem Screen, desto mehr Apps sind es.
  • Die größten „Heavy User“ sind Jüngere. Die 16- bis 29-Jährigen haben durchschnittlich 56 Extra-Apps installiert. (2023: 42 Apps).
  • Die 30- bis 49-Jährigen nutzen durchschnittlich über 41 zusätzliche Apps, während es im Vorjahr 33 Anwendungen waren.
  • Die 50- bis 64-Jährigen richten über die vorinstallierten Apps hinaus im Schnitt 30 weitere Anwendungen (2023: 27) ein.
  • Die Generation 65+ tobt sich etwas weniger in den Download-Läden aus. Sie hat 18 mobile Anwendungen extra installiert (2023: 19).

Der Autor dieses Artikels hat übrigens die erschreckende Zahl von 145 Apps installiert. Aber wenn Du seine Altersgruppe wissen willst, musst Du schon selbst googlen. 🙂

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Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine.

Foto: Daniel Kunzfeld

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