Freiwilliger Einblick in das Girokonto

Schufa will über automatische Negativ-Auskunft informieren und verlangt Kontoeinsicht

Die Auskunftei Schufa will künftig per App automatisch über Negativ-Einträge informieren. So kannst Du besser nachvollziehen, warum eine Ratenzahlung oder ein Kredit nicht bewilligt wurden. Skepsis weckt hingegen der Kontoeinblick.
Die Schufa hat besondere Pläne für ihre App

Die Schufa hat besondere Pläne für ihre App (Bild: Pixabay @Vi5-a-Vi5)

Mehr Transparenz bei der Schufa

Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa, ist das Zünglein an der Waage bei den meisten Bonitätsprüfungen. Egal ob ein neues Auto, eine Eigentumswohnung, ein Handyvertrag oder ein teures Smartphone wie das iPhone 14 Pro Max finanziert werden sollen.

Häufen sich ausstehende oder verspätete Zahlungen, beeinträchtigt das Deinen Schufa-Score. Wie Du dennoch an einen Handyvertrag trotz schlechter Schufa kommst, haben wir ja bereits erläutert.

Demnächst sollst Du über die App Bonify kostenlose Einblicke in die Bewertung erhalten. Wie die Zeit (via faz) erfahren hat, ist überdies eine automatische Benachrichtigung bei negativen Einträgen geplant. Um die kostenlose Datenabfrage nutzen zu können, musst Du Dich bei der Bonify-App registrieren. Bis zum Jahresende sollen die neuen Funktionen zur Verfügung stehen.

Schufa erbittet Kontoeinsicht

Ab 2024 kannst Du der Schufa über die Handy-Anwendung auch Zugriff auf die eigenen Girokonto-Daten gewähren. Schufa-Chefin Tanja Birkholz ist sich bewusst, dass dieser Einblick für Skepsis sorgt. Es werde „nur ums Einkommen“ gehen. Andere Transaktionen, beispielsweise Spenden an Greenpeace oder an eine Partei, seien für die Bewertung irrelevant.

Wahrscheinlich fragst Du Dich jetzt, wieso Du der Schufa überhaupt eine solche Erlaubnis erteilen solltest. Die Auskunftei erklärt, dass sie mit den Informationen die Bonität besser bewerten könne. Je nachdem, wie es um Deine Finanzen bestellt ist, würde sich die Kontoeinsicht positiv oder negativ auf eine Kreditbewilligung auswirken. Der Kontoeinblick erfordert eine ausdrückliche Zustimmung.

Verbraucherschützer kritisieren die Schufa-Pläne

Wenn Du Dich beim Vorhaben der Auskunftei, Deine Banktransaktionen zu durchleuchten, unwohl fühlst, bist Du nicht alleine. Die Bürgerbewegung Finanzwende ist ebenfalls deswegen besorgt. „Mit Einblick in Kontodaten würde die Schufa noch mächtiger werden, als sie es ohnehin schon ist“, warnt Gerhard Schick, Vorstand des Vereins. Bislang hat die Auskunftei schon viele Informationen gesammelt.

Laut eigenen Angaben bilden Daten von mehr als 68 Millionen Menschen die Basis für den Schufa-Score. Am Dienstag, dem 18. Juli, will die Schufa weitere Details der App preisgeben.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

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