Anstecknadel mit Sensoren?

KI-Smartphone von Samsung: Radikal neue Bauweise geplant

Ist KI bald so schlau, dass Du kein Display mehr brauchst? Wie radikal neu ein KI-Smartphone von Samsung aussehen könnte, erfährst Du hier.
Samsung Galaxy Z Fold 6 neben Z Flip 6 - mit Vertrag in den Netzen von Telekom, Vodafone, o2 Telefónica und 1&1

So groß und starr muss ein künftiges KI-Smartphone von Samsung vielleicht nicht mehr aussehen. (Bild: Handyhase.de)

Neuartige Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) ist drauf und dran, die gängige Bedienweise von Smartphones stark zu ändern. Aber hat sie auch das Zeug, die Bauweise von Mobiltelefonen umzukrempeln? Ja, findet Samsung. Der Konzern legt bei Smartphone-KI derzeit enormes Tempo vor. Während sich die Fortschritte bei aktuellen Geräten wie dem Galaxy S24 oder dem Fold Z 6 auf Eingriffe unter der Haube beschränken, könnte eine aufgeschlaute Software bei kommenden Gerätegenerationen auch für ein ganz neues Äußeres sorgen. Das verriet jetzt ein hochrangiger Manager der für Smartphones zuständigen Abteilung MX, was für Mobile Experience („Mobile Erfahrung“) steht.

Dieses radikale Neudesign könnte ein KI-Smartphone von Samsung bieten

Laut dem Präsidenten der MX-Abteilung, TM Roh, konzentriert sich die Produktforschung- und Entwicklung seiner Teams so stark auf Smartphones mit KI-Funktionen, dass hiervon große Auswirkungen auf die ganze Gerätegattung zu erwarten seien. Das Ergebnis werden seiner Aussage zufolge Mobiltelefone sein, die „radikal anders“ als bisherige Samsung-Smartphones aussehen. Zudem würden die KI-Telefone „mobiler“ sein. Das prognostizierte Roh in einem Interview des Australian Financial Review.

Zu Details der geplanten Designänderungen äußerte der Samsung-Manager sich nicht. Roh betonte aber die zunehmende Bedeutung von Sensoren, die automatisch von Software ausgewertet werden. Das legt nahe: Menschen müssen weniger eigenhändig etwas auf dem Smartphone eingeben. In dem Fall wäre ein Display nicht mehr so wichtig. die Geräte könnten mit kleinerem oder gar ohne Display kompakter werden. Das wäre wirklich radikal anders. Der andere Teil seiner Aussage bezüglich „mobilerer“ Geräte lässt sich aber auch anders deuten: Nämlich, dass die KI-Telefone weiterhin ein großes Display behalten, das sich aber zum Beispiel mehrfach falten oder rollen ließe. Welche Relevanz KI für diese Art von Display-Bauweise haben könnte, ließ Roh offen.

Wie realistisch ist ein radikal anders gebautes KI-Smartphone von Samsung?

Noch ist so oder so ungewiss, ob die genannten Ansätze Erfolg versprechen und sich in der Praxis überhaupt durchsetzen könnten. Der jetzige Stand von KI gibt das eher noch nicht her. Das Beispiel des Humane AI Pin zeigt, dass das Konzept eines an der Kleidung ansteckbaren Geräts ohne Display, das nur auf Sensoren und Software-Automatiken reagiert, nicht alltagstauglich zu sein scheint. Die ersten Tests dieses neuartigen Produkts waren vernichtend. Ob das Projekt noch eine Zukunft hat, ist derzeit fraglich.

Außerdem: so neu ist die Idee von KI als Bedienschnittstelle zwischen Mensch und Technik gar nicht. Schon als Mitte der 2010er Jahre die Sprachassistenzen Amazon Alexa und Google Assistent auf den Markt kamen, gab es die Vision, dass man das Smartphone nur noch mit Sprachbefehlen steuert und Fingereingaben in Apps in den Hintergrund rücken. Das aber ist keine Wirklichkeit geworden. Noch ist der Bedienansatz „Mensch tippt auf App-Schaltlächen“ unverzichtbar. Die Sprachbedienung spielt derzeit nicht mehr als eine Nebenrolle.

Immerhin: Im Vergleich zur KI-Generation hinter den Sprachassistenzen hat die aktuell diskutierte Form der sogenannten generativen KI einen großen Sprung gemacht. Statt nur Sprache in Maschinenbefehle zu verwandeln, ist sie auch in der in der Lage, Kontext zu verstehen und Texte umzuformulieren oder Bilder zu erstellen.

Das ist bisher auch das, was Samsungs aktuelle Gerätegeneration mithilfe von Galaxy AI bieten hat. Die Bauweise hat das noch nicht ansatzweise geändert. Die meisten Smartphones sehen im Wesentlichen noch so aus wie Mitte der 2000er Jahre – von in der Mitte faltbaren Smartphone-Varianten abgesehen.

Samsung legt derzeit ebenso wie Google in Sachen KI ein hohes Tempo vor, hat damit einen Vorsprung vor Apple und Xiaomi. Dass aus diesem Arbeitseifer neue Hardware-Bauweisen hervorgehen, ist aber Zukunftsmusik. Somit sind TM Rohs Aussagen als Werbegetöse zu betrachten.

Wirklich nötig hat Samsung das gar nicht. Die aktuellen Top-Geräte der Marke sind nämlich bereits genau das: top. Hier findest Du ein passendes Samsung-Handy für Dich.

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Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine. (Foto: Daniel Kunzfeld)

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