Roborock Saros Z70 im Hands-on: Saugroboter räumt mit Greifarm auf
Saugroboter sind für viele Menschen ein beliebter Einstieg ins Smart Home. Denn der Vorteil liegt auf der Hand: Ganz bequem per Smartphone schickst Du die Hightech-Hilfe in den Reinigungseinsatz, anstatt selbst den Boden staubsaugen und wischen zu müssen. Neben dem Bodenputz kann ein neues Modell sogar beim Aufräumen helfen.
Auf der Technikmesse CES 2025 in Las Vegas zeigte Roborock ein neues Vorzeigegerät der Marke, das noch ein Talent mehr zu bieten hat als die derzeit besten Saug- und Wischroboter. Das Modell Roborock Saros Z70 kann einen Greifarm ausfahren, der Kleinkram beiseite räumt, um die zuvor belegte Stelle ungehindert zu säubern. Auf Wunsch bringt der Roboter die Unordnung auch in Ordnung, indem er etwa Socken zum Wäschekorb bringt.
Als weiteres Talent verfügt der Saros Z70 über ein anhebbares Gehäuse, das vier Zentimeter hohe Stufen erklimmen kann. Diese Kletterfähigkeit beherrschen auch die weiteren vorgestellten Modellvarianten Roborock Saros 10 und 10R. Im Hinblick auf Saugen und Wischen ist das Trio ohnehin stark ausgestattet.
Handyhase war vor Ort und konnte einen Eindruck vom Greifarm-Feature gewinnen. Der Ersteindruck war vielversprechend.
Roboterarm räumt sich den Weg frei
Der von Roborock OmniGrip genannte Roboterarm soll tun, was sonst Du tun musst. Durch Kleinkram verdeckte Bodenbereiche soll er freiräumen, damit er darunter putzen kann. Das ist eine Neuheit, die eine große Arbeitserleichterung verspricht. Denn bisher konnten hochwertige Putzroboter störende Hindernisse nur umkurven, aber sie nicht anheben. Die Stelle darunter blieb so lange ungeputzt, wie Du dort nicht aufgeräumt und den Roboter nicht ein zweites Mal losgeschickt hast.
Diese Arbeitsschritte soll Dir der OmniGrip abnehmen. Denn dabei handelt es sich um einen faltbaren, fünf-achsigen Roboterarm, der sich bei Bedarf aus dem Gehäuse des Roborock Saros Z70 ausklappt und darin auch wieder verschwindet.
In Las Vegas hob der Greifarm Socken hoch und deponierte sie in einem kleinen Korb. Dabei handelte es sich um eine einprogrammierte Routine auf kurzer Strecke. Frei fahren und Objekte erkennen, kann das Gerät noch nicht. Die Software muss noch reifen. Dann soll sie auch mehr beherrschen als nur Socken wegzuräumen.
Socken sind erst der Anfang
Sobald das Gerät fertig ist, aktivierst Du das Feature in der Smartphone-App des Herstellers. Darin legst Du fest, welche Objekte der Arm anheben darf und wohin er sie schleppen soll. Außer Socken erkennt das Gerät Handtücher, Taschentücher und Sandalen als wegräumbare Objekte. Roborock erklärte uns, dass der Roboter ab Werk die Gegenstände in einer Ecke des Raumes sammelt, damit er den freigeräumten Bereich ungehindert putzen kann.
Zusätzlich sollst Du dem Roboter auch beliebige andere Objekte und Ablageorte anlernen können. Bis zu 50 Kombinationen aus Gegenstand und Zielort seien möglich.
Was er hochheben kann, respektive darf, erkennt der Greifarm anhand direkt darin integrierter Sensoren und einer Kamera. Kommen ihm entdeckungsfreudige Haustiere oder Kleinkinder in die Quere, aktiviert sich laut Roborock ein Not-Stopp. So soll ein sicherer Einsatz gewährleistet sein. Eine Kamera auf dem Roboterdeckel, die nach oben schaut, achtet darauf, dass die Luft über dem Roboterarm rein ist.
Klettern kann der Roborock Saros Z70 auch
Das zweite Highlight-Feature des Roborock Saros Z70 ist ein Lift, der das Fahrwerk anhebt. Ein ähnliches Talent hat auch der Roboter vom auf der IFA 2024 vorgestellten Modell Qrevo Curv.
Dadurch kann der Saug- und Wischroboter bis zu vier Zentimeter hohe Türschwellen überwinden sowie sich von Querstangen von Tischen oder Stühlen herunter hebeln. Die meisten anderen Saugroboter können nur zwei Zentimeter hohe Hürden nehmen. Sie können daher mitunter nicht alle Bodenbereiche erreichen und müssen häufiger aus ausweglosen Situationen geborgen werden.
Der Roborock Saros Z70 bietet Bodenputz vom Feinsten
Was die Reinigungsfunktionen betrifft, bringt das Vorzeigegerät von Roborock fast alle gängigen Features mit, die bei aktuellen Top-Putzrobotern üblich sind. Der Saros Z70 kann in einem Rutsch sowohl staubsaugen als auch feucht nachwischen.
Damit er alle Krümel erwischt, langt eine seitliche ausfahrbare Bürste in die Ecken. Ein seitlich ausfahrbarer Wisch-Mopp putzt die Kanten. Die Saugkraft ist mit 22.000 Pascal sehr hoch. Eine zweigeteilte Hauptbürste soll lange Haare leichter in den Schmutzbehälter transportieren und verhindern, dass sie sich verheddern und den Roboter blockieren.
Um Teppiche nicht zu wässern, hebt der Roboter seine beiden rotierenden Wischmopps bei einer Überfahrt um bis zu zwei Zentimeter an. Weil das Gehäuse des Roborock Saros Z70 nur acht Zentimeter flach ist, kann der Roboter auch Bereiche unter sehr niedrigen Möbeln reinigen.
Eine mitgelieferte Basisstation lagert den Schmutz in einem großen Beutel zwischen, spült die Mopps mit bis zu 80 Grad heißem Wasser und föhnt sie danach trocken. Außerdem kann der Roboter seine magnetisch befestigten Mopps in der Station automatisch zurücklassen, falls er sehr hohe Teppiche zu überqueren hat. Diese werden dann garantiert nicht nass.
Die Putzaufträge und Reinigungseinstellungen legst Du mit Roborocks Smartphone-App fest. Mit den Apps von Amazon Alexa und Google Home geht das eingeschränkt auch. Ein geplantes Firmware-Update soll den Smart-Home-Standard Matter ergänzen, womit sich der Roborock Saros Z70 auch in Apple Home steuern ließe.
Roborock Saros 10 und Saros 10R: Die Unterschiede
Zusätzlich zum Z70 zeigt Roborock auf der CES 2025 zwei Saros-Modellvarianten, deren Ausstattung etwas unterhalb der des Top-Modells angesiedelt ist. Es fehlt aber nicht viel.
- Wichtige neue Talente sind identisch. So können der Saros 10 und 10R etwa ihre Gehäuse ebenfalls anheben, um vier Zentimeter hohe Schwellen zu überwinden. Ihre Gehäuse sind mit acht Zentimeter Bauhöhe gleichsam flache Flundern, die unter niedrigen Möbeln putzen.
- Der Saros 10 ist nur acht Zentimeter flach, wenn er seinen Laserturm per Motor im Gehäuse versenkt. Mit ausgefahrenem Turm sieht er besser. Die Modelle 10R und Z70 haben bessere Laser an der Front und zusätzlich einen an der Seite, um sich auch ohne Turm zurecht zu finden.
- Zu allen Geräten gehört eine Basisstation, die den Roboter reinigt.
- Die Basisstationen des Saros 10 und 10R gibt es auch als kleinere Versionen ohne Wassertank, dafür mit einem Anschluss ans Hauswassernetz.
- Der größte Unterschied – der Greifarm fehlt: Der OmniGrip-Roboterarm ist dem Z70 vorbehalten. In den Modellen Saros 10 und Saros 10R ist er nicht zu finden.
- Es gibt weitere Detailunterschiede. Der Saros 10 saugt mit minimal weniger Power (19000 Pascal). In der Praxis dürften 3000 Pascal weniger in dieser Größenordnung kaum eine Rolle spielen. Außerdem wischt der Roboter mit einem vibrierenden Tuch statt mit rotierenden Mopps. Beide Ansätze sorgen grundsätzlich für ähnliche Reinigungsergebnisse. Mopps können aber etwa die Fugen zwischen Bodenfliesen noch etwas besser putzen als bloß darüber gezogene Tücher.
Marktstart und Preise
Wann kann diese Arbeitserleichterung bei Dir ins Smart Home einziehen und was kostet sie? Der Saros 10 soll bis Ende März 2025 erscheinen. Für den 10R und Z70 hat Roborock noch keinen keinen Verkaufsstart genannt. Wir rechnen damit, dass sie Mitte dieses Jahres in den Handel kommen. Auch zu den Preisen schweigt sich der Hersteller aus.
Bisherige Top-Modelle von Roborock kosteten zum Start aber gut und gerne 1.500 Euro. Auf diesem Niveau dürften auch der Saros 10 und Saros 10R bepreist sein. Hingegen der OmniGrip-Greifarm des Saros Z70 ist eine derartige Weltneuheit, dass Du hierfür vermutlich nochmal 500 bis 1.000 Euro drauflegen musst.