Kompatibilität mit Android und Co.

Was die RCS-Kurznachrichten-Unterstützung Deinem iPhone bringen wird

Es ist noch nicht lange her, da hat Google eine Werbekampagne gegen Apple gestartet, um den iPhone-Hersteller dazu zu bringen, den Kurznachrichten-Standard RCS zu unterstützen. Doch was bringt RCS im Vergleich zu SMS und dem von Apple-Anwendern viel genutzten iMessage? Handyhase gibt einen Überblick.
RCS kommt für iPhones. (Symbolbild: GSMA)

RCS kommt für iPhones. (Bild: GSMA)

iPhones sollen RCS bekommen

Du hast ein iPhone 15 und möchtest gerne mit einem Pixel 8 Kurznachrichten mit einem „Mehr“ austauschen? Bisher ging das nur mit alternativen Messengern, wie Signal, Whatsapp und Co. Denn das iPhone spricht neben dem einfachen SMS-Standard nur das iMessage-Protokoll und Googles Android arbeitet mit RCS (Rich Communications Services) als nativem Kommunikationsstandard für Kurznachrichten.

Die sind heutzutage aber gar nicht mehr so kurz, wenn man bedenkt, dass immer mehr Bilder verschickt werden, Audioschnipsel oder gar Videos. Also behilft man sich im Freundeskreis der alternativen Messenger. Doch Du wirst schnell feststellen, dass der eine Freund nur Signal hat und die andere Freundin nur Whatsapp. Kommunizieren zu dritt? Pustekuchen!

Mit Apples Ankündigung, RCS zu unterstützen, soll sich das absehbar ändern. Denn dann spricht auch das iPhone den De-facto-SMS-Nachfolger in seiner Standard-Nachrichten-App. RCS-Nutzer gibt es dank Android schon in großer Anzahl. Die GSM Association, wichtig für die Standards im Mobilfunk, sprach von 421 Millionen Menschen, die RCS im Januar 2022 aktiv nutzten. Diese Zahl hat sich in weniger als zwei Jahren mehr als verdoppelt: Ende 2023 gibt es laut Google bereits über eine Milliarde RCS-Nutzende.

Außerdem sind insgesamt 1,2 Milliarden Geräte für den RCS-Standard vorbereitet. Dazu kommt dann grob mit den iPhones wohl noch über eine weitere Milliarde im Jahr 2024.

Genauer Start von RCS auf dem iPhone noch unklar

So genau lässt sich das nicht sagen, denn noch sind die Modalitäten zum RCS-Update unklar. Etwa, ob die Aktualisierung in das aktuelle iOS 17 eingepflegt wird oder erst mit iOS 18 kommt, das vermutlich im Herbst 2024 erscheint.

Damit ist auch unklar, welche iPhones letztendlich mit RCS kompatibel sein werden. Technisch dürfte das RCS-Protokoll wohl kaum die Hardware fordern. Du kannst also nach aktuellem Stand zumindest auch dann hoffen, wenn Du ein älteres iPhone hast.

RCS ist in allen deutschen Netzen nutzbar, wie wir in unserem Hintergrundartikel zu RCS bereits dargelegt haben. Bei nationalen Kurznachrichten sind also keine Probleme für Apple-Nutzer zu erwarten.

Allerdings müssen beide Geräte, Empfänger wie Sender, RCS unterstützen. Andernfalls wird sonst schlimmstenfalls eine Nachricht als MMS abgerechnet. Das kennt man von iPhones heute schon, wenn die Gegenseite etwa nicht per iMessage erreichbar ist und stattdessen die Kurznachricht in Grün, also per SMS, verschickt wurde. Es ist aber davon auszugehen, dass es eine entsprechende Warnung gibt, zumal die MMS nicht mehr lange aktiv bleiben wird und so mancher Netzbetreiber MMS schon abgeschaltet hat.

„It’s just there, and it just works“

Die Chancen für RCS stehen also besser denn je. Mit Apple verdoppelt sich grob die Anzahl der RCS-Smartphones, die Netzbetreiber unterstützen es und auf der Seite, die ins Smartphone blickt, ist RCS ein transparent integriertes Nachrichtensystem wie SMS oder iMessage – ohne, dass Du Signal oder Whatsapp installieren musst. Oder, wie es die GSMA formuliert: „‘It’s just there, and it just works“ – Es ist einfach da und es funktioniert.

Im Unterschied zum Kurznachrichtensystem Joyn (RCS-e, Rich Communications Suite enhanced), das heute die meisten wohl nur noch als Streaminganbieter kennen, hat RCS in seiner aktuellen Form eine absehbare Zukunft. Und wer weiß, vielleicht waren es ja Googles Sticheleien, die letztendlich für Apples Meinungsänderung sorgten.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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