Qualcomm bringt neues Modem – auch für die Bahn
Die News in der Kurzübersicht
- Prozessor-Hersteller Qualcomm zeigt X85-Modem
- Dieses ist schneller und effizienter als der Vorgänger
- Smartphones können so neue Downloadgeschwindigkeiten erreichen
Qualcomm hat den MWC 2025 in Barcelona genutzt, um ein neues Mobilfunkmodem vorzustellen. Das X85-Modem arbeitet mit 5G-Technik. Wenn Du es genau wissen willst: Es ist die Version 3GPP Release 18. 5G entwickelt sich nämlich immer wieder weiter. Finden wirst Du das Modem unter anderem in Smartphones. Aber vermutlich nicht bei Apple, denn Apple baut jetzt sein eigenes C1-Modem, das mit dem iPhone 16e vorgestellt wurde.
Des Weiteren werden unter anderem auch PCs, also vor allem Notebooks, und etwa 5G-Router für das Heim damit ausgestattet (Fixed Wireless Access).
X85 mit mehr Geschwindigkeit
Im Vergleich zum X75-Modem aus dem Jahr 2023 gibt es mit dem X85 noch mal einen Schub in der Geschwindigkeit. Damals waren maximal 7,5 Gigabit pro Sekunde möglich. Der Wert wird nun auf 12,5 Gigabit pro Sekunde erhöht. Für das Hochladen ins Netz sind noch 3,7 Gigabit/s möglich. Für ein Smartphone ist das sehr schnell. Auch 5G-Router für den Heimbereich können so etwa mit der Glasfaser gut konkurrieren.
Dieses Maximum an Bandbreite wird aber nur erreicht, wenn besonders viel Spektrum genutzt wird. Qualcomm kann bis zu 400 MHz im Spektrum nutzen, freilich nur in sehr hohen Frequenzen und durch Zusammenschalten von Frequenzbereichen, das nennt sich Carrier Aggregation. Das X85 unterstützt Sub-6-GHz-Frequenzen und mmWave. Das X85 ist zudem für die Verbindung mit Satelliten vorbereitet.
Mit dem X85 wird natürlich auch die Künstliche Intelligenz thematisiert. Das ist aber kaum der Rede wert und weitestgehend Marketing. Qualcomm sagte etwa, dass das Zusammenspiel zwischen mehreren (e)SIM-Profilen verbessert wurde.
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FRMCS in der Bahn
Interessant an dem X85 ist noch ein anderes Thema. Denn in Zukunft könnte Dein Zug auch ein Qualcomm-Modem haben. Der Chipentwickler plant, den Chip auch für FRMCS zu verwenden. Das ist der moderne 5G-Bahnbetriebsfunk. Derzeit arbeiten die meisten Bahnen noch mit 2G-Funk (GSM-R). In einigen Ländern gibt es auch LTE-R.
Auf dem MWC will Qualcomm dazu aber nichts zeigen und überlässt dies der Bahnindustrie. Es war nur eine Randbemerkung, ist aber ein neues Geschäftsfeld. Auf Nachfrage von Handyhase gab Qualcomm an, dass man bisher im GSM-R-Markt keine Angebote für die Industrie hat.
FRMCS steht für Future Railway Mobile Communication System, der Bahnfunk der Zukunft. Die Ansprüche unterscheiden sich erheblich zu Deinem Smartphone. Während es bei Dir mit dem X85 in niedrige zweistellige Gigabit pro Sekunde geht, sind laut Qualcomm nur 100 Megabit/s für den 5G-Bahnfunk angedacht. Im Vergleich zum GSM-R, was heute ja noch ausreicht, sind das enorme Steigerungen. Dafür darf es im Bahnbereich so etwas wie ein Funkloch nicht geben, denn über FRMCS werden Zugsicherungssysteme gesendet.
In Deutschland gibt es bisher nur eine FRMCS-Teststrecke in Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem plant die Deutsche Bahn, die Hamburger Bahn nach Berlin recht früh mit FRMCS auszustatten.
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