Preiserhöhung: Klauseln bei Netflix und Spotify unwirksam
Keine Preiserhöhung über Deinen Kopf hinweg erlaubt
In letzter Zeit mussten wir öfters über gestiegene Pauschalen von Streaming-Anbietern berichten. Vor allem in der Vorweihnachtszeit sind solche Maßnahmen unschön. Sicherlich ziehst Du es vor, Deinen Lieben tolle Geschenke zu besorgen anstatt Netflix und Co. mehr Geld in den Rachen zu werfen. Wurdest Du bei einer Preiserhöhung nicht gefragt, hat der Anbieter aber Pech.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband informiert über einen wichtigen juristischen Sieg für Konsumenten. So urteilte das Kammergericht Berlin, dass die Preiserhöhungsklauseln bei Netflix und Spotify unwirksam sind. Die Streaming-Anbieter haben zwar Berufungen eingelegt, diese wurden aber zurückgewiesen. Hoffentlich enden damit einseitige Preiserhöhungen.
Zustimmung einholen ist kein großer Aufwand
Das Kammergericht Berlin ist etwas irritiert wegen der Fahrlässigkeit von Netflix und Spotify. Laut den Juristen sei der Aufwand, die Zustimmung der Abonnenten einzuholen, gering. Trotzdem versuchten die Video-Plattform und die Musik-Plattform ihre Preiserhöhung ohne Erlaubnis der Verbraucher durchzusetzen. Wenn es Dir auch so erging, reiche eine Beschwerde ein.
Der vzbv sieht das Urteil als „ein starkes Signal“. Selbst die größten Unternehmen kommen also nicht mit unlauteren Praktiken davon. Am 15. November wurde das Urteil verkündet. Netflix und Spotify fanden das Dokument über den Postweg jeweils am 21. November in ihren Briefkästen vor.
Die wichtigsten Punkte des Urteils
Netflix konnte dem Gericht nicht verdeutlichen, aus welchen Gründen die Preiserhöhung durchgeführt wurde. Es sei nicht ersichtlich, welche Kosten für die Bereitstellung in Deutschland ausschlaggebend sind. Das erweckt den Eindruck, dass Netflix willkürlich seine Preise erhöht, ohne selbst höhere Ausgaben für den hiesigen Betrieb zu haben.
Sicherlich würdest Du auch gerne wissen, weshalb Du mehr bezahlen sollst. Selbst das Recht, jederzeit bei einer Preiserhöhung kündigen zu können, würde das fehlende Einverständnis nicht kompensieren. Bei Spotify gibt es eine ähnliche Entscheidung. Das Kündigungsrecht sei nicht im Interesse der Kunden, da bei einem Anbieterwechsel die Playlists und Einstellungen verloren gehen.
Bei Netflix wird es wohl bald noch teurer
Mit Preisen von bis zu 17,99 Euro monatlich ist Netflix kein Schnäppchen. Allerdings bekommt der Streaming-Anbieter trotzdem den Hals nicht voll. Laut Wall Street Journal steht eine weitere Preiserhöhung in den USA und Kanada bevor. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch bei uns in Deutschland das Sparschwein weiter abspecken muss.
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