Südkorea

Powerbank im Flugzeug? Lieber nicht ins Gepäckfach

Nach einem ausgebrannten Flugzeug der Air Busan haben südkoreanische Fluggesellschaften Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, die ab dem 1. März 2025 zu einer nationalen Regel werden. Es gibt zusätzliche Regeln, wie Powerbanks zu verstauen sind, um Brände zu vermeiden. Nicht auszuschließen, dass dies bald in weiteren Ländern gilt.

Flugzeuge am Flughafen Seoul-Incheon in Südkorea. (Foto: Andreas Sebayang/Privat)

Im Land der Galaxy-Phones Südkorea wurden neue Beschränkungen beschlossen, die die Mitnahme von Powerbanks in Flugzeugen betreffen. Angefangen hat dies mit der Ankündigung von Air Busan, Powerbanks nicht mehr in den Gepäckfächern zuzulassen. Sie dürfen zwar noch ins Flugzeug genommen werden, müssen aber in der Nähe des Fluggasts aufbewahrt werden. Hast Du eine Powerbank im Rucksack, dann musst Du ihn in Südkorea unter den vorderen Sitz platzieren oder die Powerbank an Dich nehmen. In manchen Fällen musst Du die Powerbank auch sichtbar in der Sitztasche vor Dir verstauen.

Die Webseiten der Airlines sind in der Regel – wenn überhaupt – nur auf den koreanischsprachigen Seiten aktualisiert worden. Unsere Recherche auf den englisch- oder gar deutschsprachigen Webseiten nach den aktuellen Regeln ist leider nicht erfolgreich gewesen. Aktuell gibt es nur eine Medienberichterstattung zu den Regeln. Eine gute, wenn auch englische Übersicht bietet die taiwanesische Einwanderungsbehörde. Dort heißt es etwa, dass manche Fluggesellschaften sich auf Ansagen beschränken.

Ab dem 1. März 2025 gibt es dann grundsätzliche Regeln der Regierung, wie die Nachrichtenagentur Yonhap mitteilt. Powerbanks dürfen dann definitiv nicht mehr ins Gepäckfach, wenngleich die Regel nur für Inlandsflüge gilt.

Ausgebranntes Flugzeug als Auslöser

Hintergrund der Regeln ist eine ausgebrannte Maschine der Air Busan. Am 28. Januar 2025 wurde ein Brand in einem Gepäckfach entdeckt, der sich anschließend ausbreitete. Das Flugzeug der südkoreanischen Fluggesellschaft konnte rechtzeitig evakuiert werden. Im Verdacht steht ein elektronisches Gerät oder eine Powerbank.

Allerdings ist die Untersuchung noch nicht abgeschlossen, was typischerweise ein Jahr dauert. Ein Zwischenbericht ist manchmal früher möglich. Bis dahin wollte man in Südkorea offensichtlich nicht warten. Je nach Ergebnis des Untersuchungsberichts kann dieser auch weltweite Konsequenzen haben. Gerade in Ost- und Südostasien achten die Behörden stärker auf technische Geräte.

Das sind freilich nur Vorsichtsmaßnahmen, das Flugzeug ist aber auch aufgrund solcher Regeln deutlich sicherer als etwa ein Auto, Bus oder Bahn. Flugzeugunglücke sind meist eine sehr unglückliche Verkettung von Ereignissen, die aufgrund ihrer Besonderheit schnell in den Nachrichten thematisiert werden. Selbst kleine Vorfälle werden intensiv untersucht und haben oft Konsequenzen.

Südkoreas Statistiken zu Powerbank-Bränden

In Südkorea gibt es seit 2020 Statistiken zu Bränden in Flugzeugen, die auf Elektronikakkus zurückzuführen sind. Laut The Korean Herald gab es bisher 13 Akkubrände. Die meisten davon 2023 und 2024. Insgesamt neun wurden Powerbanks zugeordnet. Dazu kommt ein Brand eines Smartphones und ein Brand einer E-Zigarette. Statistisch interessant: Obwohl fast jeder Fluggast ein Smartphone mit sich führen dürfte, vor allem in einer technisierten Gesellschaft wie Südkorea, sind Brände der Telefone kaum vertreten. Brennende Powerbanks fallen hingegen auf.

Für den Umgang mit Powerbanks, aber auch dem Laden von Smartphones und Ähnliches gelten bereits einige besondere Regeln, die Du auch beachten solltest. Während Start, Landung und beim Rollen auf dem Boden (Taxiing) darfst Du in der Regel Dein Smartphone nicht laden. Das Kabel vom Flugzeugsitz zu Deinem Telefon könnte beispielsweise bei der Evakuierung stören, bei der es um jede Sekunde geht. Technisch ist das Laden von Akkus auch anspruchsvoll. Gerade beim Schnellladen merkst Du das, weil der Akku auch schnell warm wird.

Ein Tipp vom Handyhasen: Wenn Du eine Powerbank kaufst, dann greife vielleicht nicht zum billigsten Angebot. Selbst Marken-Powerbanks sind mittlerweile erschwinglich. Der Vorteil hier: Sollte doch einmal etwas Grundsätzliches mit der Powerbank nicht stimmen, dann wird ein großer Hersteller eher einen Rückruf starten als ein unbekanntes Unternehmen.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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