o2: Neue Tarifstruktur ab heute – viele interessante Tarife gestrichen
Das Tarifportfolio von O2 soll deutlich vereinfacht werden, kündigte die Telefónica nun an. Tatsächlich kann die aktuelle Tarifauswahl etwas verwirren. Da gibt es Stufen wie S, M und L, die per Boost-Tarifvariante verbessert werden, und dann kommen da noch die Unlimited-Tarife dazu sowie ein einzelner XL-Tarif. Insgesamt gibt es aktuell elf Tarife.
In Zukunft werden nur noch sechs angeboten: zwei Flatrate-Tarife zum unbegrenzten Surfen sowie vier reguläre Tarife mit Volumen in den Abstufungen S, M, L und XL. Was auf den ersten Blick gut klingt, hat aber auch ein paar Nachteile. Denn zwangsläufig werden so einige Tarife für Dich gestrichen, die mitunter recht interessant sind.
Die Flatrate-Tarife (Unlimited Max und Unlimited On Demand) starten jetzt ab rund 60 Euro pro Monat. Der günstige Unlimited-Basic-Tarif wird hingegen in der neuen Tariftabelle nicht mehr genannt:
Streaming wird teurer
Das ist schade, denn der Basic-Tarif war ein günstiger Sorglostarif. Zwar gab es da nur 3 Megabit/s, doch diese Datenrate war als Flat vorgesehen und kostete im Monat rund 30 Euro. Für diesen Preis bekommst Du jetzt den o2 Mobile M mit einem Volumen von 30 Gigabyte. Eine kurze Rechnung ergibt, dass Du mit der langsamen Flatrate rund 1,35 Gigabyte pro Stunde unter Idealbedingungen herunterladen kannst. Im Mobile-M-Tarif sind das etwas über 22 Stunden Dauerbetrieb, also nicht einmal ein Tag.
Eine andere Rechnung: Mit 3 MBit/s konntest Du immerhin Netflix mit 720p streamen. Für Disney+ reicht für die Stufe SD sogar die Hälfte der Datenrate. Mal ein Wochenende verstärktes Bingewatching war mit Unlimited Basic also kein Problem. Mit o2 Mobile M hingegen schon – außer Du bist schon länger bei O2 und kannst Dir den Grow genannten monatlichen Volumenvorteil sichern, der als Treuebonus in Abhängigkeit zur Dauer der Treue ausgegeben wird.
Der Tarif Unlimited Smart mit 15 MBit/s für 40 Euro wird übrigens auch gestrichen. Allerdings gibt es hier mit dem XL-Tarif eine Alternative. Der ist zwar formal teurer, wird aber im Rahmen einer Aktion von rund 50 auf 35 Euro dauerhaft reduziert, wie wir weiter unten genauer beschreiben.
- Übrigens hat 1&1 erst kürzlich eigene Unlimited-Tarife nach dem o2-Vorbild mit verschiedenen maximalen Surfgeschwindigkeiten gestartet.
Boost-Tarife mit Multi-SIM werden zur Option
Zusätzlich in der Ankündigung verschwunden ist die Tarifkonstruktion Boost. Hinter den Tarifen S, M und L gibt es diese Option aktuell noch, die dem Namen entsprechend mehr Datenvolumen bietet. Das sorgt mitunter für Verwirrung. So kostet der Tarif Mobile S Boost aktuell mit rund 25 Euro in der Aktion mehr als der Tarif M mit dem Zusatz Flex, der mit rund 20 Euro zu Buche schlägt. Beim Mobile S Boost gibt es 8 Gigabyte Volumen und Mobile M Flex bietet 25 Gigabyte, obwohl er günstiger ist. Dazu kommt, dass M Flex viel stärker für langjährige Treue belohnt.
Warum die Boost-Tarife allerdings so teuer sind: Sie beinhalten die kostenlose Multi-SIM, auch wenn jeweils ein Anschlusspreis von rund 20 Euro anfällt. Zwei der Kärtchen kannst Du in weitere Smartphones stecken. Noch einmal sieben SIM-Karten gibt es für Geräte, die nur Daten brauchen, wie etwa Dein Tablet, ein mobiler Router oder auch gut ausgestattete Notebooks mit SIM-Kartenslot.
Die Multicard- oder auch Connect-Option wird in den neuen Tarifen gar nicht mehr genannt. Wie die Telefónica auf Nachfrage sagte, lassen sich die Karten nun in den Volumentarifen für 5 Euro pro Monat hinzubuchen.
Die Unlimited-Tarife bleiben weiter von den Karten ausgeschlossen.
Alte Tarife nur bis zum 5. November verfügbar
Der Start des neuen und vereinfachten Tarifportfolios wurde von Telefónica für den 6. November 2024 angekündigt. Willst Du einen der alten Tarife noch buchen, ist also etwas Eile geboten.
Eingeführt werden die Tarife mit einer speziellen Aktion, sie werden also zunächst günstiger angeboten. Bis zum 4. Februar 2025 gibt es demnach einen dauerhaften Rabatt von bis zu 15 Euro pro Monat. Im Mobile-M-Tarif gibt es demnach einen Abschlag von 5 Euro. Der L-Tarif wird 10 Euro günstiger und die Tarife XL sowie der Unlimited on Demand jeweils um 15 Euro rabattiert. Dafür wird aber eine Anschlussgebühr fällig, die aktuell seitens o2 noch in den meisten alten Tarifen entfällt.
Dazu kommen wie gewohnt viele Rabatte für die Bestandskundschaft sowie für Jüngere und Ältere. Rabatte gibt es auch für die gewerbliche Nutzung (Selbstständigkeit/Kleinunternehmung). Hier bleibt es etwas unübersichtlich, zumal eine weitere Neuerung erst zum Ende des Jahres bevorsteht. Der Kombivorteil steigt dann von 5 auf 10 Euro. Laut Fußnoten musst Du dafür aber einen Festnetzanschluss buchen. Wir interpretieren das als einen neuen Anschluss.