Mobilfunkmarkt in Deutschland laut Untersuchung angeblich auf gutem Niveau
Deutscher Mobilfunkmarkt ist aktuell zufriedenstellend
Für die Überwachung des Wettbewerbs und die Regulierung im Telekommunikationsbereich ist die Bundesnetzagentur, kurz BNetzA, zuständig. Sie sorgt dafür, dass Du als Verbraucher faire Konditionen und viel Auswahl erhältst. Außerdem werden Vormachtstellungen großer Anbieter eingedämmt und kleineren Anbietern Chancen auf dem hart umkämpften Markt eingeräumt.
Im Gutachten, welches die BNetzA mithilfe der Beratungsfirmen WIK-Consult sowie Ernst & Young erstellte, gibt es ein positives Ergebnis. So gebe es auf dem Endkundenmarkt und den Vorleistungsmärkten eine Situation, die gleichermaßen im Interesse von Verbrauchern und Netzbetreibern sei. Man sehe Anreize für weitere Investitionen der Mobilfunker.
Weitere Eindrücke des Mobilfunk-Gutachtens
Ein über 150 Seiten umfassendes PDF-Dokument schildert die Lage detailliert. So gibt es beispielsweise Eindrücke der Netzabdeckung in Relation zur Fläche Deutschlands. Während vor allem bei Telefónica noch Nachholbedarf bei der 5G-Abdeckung besteht, kommt der moderne Standard in knapp drei Vierteln Deutschlands im Telekom-Netz an.
Die 4G-Versorgung von Haushalten ist hierzulande, überraschenderweise, auch abseits der Städte, europaweit mit am besten.
Durch den Markteintritt von 1&1 als Netzbetreiber sollst Du ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis in allen Kundensegmenten wie Handytarifen erhalten. Es wird erwartet, dass der vierte Anbieter im Mobilfunkmarkt den Infrastrukturwettbewerb weiter verstärkt.
Das 1&1 5G Netz ist nach langer Ankündigungsphase endlich da: Am 08.12.2023 ist das vierte Mobilfunknetz in Deutschland gestartet. Drillisch-Tarife wechseln damit ins 1&1-5G-Netz.
Zur Unterstützung kommt National Roaming zum Einsatz. Seit 29.08.2024 ist das Vodafone-Netz (statt zuvor o2) die Fallback-Lösung.
Ambitionierte Versorgungsziele sogar übererfüllt
Insgesamt zeichnet sich deutliches Lob ab, wenn es denn um die Verteilung der Frequenzen geht:
»Die drei etablierten Mobilfunknetzbetreiber verfügen über eine umfangreiche Frequenzausstattung in den Frequenzlagen 700 MHz bis 3,8 GHz, die nahezu symmetrisch zwischen den etablierten MNOs verteilt ist. Dies bedeutet, dass sich alle drei etablierten Netzbetreiber hinsichtlich der Frequenzausstattung in einer annähernd gleichen Ausgangssituation für den Aufbau leistungsfähiger Infrastrukturen sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten befinden.«
Telekom, Vodafone und Telefónica werden als etablierte Netzbetreiber lobend hervorgehoben. Die Netzabdeckung gehe, so das Gutachten, »über die Mindestanforderungen der Versorgungsauflagen hinaus«. Gerade im direkten Vergleich zu anderen Ländern sei das hervorzuheben, denn dort seien die »Versorgungsziele weniger ambitioniert«.
Netzabdeckung in der Fläche auf dem Papier herausragend
Auf dem Papier sieht es mit der Netzabdeckung in Deutschland auf den ersten Blick sehr gut, wenn nicht sogar hervorragend, aus. Werte nah der 100 Prozent, und das sogar in der Fläche, suggerieren, dass das Thema weiße Flecken längst Geschichte sei.
Ein zweiter Blick lohnt sich jedoch, so in die unten gezeigte Abbildung: Wer sich nun über die telefonische Erreichbarkeit hinaus (und nichts anderes bedeutet 2G letzten Endes) für den Ausbau der Netze interessiert, wird schnell feststellen, dass bis zur lückenlosen Flächendeckung mit LTE bei Telekom und Vodafone je fast 10 Prozent, bei der Telefónica gar fast 15 Prozent fehlten.
Mit 5G wird es noch heftiger: Selbst die vielgelobte Telekom konnte zum Stand der Erhebung im April 2023 nicht ganz drei Viertel der Fläche Deutschlands versorgen.
Bei all dem Jubel um die »gute Versorgungssituation«, auch eine kritische Einordnung der Daten ist unserer Meinung nach hier notwendig.
Auch wenn Deutschland bei der 5G-Netzabdeckung 2023 tatsächlich über dem Europäischen Durchschnitt lag, hinter Zypern, Italien, den Niederlanden und Finnland, aber noch vor Frankreich und Spanien.
Gutachten hat Auswirkungen auf das Vergabeverfahren neuer Frequenzen
Noch in diesem Jahr trifft die BNetzA Entscheidungen bezüglich der Vergabe von Mobilfunkfrequenzen. Es sollen Frequenzen in den Bereichen 800 MHz, 1800 MHz und 2600 MHz vergeben werden, was dann sicherlich im weiteren 5G-Ausbau eine Rolle spielen wird.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, erklärt, dass das Gutachten dabei berücksichtigt wird. Die Förderung des Wettbewerbs sei ein wichtiges Ziel der Frequenzregulierung.
Man wolle im weiteren Verlauf entscheiden, ob Maßnahmen für den Mobilfunkmarkt erforderlich seien. Konkret gehe es um potenzielle Anpassungen für das Erhalten oder Erreichen eines wirksamen Wettbewerbs. Ausschlaggebend seien neben dem Gutachten die Belange und Stellungnahmen der Anbieter.
1&1 hat Angst vor Benachteiligung
1&1 steht noch ganz am Anfang ihrer Mobilfunkkarriere als Netzbetreiberin. Bis Du ein vollwertiges Netz von ihr bekommst, wird es noch eine Weile dauern. Wichtig ist dem Unternehmen vor allem eine faire Behandlung im Rahmen des Vergabeverfahrens. In einer ungewöhnlich-umfangreichen Pressemitteilung mahnt 1&1, dass die Vergabe
„sowohl im Sinne des Wettbewerbs als auch einer effizienten Nutzung die Bedarfe aller Netzbetreiber berücksichtigen muss“
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