Straßenplanung der Zukunft – Mit künstlicher Intelligenz und Handy gegen Schlaglöcher
Besserer Straßenbelag durch KI bewährt sich
Sicherlich kennst Du das unangenehme Rumpeln, wenn Dein Fahrzeug ein Schlagloch überquert. Solche Krater auf der Straße sind nicht nur unangenehm für den Autofahrer, sie können auch Schäden am PKW verursachen. In Bayern agiert das Tiefbauamt fortschrittlich und setzt auf Künstliche Intelligenz der schwäbischen Firma vialytics.
Diese KI findet in Form einer App den Weg aufs Smartphone. Anschließend muss das Handy an der Windschutzscheibe montiert werden. Mit dem Lenkrad verbunden kann der Fahrzeugführer das Feature schnell aktivieren. Anschließend schießt die Smartphone-Knipse alle vier Meter ein Foto. Der Bayrische Rundfunk berichtete nun ausführlich über das System.
So arbeitet die Schlagloch-Software
Während der Fotoaufnahme analysiert ein Algorithmus den Bildinhalt. Die KI kann unterscheiden, ob es sich bei den Objekten auf den Fotos um Gullideckel oder Schlaglöcher und Risse handelt. Schlaue Software wird zwingend benötigt, um die Fülle des Materials auszuwerten. Du würdest bestimmt auch keine Unmengen an Fotos manuell absuchen wollen.
Ralf Seemiller, Tiefbauamtsleiter der Stadt Gertshofen (Landkreis Augsburg), fuhr bei einem Einsatz die Sportallee auf beiden Seiten ab. Es entstanden mehr als 1400 Fotos. Im Vergleich zur manuellen Zettelwirtschaft sei die Künstliche Intelligenz deutlich effizienter und günstiger. So stünden Die Daten bereits nach einer Woche anstatt drei Monaten parat und man benötige keine teuren Messfahrzeuge.
Privatsphäre bleibt trotz Bilderflut unangetastet
Wahrscheinlich hast Du keine Lust darauf, auf zahlreichen von der Künstlichen Intelligenz geschossenen Fotos zu erscheinen. Seemiller nimmt Dir diese Besorgnis. Denn auch um die Privatsphäre kümmert sich die KI der Stuttgarter Softwareschmiede. Automatisch erkennt sie Gesichter und Kennzeichen und verpixelt diese. Erst dann erhält das Tiefbauamt die Fotos.
Abschließende Auswertung erfolgt am PC
Zwar nimmt die Künstliche Intelligenz den Arbeitern einen Großteil des Aufwands ab, eine manuelle Inspektion ist dennoch erforderlich. So können die Angestellten die fertigen Bilder samt Schadensauswertung und Straßenkarte priorisieren. Es werden Punkte auf der Karte angezeigt, auf denen sich Fotos anzeigen lassen, um einen entdeckten Schaden zu analysieren.
Die KI klassifiziert die Probleme in Kategorien wie Schlaglöcher, Abplatzungen, Risse und Randabbrüche. Eine Priorisierung der Arbeiten ist auf diese Weise schnell realisierbar. Du musst Dich also nicht mehr so lange mit dem Schlagloch in der Nähe herumplagen.
Denkbare Szenarien für die Zukunft
Das Ausbessern von Straßen wird nicht das einzige Einsatzgebiet schlauer Software für einen besseren Verkehrsfluss bleiben. Professor Thomas H. Kolbe von der Technischen Universität München kann sich beispielsweise künftig eine Unterstützung der Künstlichen Intelligenz bei der Verkehrssimulation und der Städteplanung vorstellen. Baulücken und Kreuzungen ließen sich optimieren.
Wir sind gespannt, welche Städte und Kommunen abseits der 40 bayerischen Regionen noch von der KI aus dem Hause vialytics Gebrauch machen. (via BR24)
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