iPhones durch Trump-Zölle bald unbezahlbar? Apple-Kunden als Opfer im Handelskrieg

Steigende Zölle sorgen absehbar für deutliche Preisanstiege in vielen Branchen. Auch iPhones könnten bald noch einmal empfindlich im Preis zulegen. Apple versucht, zumindest ein wenig Zeit für seine Marge und die Kunden herauszuschlagen.

iPhone kaufen

iPhone 16e Rückseite mit Kamera

Die Preise für das iPhone könnten durch Trumps Zollpolitik deutlich ansteigen. Im Bild: das iPhone 16e – Bild: Handyhase

  • Trumps Zollknüppel trifft auch Tech-Firmen mit voller Wucht.
  • iPhones könnten durch die direkte Auswirkung der Zölle bald unbezahlbar werden.
  • Apple übt sich mit kreativen Methoden in Schadensminimierung.

Der Zollkrieg gegen die Welt von US-Präsident Donald Trump könnte für Unternehmen und Verbraucher rund um den Globus massive Folgen haben. Zu den Produkten, die sich spürbar verteuern könnten, gehören auch iPhones. Apple trifft unterdessen bereits ungewöhnliche Maßnahmen, die zumindest US-Kunden ein wenig Aufschub bringen könnten.

Seit Präsident Trump mit massiven Zöllen gegen so gut wie jedes Land der Welt den Handelskrieg eröffnet hat, ist die Wirtschaft in Aufruhr. Als direkte Folge der Zollkeule kam es zu einem globalen Börsenbeben, das Billionensummen an Anlagekapital binnen Stunden verschwinden ließ. Doch daneben bedeuten die neuen Zölle auch massive Folgen für die Realwirtschaft, die auch die Verbraucher unmittelbar zu spüren bekommen dürften.

So könnten etwa die iPhone-Preise noch einmal dramatisch ansteigen, zumindest für US-Kunden, denn iPhones werden nach wie vor größtenteils in China gefertigt, wo Zulieferer wie Foxconn sie in gewaltigen Megafabriken zusammenbaut. China aber ist zu einem Hauptgegner in Trumps Zoll-Apokalypse geworden und hat seinerseits bereits Vergeltungszölle auf den Weg gebracht. Die nächste Eskalationsstufe soll Zölle von mehr als 100 % auf Chinaimporte in die USA bringen, was Preise vieler Konsum- und Elektronikprodukte für US-Bürger explodieren lassen dürfte.

Werden iPhones bald unbezahlbar?

iPhones sind ohnehin schon hochpreisig und Zölle dieses Ausmaßes könnten sie gänzlich unerschwinglich machen. Der Analyst Ming-Chi Kuo von TF International Securities ging unlängst von einem Abschlag in Apples Marge in Höhe von 8-9% aus – vor den letzten Zolldrohungen aus Washington. Diese Entwicklung würde Apple zumindest in Teilen an die Kunden weitergeben.

Wenn sich indes iPhone-Preise gar nahezu verdoppeln könnten, wäre nicht nur Apples Geschäftsmodell in den USA existenziell unter Druck, da so gut wie keine Massenfertigung von Tech-Gadgets in den USA erfolgt. So hat etwa bereits Nintendo auf die Kampfzölle reagiert und die Vorbestellungen für die neue Switch 2 für die USA einstweilen abgesagt.

iPhone Preise und Preisentwicklung

Das iPhone gehört ohnehin schon zu den teuersten Smartphones auf dem Markt. Ein Überblick über die Preisentwicklung.

Apple legt iPhone-Notvorrat an

Apple hat offenbar eine kreative Methode gewählt, eine Preisexplosion für Endkunden zumindest zu verzögern.

Das Unternehmen lässt offenbar derzeit massenhaft iPhones per Frachtflugzeug in die USA einfliegen. Allein in der letzten Märzwoche soll es fünf Flüge aus Indien und China nach Amerika gegeben haben, heißt es in indischen Zeitungsberichten unter Berufung auf hochrangige Beamte. Auch indische US-Importe sind von neuen Einfuhrzöllen betroffen, wenn auch in geringerem Ausmaß.

Vor Inkrafttreten noch höherer Chinazölle dürfte Apple diese Strategie noch intensiver verfolgen, um die Lagerbestände seiner Produkte in den USA auf ein Maximum zu bringen. Es ist unklar, wie lange Apple die Wirkung der neuen Zölle für US-Kunden auf diese Weise verzögern kann. Unklar bleibt auch, wie sich der Handelskonflikt auf iPhone-Preise im Rest der Welt auswirkt. Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte für steigende Zölle abseits von US-Importen, allerdings ist zu vermuten, dass US-Unternehmen auch Kunden in anderen Märkten über den Preis an ihren steigenden Kosten beteiligen werden.

Anleger zeigen sich angesichts der jüngsten Entwicklungen für Apples Geschäftsperspektive indes wenig optimistisch. Die Apple-Aktie rutschte bereits ab Freitag kräftig und setzte den Abwärtstrend auch zu Wochenbeginn weiter fort. Auch im vorbörslichen Dienstagshandel gibt das Papier zunächst weiter nach – wenig überraschend, läuft doch ein Trump-Ultimatum an China heute aus.

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Profilbild von Roman van Genabith
Roman ist Journalist in Bielefeld und schreibt seit etwa zehn Jahren zu Themen aus den Bereichen Technologie und Gadgets. In den letzten Jahren lag sein Schwerpunkt auf den Produkten und Diensten von Apple.

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