Inkposter: Hübsche digitale Bilderrahmen mit einer Akkulaufzeit von einem Jahr
Wer in seiner Wohnung gerne Kunstwerke aufhängt, der bekommt mit Inkposter in Kürze ein interessantes technisches Angebot von dem Unternehmen Pocketbook, das für seine E-Reader bekannt ist. Dabei handelt es sich um sparsame E-Paper-Displays, die in einem Kunstrahmen untergebracht sind und wie ein Gemälde wirken können.
Pocketbook setzt für die Inkposter auf E-Inks Spectra-6-Displays, die seit Kurzem marktreif sind. Ihre Besonderheit ist die sehr gute Darstellung von kräftigen Farben, obwohl es sich um E-Paper-Displays handelt. Die Auflösung ist zwar etwas grobkörnig, sieht aber verblüffend wie gedruckt oder gemalt aus. Nur wenn Du näher herangehst, kannst Du erkennen, wie die Farben gemischt werden, um diesen gedruckten Eindruck zu vermitteln – ähnlich wie bei gedruckten Postern in der Werbebranche.
Das stört allerdings kaum, zumal es gerade bei Kunstwerken eher wie ein Stilmittel wirkt. Willst Du hingegen einen Screenshot eines Youtube-Videos darstellen, dann sieht das vermutlich nicht so gut aus. Die Spectra-6-Displays eignen sich übrigens nicht für bewegte Bilder, denn der Wechsel auf ein neues Bild braucht einige Sekunden.
Das Display braucht keine Energie
Prinzipbedingt brauchen E-Paper-Displays keine Energie, um etwas darzustellen. Das gilt auch für E-Inks Spectra 6. Das funktioniert so, dass – vereinfacht gesprochen – kleine Kügelchen im Display einmal in ihre Position gebracht werden und dann die notwendige Farbe zeigen. Das braucht keine Energie, damit die Farben ihre Position behalten, und eine Hintergrundbeleuchtung braucht es auch nicht. Damit kann das Bild Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte so bleiben, wie es ist.
Selbst wenn der Akku kaputtgeht: Das zuletzt gesetzte Bild bleibt wie es ist. Nur, wenn Du das Bild tauschen willst, muss etwas Energie aufgewendet werden. Die ist aber so gering, dass laut Pocketbook der Akku ein ganzes Jahr hält, wenn Du jeden Tag das Bild einmal austauschst.
Der Akku selbst kann von Dir übrigens leider nicht ausgetauscht werden. Das geht laut Pocketbook nur in einem Servicecenter. Wobei Du im Zweifel auch einfach für einen Bildwechsel eine USB-C-Powerbank anhängen kannst, wie uns das Unternehmen versicherte. Die Akkus sind recht groß. Beim kleinsten Modell sind fast 50 Wattstunden integriert. Das ist so viel wie bei einem kleineren 13-Zoll-Notebook. Das hält aber freilich nicht ein Jahr durch.
Solange die Sonne gut in Deine Wohnung scheint, brauchst Du nicht mal für das Licht Energie. Denn die Spectra-6-Displays sehen auf den ersten Blick aus, als wären sie gedruckt. Und am Abend hast Du vermutlich ohnehin das Bedürfnis, das Licht anzuschalten. Ob Du dann speziell mit kleinen Strahlern Licht setzt, um die Inkposter besser zur Geltung zu bringen, bleibt Dir überlassen. Notwendig ist es nicht.
Damit ist die Technik bei weitem umweltfreundlicher als Samsungs The Frame. Das braucht typischerweise laut Samsung als 32-Zoll-Display 27 Watt und als Maximum 55 Watt (The Frame LS03C). The Frame gibt es dafür auch sehr viel größer, was mit E-Ink-Technik noch ein Problem ist. Dann bist Du aber natürlich schnell bei noch höheren elektrischen Leistungsaufnahmen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit ist das Anzeigen eines nicht animierten Kunstwerks auf The Frame eigentlich nicht sinnvoll.
Preise für Inkposter
E-Ink-Technik ist allerdings teuer, zumal die Spectra 6 erst vor Kurzem das Forschungsstadium verlassen haben, also nagelneu sind. Schon das kleinste Inkposter mit 13,3-Zoll-Display in einem recht großen Rahmen wird aktuell für rund 600 US-Dollar angeboten. Das dürften um die 700 Euro werden, da US-Preise keine Steuern beinhalten.
Für das Inkposter mit 31,5 Zoll sind es 1.700 US-Dollar. Noch teurer ist das 28,5-Zoll-Display. Es liegt bei 2.400 US-Dollar, obwohl es kleiner ist. Laut Inkposter ist dieses noch mit Sharps IGZO-Technik verbessert worden, was es teurer macht. Auf der CES 2025 konnten wir auf den ersten Blick aber keine Unterschiede ausmachen. Alle drei Modelle sehen sehr gut aus.
Ab April 2025 zu haben
Wie Pocketbook uns auf der CES 2025 sagte, fängt das Unternehmen jetzt mit der Produktion an. Ab April 2025 sollen die ersten drei Modelle dann im Handel verfügbar sein. Dazu gehört auch eine App für iOS und Android, um die Bildschirme anzusteuern, damit Du etwa eigene Bilder hochladen kannst. Es gibt aber auch eine Anzahl freier Bilder, die Pocketbook mit den Inkpostern mitliefert.
Später will das Unternehmen aus der Schweiz vielleicht sogar einen Abodienst mit immer neuen Bildern anbieten. Noch gibt es aber keine konkreten Pläne.
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