Huawei & ZTE Verbot: Betreiber warnen vor Funklöcher
EU hat kaum noch Vertrauen in China
Sicherlich hast Du das Debakel rund um das Huawei Verbot mitbekommen. Die USA werfen dem Smartphone-Hersteller und Netzbetreiber vor, Daten an die chinesische Regierung zu übermitteln. Beim ebenfalls in der Mobilgeräte- und Netzwerktechnologie tätigen Wettbewerber ZTE gibt es dieselben Vorwürfe. Lange Zeit stand die EU hinter Huawei und ZTE, doch die Angst vor Spionage wächst.
Der EU-Kommissar Thierry Breton meint, dass man es sich nicht leisten könne „kritische Abhängigkeiten aufrechtzuerhalten, die zu einer ‚Waffe‘ gegen unsere Interessen werden könnten“. Er sieht diesen Umstand als riesige Schwachstelle und ein hohes Sicherheitsrisiko an. Man müsse für Sicherheit im 5G-Netz sorgen. Vor allem für Anwendungen im Internet der Dinge sei dies essenziell.
Kein Empfang oder keine (vermeintliche) Spionage?
Alle EU-Mitgliedsstaaten und Telekommunikationsunternehmen sollen „unverzüglich erforderliche Maßnahmen“ ergreifen, so der Kommissar. Die Netzbetreiber werden ermahnt, ihre Mobilfunknetze besser gegen möglicherweise riskanten Anbietern aus China zu schützen. Ob wirklich eine Bedrohung in Form zur chinesischen Regierung weitergeleiteten Daten besteht, können wir Dir nicht sagen.
Was wir Dir aber anhand von Aussagen der Netzbetreiber versichern können, ist, dass ein Chaos bei der Abschaltung respektive dem Entfernen der betreffenden Infrastruktur entstehen würde. Vodafone warnt davor, dass ein überstürzter Verzicht der chinesischen Netzwerktechnik zu einer spürbaren Beeinträchtigung der deutschen Handynetze führt.
Vodafone verweist auf einen 5G-Bericht, der veranschaulicht, dass Nachbarländer, die sich von ZTE und Huawei frühzeitig gelöst haben, jetzt die Schlusslichter bei der Abdeckung sind.
Telekom und Telefónica teilen die Bedenken
Die Telekom setzt Netzwerkausrüster aus verschiedenen Ländern ein, darunter auch Huawei. Wie schon der Düsseldorfer Wettbewerber sieht auch der Bonner Anbieter große Probleme durch ein etwaiges Verbot. „Die Verpflichtung zu einem kurzfristigen umfassenden Rückbau bestehender Technologie könnte je nach Rahmenbedingungen über Jahre den weiteren Ausbau der Mobilfunknetze verhindern“, so ein Sprecher.
Du müsstest mit einer schlechteren Netzversorgung über einen längeren Zeitraum rechnen, da alternative Hersteller wahrscheinlich nicht kurzfristig liefern könnten. Ferner sehen die Betreiber durch das Verbot Kosten in Milliardenhöhe auf sich zukommen. Telefónica droht der Bundesregierung bereits mit Schadensersatzansprüchen aufgrund der Kosten für den Umbau.
Die im Artikel aufgegriffenen Informationen haben wir bei der Tagesschau vorgefunden.