Angst vor Spionage durch den China-Konzern

Dicke Luft: Regierung bereitet Provider auf Huawei-Verbot vor

Die deutschen Netzbetreiber könnten durch ein Huawei-Verbot dazu gezwungen werden, Komponenten des Ausrüsters aus ihren Netzen auszubauen. Von den drohenden Kosten lässt sich die Bundesministerin nicht beirren.
Es könnte ein Huawei-Verbot für Betreiber kommen

Es könnte ein Huawei-Verbot für Betreiber kommen

Regierung erwägt Huawei-Verbot bei Netzwerktechnik

Huawei zählt neben ZTE und Nokia zu den weltweit größten Netzwerkausrüstern. Egal bei welchem hiesigen Anbieter Du mit Deinem Handy telefonierst oder surfst, die Chance ist hoch, dass die Verbindung auf Huawei-Technologie angewiesen ist. Die Betreiber haben die Komponenten im großen Stil integriert und warnen vor horrende Kosten sowie Funklöcher bei einem Huawei-Verbot.

Wir haben Dich vor zwei Wochen ausführlich über die Stellungnahmen der Netzbetreiber zu dieser Thematik informiert. Zumindest die Kosten sind Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und für Heimat, egal. Ihr ist es am wichtigsten, das Gedankengut der deutschen Industrie zu sichern. Gegenüber dem Handelsblatt (via heise) äußert sie Bedenken aufgrund von Spionage und Abhängigkeit.

Anbieter hätten genug Zeit zur Umstellung gehabt

Faeser übt große Kritik an der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Germany. Die Risiken seien seit längerem bekannt. Die Sicherheitsbehörden der Bundesregierung hätten schon „mehrfach vor einseitigen Abhängigkeiten gewarnt“. Entsprechend ist die Politikerin der Meinung, dass die Telekommunikationsunternehmen genug Zeit hatten, sich auf den Umbau einzustellen.

Aktuell werden die Huawei-Komponenten noch geprüft. Sollten gravierende Sicherheitsrisiken auftauchen, möchte man die betreffenden Komponenten untersagen. Ein weiterer Einsatz wäre somit illegal. Die Netzbetreiber müssten handeln und die Geräte ausbauen. „Da lasse ich mich auch durch das Kostenargument nicht beirren“, so Faeser. Eventuell wirst aber auch Du finanziell benachteiligt.

Falls die Telekom und Co. keine Unterstützung beim Ausbau bekommen, könnten die Tarife teurer werden.

Huaweis Smartphone-Geschäft hat in der EU zu kämpfen

In den USA hat Huawei durch die politischen Vorwürfe und das Handelsembargo einen äußerst schlechten Stand. Einen anderen wichtigen Markt, nämlich Europa, möchte der Konzern aber nicht aufgeben. Huawei hat sich mit verschiedenen Kampagnen und Software-Kompromissen ins Zeug gelegt, um hiesige Kunden zu halten. Das klappt bislang aber nur mittelprächtig.

Ohne 5G und Google-Apps sind die Huawei-Smartphones in Deutschland für viele Anwender, wahrscheinlich auch Dich, nicht mehr interessant genug. 5G könnte durch einen eigenen Chipsatz zurückkehren, bei den Google-Apps sieht es aber schlecht aus.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

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