Huawei Verbot in Deutschland: Bauteile müssen aus 5G-Netz entfernt werden
Die Bundesregierung und die Mobilfunkanbieter haben sich darauf geeinigt, die Technik des Anbieters Huawei schrittweise aus den kritischen Bereichen der 5G-Netze zu entfernen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Bis 2026 sollen die Kernnetze und bis 2029 die Managementsysteme der Funknetze frei von chinesischen Komponenten sein. Dazu zählt übrigens auch ZTE. Diese Maßnahme soll die Sicherheit der Netze erhöhen und Abhängigkeiten reduzieren.
Netzbetreiber begrüßen Klarheit beim Huawei-Verbot
Die großen Mobilfunkanbieter wie Telekom, Vodafone und Telefónica haben bereits begonnen, Huawei-Technik in ihren Kernnetzen auszutauschen. Durch den sehr späten Einstieg von 1&1 ein eigenes 5G-Netz aufzubauen, hat der Provider keine Huawei-Technik verbaut. Trotz der schwierigen Verhandlungen begrüßen die Netzbetreiber die erzielte Klarheit, die für sichere und widerstandsfähigere Netze sorgen soll.
Für die Mobilfunkanbieter bedeutet die Einigung vor allem, dass sie ihre Software umstellen müssen. Die bisherige Software von Huawei soll durch Software eines Drittanbieters ersetzt werden. Dies erfordert jedoch die Kooperation von Huawei, die bisher unklar ist. Huawei betont, dass es keine Beweise für ein Sicherheitsrisiko durch ihre Technik gibt und zeigt sich offen für weitere Gespräche.
Kritiker bemängeln allerdings die langen Übergangsfristen und sehen darin ein Nachgeben gegenüber den Interessen der Netzbetreiber. Die Bundesregierung betont hingegen, dass die Einigung notwendig sei, um die Sicherheit der kritischen Infrastruktur zu gewährleisten, ohne den dringend benötigten Netzausbau zu gefährden.
Überprüfung Anfang 2023: Nähe von Huawei zur chinesischen Regierung ein Problem
Aufgrund der Nähe großer chinesischer Unternehmen wie Huawei und ZTE zur chinesischen Regierung, zeigten sich laut Berichterstattung immer mehr westliche Länder besorgt. Die Befürchtung: Die chinesische Regierung bekäme Zugriff auf Mobilfunkdaten oder gar im Ernstfall die Kontrolle über das Netz. So startete im ersten Quartal 2023 eine Überprüfung in Deutschland durch das BSI, die noch nicht verbaute Bauteile aber auch bereits verwendete Komponenten mit einschloss.
In Peking zeigte man sich zum Zeitpunkt der Überprüfung verärgert, wie die Tagesschau seiner Zeit berichtete. Länder wie die USA stufen chinesische Unternehmen mit engen Beziehungen zur chinesischen Regierung schon länger als Gefahr für die eigene innere Sicherheit ein. Schweden und Großbritannien arbeiten ebenfalls aktiv daran, Huawei-Kernkomponenten aus den eigenen Mobilfunknetzen zu entfernen. In Frankreich und Kanada wurden bereits Verbote erlassen.
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