Willst Du es mitentwickeln?

HMD Better Phone: Mitmach-Projekt für ein kinderfreundliches Handy startet

HMD, Inhaber der Marke Nokia, will Handys kindersicherer machen. Dazu will er zusammen mit Eltern ein besonders kinderfreundliches Gerät entwickeln. So machst Du mit.
Symbolbild für Mitmach-Projekt HMD Better Phone zeigt eine Mutter mit ihrer Tochter, beide halten Handys.

Das Mitmach-Projekt HMD Better Phone will Eltern dabei beteiligen, ein kinderfreundliches Handy zu entwickeln, das den Nachwuchs so gut wie möglich vor den Gefahren des Internets schützt. (Bild: HMD)

Der Nokia-Markeninhaber HMD fand in einer Studie heraus, dass viele Eltern den Handygebrauch ihrer Kinder als Dilemma betrachten. Einerseits fürchten sie psychische Negativfolgen, wenn der Nachwuchs zu früh und zu lange Smartphones nutzt. Andererseits befürworten sie den Technikeinsatz, weil er soziale Kontakte und das Lernen erleichtert.

Als Lehre aus dieser Studie will HMD kinderfreundliche Mobilgeräte entwickeln. Den Prozess zieht der Hersteller als Mitmach-Projekt namens „HMD Better Phone“ auf, bei dem Eltern sich beteiligen können. Was genau geplant ist und welche Beweggründe dahinterstecken erfährst Du hier.

HMD Better Phone: Das ist geplant, so machst du mit

HMD will das Handydilemma von Eltern mit „einer Reihe neuer Geräte“ angehen, kündigte er offiziell an. Ausdrücklich soll ein neues Handy entstehen. An welchen Hebeln er ansetzen will, damit die Technik als kinderfreundlich zu bezeichnen ist, ließ der Hersteller offen. Vermutlich dürfte die Software ein großer Schwerpunkt sein. Es ist davon auszugehen, dass das Gerät möglichst wenige oder zumindest einfach einschränkbare Internetfunktionen hat.

Dieser Schluss liegt nahe, weil HMD in der Projektankündigung von HMD Better Phone betont, dass der Hersteller mit dem Konzept von Digital Detox vertraut sei. Konkret verweist er auf seine Erfahrung mit der Wiederbelebung sogenannter „Dumbphones“, also Funktionshandys, die entweder von vorn herein wenig Online-Talente bieten oder den Zugriff darauf stark zähmen lassen.

Bei dem Entwicklungsprojekt setzt HMD auf den Ansatz der „Co-Creation“, will also die Kundschaft beteiligen. Inwiefern das passieren soll, bleibt vage. App-Ideen? Design-Meinungen? Feature-Wünsche? Beta-Tests? Das konkretisiert HMD nicht. Klar ist die Zielgruppe: Eltern sollen „Teil der Lösung werden„.

Außerdem adressiert der Hersteller „alle, die nach glaubwürdigen Alternativen zum Smartphone suchen„. Zu weiteren infrage kommenden Akteuren zählen „die Generation Z, Influencer*innen, Entscheidungsträger*innen, Aktivisten und weitere Unterstützer*innen“. Wer mitmachen will, nutzt den Anmelde-Link zum Better Phone Project.

Alarmierende Studienergebnisse: Warum ein HMD Better Phone nötig sei

Als Anlass für das HMD Better Project nennt der Hersteller die Ergebnisse einer Studie, die im Auftrag von HMD rund 10.000 Eltern in fünf Ländern befragte: Deutschland, Vereinigtes Königreich, USA, Indien und Australien. Die Studie ermittelte Kritikpunkte von Eltern am kindlichen Einsatz von Handys, arbeitete aber auch positive Effekte heraus. Das sind aus HMD-Sicht die wichtigsten Ergebnisse aus dem deutschen Teil der Befragung:

Die Sorgen von Eltern

  • Über 54 % der Eltern sind besorgt wegen der Smartphone-Nutzung ihrer Kinder. Fast die Hälfte aller Eltern, die ihr Kind ein Smartphone gegeben haben, bereuen es (49 %).
  • 64 % der Eltern finden, dass ihre Kinder zu viel Zeit am Handy verbringen und die Persönlichkeit des Nachwuches darunter leidet (35 %).
  • Über die Hälfte der Befragten kritisiert, dass Social Media ihre Kinder zu sehr unter Druck setzt (51 %), ihre mentale Gesundheit negativ beeinflusst (53 %) und die Diskriminierung durch Mitschüler*innen begünstigt (51 %).
  • Die Handy-Nutzung der Kinder sorgt bei Familien auch oft für Streitereien (41 %).

Der Lichtblick

  • Mehr als die Hälfte der Eltern sieht in Smartphones aber auch einen positiven Einfluss auf ihre Kinder, vor allem durch die Unterstützung beim Verarbeiten von Lehrstoff und die Pflege sozialer Beziehungen.

Die Forderung

  • Eltern wünschen sich laut der HMD-Studie gerade in Bezug auf den schulischen Gebrauch auch eine größere Verantwortung der Schule, beispielsweise durch ein Handynutzungsverbot (54 %) und einer Aufklärung zur Handynutzung (70 %).
  • Welche Forderungen Eltern an Handy-Hersteller stellen, hat HMD entweder nicht abgefragt oder veröffentlicht es zumindest nicht.

Was Du für Dein Kind auch ohne HMD Better Phone tun kannst

Du willst ein Handy kindersicher machen? Dafür musst Du nicht auf die eventuelle Fertigstellung des angedachten kinderfreundlichen Geräts von HMD warten. Bereits erhältliche Geräte diverser Hersteller bieten Optionen, um den Umgang mit Apps, Webseiten und digitalen Kontakten zu beschränken. Dies ist im Wesentlichen eine Frage der Einstellmöglichkeiten der Handy-Software. An der Handy-Hardware gibt es weniger Stellschrauben.

Nutzt oder soll Dein Kind ein Gerät nutzen, auf dem Android läuft? Oder handelt es sich um ein iPhone? Beides passt. Wie Du mit der Technik die Gefahren des Internets möglichst fern von Deinem Nachwuchs hältst, erfährst Du im Handyhase-Ratgeber zum Einrichten von Smartphone-Kindersicherungen.

35239baff38f4d2f97f722f658093c59
Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine. (Foto: Daniel Kunzfeld)

Kommentar verfassen

Hinweis: Beiträge werden vor Veröffentlichung von der Redaktion geprüft.
Name
E-Mail
optional, wird nicht veröffentlicht

Mit Absenden des Formulars akzeptiere ich die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen.

Newsletter abonnieren

*“ zeigt erforderliche Felder an

Einfach E-Mail-Adresse eintragen und wir halten Dich zu den besten Deals & News auf dem Laufenden
Datenschutz*
Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.