Meta-Studie findet keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Handystrahlung
Handystrahlung ruft wohl keinen Krebs hervor
Vor 13 Jahren sorgte eine Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) für Aufsehen. Die Dokumentation beteuerte, dass Funkwellen von mobilen Endgeräten, kurz Handystrahlung, möglicherweise krebserregend seien. Aber entspricht das wirklich der Wahrheit? Laut der australischen Agentur für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit ist das nicht der Fall.
Die als ARPANSA abgekürzte Institution ist wie die Krebsforschungsagentur ein Mitglied der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie analysierte in einer Meta-Studie mehr als 5.000 Studien rund um Handystrahlung, um herauszufinden, ob Du gefährdet bist. Die durchforsteten Dokumente erstrecken sich über einen Zeitraum von 1994 bis 2022. Somit wird von 1G bis 5G alles an Mobilfunkstandards abgedeckt.
Zusammenhang zwischen Handynutzung und Tumoren
Beim Mobilfunk kommen nicht-ionisierende Funkwellen zum Einsatz. Diese durchströmen Deinen Kopf, wenn Du das Smartphone zum Telefonieren ans Ohr hältst. Deswegen hatten einige Mediziner Sorge, dass die langfristige Handynutzung zu Tumoren (Krebs) im Kopf führt. Für das Nervensystem und das Rückenmark wurden ebenfalls Risiken vermutet.
Die ARPANSA untersuchte über mehrere Jahre protokollierte Daten über Smartphone-Nutzung. Jene enthalten unter anderem die Anzahl der Telefonate pro Jahr und insgesamt. Es wurde kein bedeutender Zusammenhang zwischen dem Handygebrauch und den zuvor geschilderten Krebsrisiken festgestellt.
Bislang weltweit größte Studie dieser Art
Trotz der seit 2003 massiv steigenden Anzahl der Handynutzer wurde bei der aktuell weltweit größten Studie dieser Art kein vergleichbarer Anstieg der Tumorbildung entdeckt. Der Schluss liegt ja an sich nahe, dass bei einer global steigenden Mobilfunkabdeckung auch die entsprechenden Fälle von Tumorbildung relativ zunehmen würden. Zumindest, sofern es einen Zusammenhang zwischen Handystrahlung und Tumoren gäbe.
Die WHO hatte die systematische Untersuchung bei ARPSANA in Auftrag gegeben. Auf die eingangs erwähnte Studie der IARC aus 2013 ging die australische Strahlenschutz-Agentur ebenfalls ein. Diese beruhe größtenteils auf begrenzten Beweisen aus Beobachtungsstudien an Menschen. Im Vergleich zu dieser Überprüfung habe man auf einen viel größeren Datensatz sowie aktuellere und umfassendere Studien zurückgegriffen.
Wie sicher bist Du jetzt vor der Strahlung?
Das Fazit der Untersuchung lautet, dass man jetzt „sicherer sein kann, dass die Funkwellen-Belastung keine Gefahr für die Gesundheit darstellt“. Professor Karipidis, der die Überprüfung leitete, wies darauf hin, dass die Auswirkungen auf die Gesundheit durch die drahtlose Technologie eine der am meisten erforschten Gesundheitsthemen sind. Entsprechend hättest Du wohl schon von vielen Medien über ernsthafte Risiken erfahren.
Die Forscher sind außerdem der Meinung, dass sich Eltern keine großen Gedanken um die Handynutzung von Kindern machen müssen, wenn es um das Thema Strahlung im Mobilfunk geht. Wenn Du selbst Kinder hast, dürfte Dich diese Nachricht erleichtern. Klar, Strahlung ist hier nicht der einzige Punkt, der auf der Liste steht. Medienkompetenz, Handysucht und allgemeine Gesundheitsthemen rund um das Smartphone spielen im Alltag natürlich ebenfalls eine Rolle.
Tipps für besorgte User
Aktuell bereitet die WHO eine Monografie über die gesundheitlichen Auswirkungen von Funkwellen vor. In dieser wirst Du umfassende Details über die neue Studie und viele anderen lesen können. Dieses Dokument könnte Dich ebenfalls beruhigen. Außerdem wollen wir Dir noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, um potenzielle Restrisiken der Handystrahlung möglichst zu reduzieren.
Wenn Du Dir Sorgen um Deine Gesundheit und jene von nahestehenden Menschen durch die Handynutzung machst, empfiehlt die Agentur den Einsatz des Freisprechens. Also Telefonate per Lautsprecher. Eine weitere Idee wäre die Verwendung von Kopfhörern zum Telefonieren. Bei der Handystrahlung ist der SAR-Wert ausschlaggebend. Hierzulande darf regulatorisch kein Mobilgerät eine spezifische Absorptionsrate höher als 2 W/kg haben.
(Studie im Volltext (englisch)) (via Chip)
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