Streaming-Box als Heimzentrale

Google TV Streamer vorgestellt: Neue Set-Top-Box ersetzt Chromecast und steuert Smart Home

Tech-Konzern Google hat seine Streaming-Hardware radikal renoviert. Aus einem Puck wird eine große Set-Top-Box, die nicht nur das Heimkino, sondern auch Lampen, Steckdosen und andere Smart-Home-Geräte steuert.
Google TV Streamer auf einer Kommode, dekoriert mit einer Blume und Büchern.

Der Google TV Streamer ist die neue Streaming-Schaltzentrale fürs Heimkino von Google (Bild: Google)

Google wird auf einem Hardware-Event am 13. August wohl neue Smartphones, Computeruhren und In-Ear-Kopfhörer zeigen. Schon zuvor hat er neues Fernseher-Zubehör namens Google TV Streamer vorgestellt. Nachdem ein Leak bereits Designmerkmale offenbarte, kennen wir nun alle technischen Daten und Funktionen. Die Streaming-Hardware ersetzt die bisherigen Chromecast-Dongles und unterscheidet sich optisch und funktional radikal von ihnen. Folgende sind die wichtigsten Neuerungen.

Puck statt Box: So passt der Google TV Streamer ins Heimkino

Bei der Streaming-Hardware handelt es sich um eine in Weiß („Porcelain“) gehaltene, längliche Box, die in der Form an WLAN-Router und in der Größe an das Apple TV erinnert. Sie misst 162 x 76 x 27 mm und passt damit locker in ein TV-Möbel, lässt sich aber nicht mehr so diskret verstauen wie die bisherigen Chromecast-Pucks.

Die Vorderseite hat eine breite, plane Ebene. Es war vermutet worden, dass es sich dabei um eine Auflagefläche als Kontaktpunkt für das Pixel Tablet handelt. Diesen Aspekt hat Google in der Produktvorstellung nicht thematisiert. Vorerst ist die plane Fläche ein rein ästhetisches Merkmal.

Tatsächlich neue Funktionalität besitzt die Rückseite. Außer einer Buchse für HDMI 2.1 befindet sich dort auch ein Ethernetport. Damit bindest Du das Gerät ins Netzwerk ein, wenn das WLAN-Signal zu schwach ist. Mit dem verbauten Wi-Fi 5 ist Google nicht ganz auf der Höhe der Zeit.

Außerdem bietet die Rückseite der Box eine Taste, mit der man eine Suche nach der dazugehörigen Fernbedienung abspielen kann.

Die Bedienhilfe hat Google ebenfalls überarbeitet. Sie enthält eine nach eigenen Vorlieben belegbare Taste. Damit lässt sich zum Beispiel die Lieblingsapp öffnen. Die Fernbedienung hat auch weiterhin ein Taste, mit dem Du Googles Sprachassistenz aktivierst. Diesbezüglich bleibt es vorerst bei Google Assistant, obwohl erwartet wurde, dass die KI-Talente von Google Gemini abrufbar sind.

Viel Leistung und Smart Home

Auch ohne Gemini-KI soll der Google TV Streamer viele multimediale und smarte Talente bieten. In dem größeren Gehäuse verbaut der Konzern leistungsstärkere Hardware fürs Heimkino und Smart Home.

Der nicht weiter benannte Prozessor soll 22 Prozent schneller sein als in vorherigen Chromecast-Modellen, was schnellere App-Wechsel und einen flüssigeren Betrieb bei eiligem Zappen im installierten Android TV OS verspricht. Ihm stehen 4 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Für Apps stehen 32 GB Festspeicher zur Verfügung. Die Bild- und Ton-Elektronik kann 4K HDR 60 mit Dolby Vision und HDR10+ und 3D-Sound mit Dolby Atmos von Inhalten aus Streaming-Apps wiedergeben.

Zusätzlich ist der Google TV Streamer so eng mit Pixel- und Android-Geräten vernetzt, dass sich dort gezeigte Inhalte leicht auf den Fernseher spiegeln lassen.

Für den Zugriff auf Smart-Home-Funktionen stecken außer WLAN auch die Funktechnik Thread und das Kommunikationsprotokoll Matter unter der Haube. Dadurch kann er als Vermittlungsstelle für die Funksignale von Lampen oder Sensoren mit Thread dienen. Matter sorgt dafür, dass Du Smart-Home-Geräte leichter zusätzlich mit den Steuerplattformen von Amazon, Apple und Samsung vernetzen kannst. Das ist praktisch für Haushalte, die unterschiedliche Apps und Sprachassistenzen fürs Smart Home verwenden. Ähnliche Funktionen bietet auch die Set-Top-Box Apple TV.

Zusätzlich zur Schaltzentralenfunktion des Google TV Streamer bietet er auch eine Bedienoberfläche, das Google Home Panel. Dort kannst Du mithilfe der Fernbedienung etwa Videos von Sicherheitskameras aufrufen, Lichter dimmen und Jalousien schließen.

Google TV Streamer Fernbedienung in einer Hand in einer Wohnzimmerumgebung

Die Sprachfernbedienung bietet außer auf Medienfunktionen auch Zugriff auf die Steuerung des Smart Home. (Bild: Google)

Verkaufsstart im September

Bis Du mit dem Google TV Streamer Inhalte gucken und Geräte steuern kannst, brauchst Du noch Geduld. Als Verkaufsstart nennt der Konzern den 24. September. Ab dann ist die Hardware zum Preis von 119 Euro im Google Store sowie bei Amazon, MediaMarkt und Saturn erhältlich.

Bis dahin bietet Google das Streaming-Produkt Chromecast mit Google TV an. Dabei handelt es sich um einen pillenförmigen Dongle mit kurzem HDMI-Kabel. Er kostet 40 Euro und ist seit dem Jahr 2020 erhältlich. Wie lange das Gerät noch verfügbar bleibt, ist unklar. Unabhängig davon ist Google TV als Streaming-Plattform und Bedienoberfläche in viele Smart TVs integriert.

c7c6dc535b3f4df89acb602c478b4557
Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine. (Foto: Daniel Kunzfeld)

Kommentar verfassen

Hinweis: Beiträge werden vor Veröffentlichung von der Redaktion geprüft.
Name
E-Mail
optional, wird nicht veröffentlicht

Mit Absenden des Formulars akzeptiere ich die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen.