Autofokus-Gläser: Eine Brille, die automatisch auf Text oder Umgebung fokussiert
Elcyo hat auf der CES 2025 in Las Vegas eine Brille vorgestellt, die sich passend einstellen kann. Bist Du etwa kurzsichtig und altersweitsichtig, dann brauchst Du keine zweite Brille mehr oder gewöhnungsbedürftige Gleitsichtgläser und Multifokallinsen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Das in Kyōto, Japan beheimatete Unternehmen Elcyo hat Gläser entwickelt, die sich für Dich anpassen. Willst Du nahen Text lesen? Der Fokus stellt sich entsprechend auf den Nahbereich ein. Ein kurzer Blick über das Buch in die Umgebung? Auch dann sollen die Gläser sich entsprechend einstellen – völlig automatisch.
Es gibt beim Prototypen aber auch zwei Knöpfe für die manuelle Einstellung. Du sollst außerdem auch Dein Smartphone mit der Brille verbinden können, um die Gläser zu steuern.
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Momentan ist im Bereich der Kurzsichtigkeit -1 bis -5 Dioptrien möglich. Dazu kommt der Ausgleich für die Altersweitsichtigkeit. Die Elcyo-Gläser können einen gewissen Bereich abdecken, der sich auch bewegen lässt.
Wer beispielsweise stärker kurzsichtig ist, der würde Gläser nutzen, die bei -5 anfangen und dafür etwas weiter reichen. Elcyo hat also etwas Spielraum, auch starke Kurzsichtigkeiten abzudecken. -10 Dioptrien sollen beispielsweise kein Problem sein, wie Giichi Shibuya, CTO des Unternehmens, Handyhase erklärte.
Erst einmal zehn Stunden Akkulaufzeit
In der ersten Fassung sollen die Brillen mit Elcyo-Gläsern rund zehn Stunden arbeiten können, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Dafür haben die Prototypen unter dem Bügel für die Ohren kleine Ladekontakte. USB-Typ-C gibt es also nicht, was aber durchaus dem Prototypenstatus geschuldet sein dürfte.
Das Scharfstellen der Gläser kostet Energie. Technisch arbeitet die Brille mit Flüssigkristalllinsen (Fresnel Liquid Crystal Lenses), die das Licht entsprechend fokussieren. Das reicht derzeit für einen typischen Arbeitstag aus, aber nicht für einen Ausflug an einem Sommertag, solange die Sonne scheint. Daran arbeitet Elcyo aber. Prinzipiell wäre sicher sofort mehr möglich. Doch momentan ist das Ziel, eine Brille mit einem Gewicht von 80 Gramm auf den Markt zu bringen.
Hier dürfte dennoch etwas Flexibilität vorhanden sein. Denn: Wie die eigentlichen Brillen aussehen werden, kann noch niemand genau sagen. Dafür ist die Entwicklung noch in einem frühen Stadium und Elcyo hat darüber keine Kontrolle.
Verkauf über Partner
Elcyo wird nämlich nicht selbst Brillen auf den Markt bringen. Vielmehr will das Unternehmen Gläser an potenzielle Brillenproduzenten verkaufen. Die kümmern sich dann um den Verkauf in den Regionen. Ob Deutschland dabei ist, lässt sich noch nicht sagen. Elcyo geht aber allgemein davon aus, dass die Gläser als Sehhilfe leicht auf entsprechende Märkte gebracht werden können. Darum kümmern sich aber eben die Partner, die teils auch noch gefunden werden müssen. Immerhin sechs Interessenten soll es schon geben.
Als Preisbereich hat Elcyo auf der CES rund 700 US-Dollar angegeben. Wie immer bei US-Preisen müssen noch Steuern aufgeschlagen werden. Günstig ist die Brille also nicht, zumal sie erst einmal wirklich nur eine Sehhilfe ist. Die ist sehr auffällig, was viele Menschen wohl dazu bringen wird, sie nur daheim oder etwa im Büro zu nutzen.
Für eine fesche Brille in schickem Design ist es noch etwas früh. Die Technik braucht Platz.
Noch 2025 rechnet Elcyo mit den ersten Brillen im Handel und will parallel weiter an der Technik forschen. Zuerst kommen Brillen mit einem Fokus auf die Altersweitsichtigkeit in Kombination mit Kurzsichtigkeit. Reine Lösungen für Kurzsichtigkeit sind für 2026 angedacht.
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