Echo Connect abgestellt: Amazon kappt Alexas Festnetztelefonie
Amazon plant, die Funktionen des Telefon-Adapters Echo Connect abzustellen. Dadurch ist es nicht mehr möglich, mithilfe von Alexa-Sprachbefehlen Anrufe über den eigenen Festnetzanschluss zu führen. Nur noch bis zum 29. Februar 2024 geht das mit dem Adapter. Danach macht der Konzern ihn funktionslos.
Wer mit Alexa weiterhin telefonieren wolle, könne das mit anderen Alexa-Geräten tun, heißt es auf einer Support-Seite zum Echo Connect.
Mit Alexa telefonieren, das funktioniert ja von Echo zu Echo. Soll der Anruf zu einem Festnetztelefon erfolgen, wird es jedoch komplizierter. Die Alternativen sind umständlich und zum Teil kostenpflichtig. Das stört Menschen, die wegen körperlicher Behinderungen die Fähigkeiten des Echo Connect bevorzugen. Eine im Internet gestartete Petition soll Amazon zum Einlenken bewegen.
Warum der Echo Connect abgestellt wird
Das Gerät Echo Connect funktioniert seit dem Start im Jahr 2018 als Ersatz für ein Festnetztelefon. Man stöpselt ein Kabel in das Gerät und in die Telefondose. Anschließend kann man einem Echo-Lautsprecher mit Alexa-Sprachbefehlen dazu auffordern, über Echo Connect einen Anruf ins Festnetz aufzubauen.
Weniger als sechs Jahre nach Release wird der Echo Connect abgestellt. Das geht ohne Weiteres, weil die Sprachbefehle wie bei allen Alexa-Geräten den Umweg über die Cloud gehen. Schaltet Amazon die Server ab, kommt beim Connect-Adapter kein Befehl und kein Anruf mehr an.
Warum Amazon den Stecker zieht, sagt der Konzern nicht. Es lässt sich aber schlussfolgern, dass das Gerät einfach nicht kommerziell erfolgreich genug war. Amazon brachte es während eines Höhepunkts des Trends rund um Sprachassistenzen auf den Markt. Alexas Telefoniefunktionen sollte sie gegenüber anderen Alternativen attraktiver machen.
Die Möglichkeit, ins Festnetz und Mobilfunknetz zu telefonieren, hat aber offenbar kein breites Interesse geweckt. Deutlich beliebter ist es wohl, Sprach- oder Videotelefonate mit Echo-Lautsprechern und Echo-Displays innerhalb von Haushalten oder Familien zu führen. Darauf liegt Amazons Vermarktungsschwerpunkt inzwischen.
Entschädigung und Telefonie-Alternativen
Laut iFun will Amazon alle Menschen, die noch einen Echo Connect nutzen, mit einem 10-Euro-Gutschein entschädigen. Das ist ein schwacher Trost angesichts eines ursprünglichen Kaufpreises von 40 Euro für ein Gerät, das noch einwandfrei funktoniert. Hier muss auch ganz deutlich gesagt werden: Amazon produziert schlussendlich Elektroschrott.
Wer will, kann auch ohne Echo Connect weiterhin mit Alexa Festnetzanschlüsse und Mobilfunknummern anrufen. Das geht, wenn man ein Skype-Konto mit dem eigenen Alexa-Konto verbindet und Guthaben bei Skype auflädt. Die Anrufgebühren gehen dann von dem Guthaben ab.
Nur für Kundinnen und Kunden von Vodafone gibt es eine Alternative zum Pauschaltarif. Sofern eine OneNumber-Option gebucht ist, sind Alexa-Anrufe von Echo-Lautsprechern und -Displays aus in der monatlichen Gebühr inkludiert.
Petition gestartet: Fans von Echo Connect wehren sich
So niederschwellig wie den Festnetzanschluss mit einem Echo Connect zu verbinden, sind die weiterhin aktiven Optionen für Alexa-Telefonie aber nicht. Es gibt daher Menschen, die die Adapter-Lösung bevorzugen und es nicht hinnehmen wollen, dass der Echo Connect abgestellt wird. Mit einer Petition fordern sie das Unternehmen auf, den Betrieb des Geräts weiterhin zu ermöglichen.
Gestartet hat die Petition eine Person, die nach eigenen Angaben querschnittsgelähmt ist. Echo Connect ermögliche es, vom Bett des Smart Homes aus über das Festnetz Assistenten, Eltern und Nachbarn anzurufen. Die Unterschriftenaktion solle Amazon dazu bewegen, die Serververbindung nicht abzuschalten.
Das Ziel sind 1000 Unterschriften. Bisher haben bereits 933 Menschen unterschrieben (Stand: 13. Februar, 06:30 Uhr).